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![]() Ein Stöckchen für die Ewigkeit Blogosphärische Stöckchen, so hatte ich es im Urlaub, das rauschende Meer und einen wunderbaren Sonnenuntergang vor Augen, beschlossen, sind grundsätzlich langweilig und sollten dementsprechend im digitalen Nirvana landen oder erst Monate später verarbeitet werden. Allerdings bin ich, was die Umsetzung meiner eigenen Beschlüsse und Entscheidungen angeht, schon immer ein wenig nachlässig gewesen, und greife deswegen jetzt noch einmal zu. Interessant an diesem Prügel ist seine unbedingte Zugehörigkeit zu der hier laufenden Blogshow und gerade deshalb greife ich zu und erkläre, warum das Bufflon eigentlich ein Bufflon ist und die hier sich herum treibenden Wesen ab und an mit seiner trägen Masse belustigt äh ich meine belästigt. Eigentlich hieß ich nicht immer so, sondern anders und einen tatsächlichen Namen hab ich auch. Sagt jedenfalls mein Personalausweis. Allerdings ist es ja ganz nett, sich hinter Fassaden zu verstecken, denn dahinter kann man machen, was man will, jedenfalls fast alles, ohne dass gleich jeder auf der Straße mit dem nackten Finger auf einen zeigt. (z. B. könnte ich unerkannt hinter einer Fassade als splitternackter Flitzer herum rennen). Das Thema "Nicknames" und was deren Wahl über den Menschen hinter der Fassade aussagen kann, würde ich trotzdem lieber dem Blogpsychologen überlassen, ich bin da gerade ein wenig erklärungsfaul. Die Bezeichnung "Bufflon" brachte eine verehrte junge Dame ins Spiel, die gut schreiben kann und leider, wie so manches, irgendwann von der Bildfläche verschwand. Schade. Sie meinte einmal: "... stelle ich mir immer als behaartes Büffeltier vor, grob und mit der Tendenz unsensibel." Das gefiel mir auf Anhieb, obwohl es natürlich kein direktes Kompliment war. Trotzdem. Es passte, irgendwie, und musste dementsprechend herhalten, als Pseudonym. Das dazugehörige Blog startete als Zuflucht, als Versuch, manche Dinge ein wenig aufzuhellen, ins rechte Licht zu rücken und aufzuklären, der Versuch läuft immer noch, wie man sieht, und bis jetzt bin ich, entgegen meiner sonstigen Art, mit dem Ergebnis zufrieden, vor allen Dingen weil es Leute gibt, von denen ich gern täglich lese, die mir ans Herz gewachsen sind und auf deren zumindest virtuelle Gesellschaft ich nicht mehr verzichten möchte. Anfänglich nahm ich mir sogar insgeheim vor, A-Blogger zu werden, dieses Unterfangen verfolge ich allerdings nicht mehr, wahrscheinlich habe ich Angst vor den Groupies. Hahahaha. Mehr brauche ich dazu gar nicht mehr sagen, denn ich will bloggen und nicht nur drüber reden und wer noch mehr wissen möchte, der sollte sich einen ordentlichen Nachschlag aus dem Archiv gönnen. Möchte noch jemand dieses Stöckchen? Ja? Sie vielleicht, da hinten? Nein? Gut, dann kurz mal Anlauf genommen und *hopp* da fliegt es, Richtung Ewigkeit.
Nichts besonderes mehr. Wocheenderinnerungen. Morgens anstehen im Wahllokal, wann gab es das schon mal? Ältere Menschen brauchen lange, sie scheinen die Wahlscheine von oben nach unten komplett durchzulesen, vielleicht hilft es ihnen, sich am Ende richtig zu entscheiden. Wer weiß das denn schon? Also ob man sich richtig entschieden hat. Am Abend die einhellige Meinung: 7,3 Prozent habe sich woanders nicht richtig entschieden und knappe vierzig Prozent haben das auch noch durch aktives Nichtwählen unterstützt*. Trotzdem herrscht keine allgemeine Betroffenheit, es gibt keine Schuldzuweisungen, die Menschen sind wohl außerordentlich verzweifelt, verlassen und deshalb vertrauen sie mehr auf Demagogen, die mit dummen Sprüchen und altem Gedankengut Versprechen untermauern wollen, die genauso weit von der Realität entfernt sind, wie der Wunsch nach Vollbeschäftigung, als auf langweilige Politiker scheinbarer Volksparteien, die hilflos und von praktischen Lösungen meilenweit entfernt sind. Eine Fahrt von Anklam auf die neue Autobahn im März bewies im Prinzip alles. Feldarbeit, befreiend für die Seele, ich ernte mit dreckigen Händen Rote Beete und erfreue mich dabei an dem jetzt schon leicht zu erahnenden erdigen Geruch dieses blutigen Gemüses und denke an die zermatschte Banane und die ausprepresste Grapefruit, das alles zusammengerührt zu einem übel aussehenden Salat, der noch nach Tagen seine Spuren hinterlässt, aber trotzdem wunderbar schmeckt. Die Sonne ist noch kräftig genug, um kleine Schweißperlen auf die Stirn zu treiben, im Wind steckt schon eine kleine Spur des heranziehenden Herbstes, im Garten hängt der leichte Geruch verfaulenden Obstes, süßlich und matschig, Wespen schwirren um die langsam zerfallenden Früchte herum, es ist ein Wunder, dass bis auf die Wurzel herunter geschnittene Pflanzen im Frühjahr wieder prächtig wachsen werden, der Garten wird lichter und empfängt befreit die letzten wärmenden Strahlen der Sonne. Menschen strömen, Kinder, Unmengen an Kindern, die sich an Hüpfburgen, Karussels, Malständen und frei herum laufenden Tieren erfreuen, irgendwo gibt es ein Kasperle-Theater, für meinen Geschmack etwas zu langatmig, finden die Kinder auch. Hier tobt das Leben und wir mittendrin, es könnte der letzte schöne Sonntag des Jahres sein, wir müssen genießen, bis die Sonne untergeht, die Leichtigkeit, die Freude, alles im Herzen einschließen, für die kalten, dunklen Tage, die allerdings ebenso schön sein können (an dieser Stelle schweift der Geist ein wenig in Richtung zugefrorener Seen voller wagemutiger Schlittschuhläufer, strahlende Wintersonne und Glühwein - titscher - titscher - titscher - dirr . . ./ Heißa, du lustiger Kieselstein!/ Er zwitschert wie ein Vögelein/ und tut als wie ein Schwälblein fliegen -/ doch endlich bleibt mein Kieselstein/ ganz weit, ganz weit auf dem See draußen liegen. - das ist jetzt doch etwas zu kitschig und zu weit hergeholt.) Freundschaften entwickeln sich oder eben nicht. Manchmal entwickelt man sich selbst und ist am Ende von anderen nur noch gelangweilt. Es bringt nichts, am langsam vergehenden festzuhalten, vielleicht ist diese Erkenntnis auf den ersten Blick recht schmerzvoll, allerdings wegen verloren gegangener Übereinstimmungen unumgänglich. Man schweigt sich an, redet aneinander vorbei, stellt fest, dass die Träume weit auseinandergehen, denn während man selbst von der Unvergänglichkeit dieses Lichts träumt, möchte der andere nur noch schnell zum Hertha-Spiel, VIP-Karten. Schade. 113 Kastanien landen im Eimer, viele dieser stacheligen Früchte sind noch nicht aufgeplatzt und fallen auch nicht von allein vom Baum herunter, wir müssen nachhelfen, ein lustiges Spiel und wir vergessen dabei die Zeit. Es ist egal, was wir mit den Kastanien am Ende anfangen, vielleicht begutachten wir die Maserung, bauen Figuren daraus, zählen sie einfach nur, bauen Straßen oder nehmen sie gar als Fensterdekoration. In der Wohnung sammeln sich die Spinnen und spannen ihre Netze aus, es werden weniger Fliegen, lange Staubfäden verfängt sich in den Netzen, wenn es demnächst regnen sollte, müssen wir wieder einmal den Besen schwingen. Das alles ist nichts besonderes, geschieht heimlich, still und leise, aber mir, der es selbst erlebt hat, mir bedeutet es viel und es tut gut, es irgendwie hier festzuhalten, denn meine Fotos sind wohl noch schlechter als die Texte.
Haltestellenkino Mit gelangweiltem Gesichtsausdruck biss eine junge Frau, in blauer Jeans mit einem eng anliegenden ärmellosen T-Shirt, mit offenen Haaren und einer übergroßen Sonnenbrille, in einen riesigen Burger, darauf bedacht, nicht in das ihn unhüllende und schützende Papier zu beißen, an der Seite rutschte ein wenig Tomate mit einem größeren Klecks Soße darauf heraus und drohte, plötzlich herunter zu fallen. Mit der Hand bugsierte sie das Stückchen in den Mund und leckte sich langsam mit der Zunge die klebengebliebenen Soßenreste von den Fingern und den fettigen Lippen. Neben ihr stand eine ebenfalls junge, abgemagerte Frau im Sommerkleidchen, mit hohlen Wangen, leicht angefettetem Haar und Beinen, die an lange, dünne Partyspießchen erinnerten. Sie ekelte sich offensichtlich, allerdings kann ich mir vorstellen, dass sie gerade wirklich keine appetitlichen Gedanken hatte. Sie rauchte, wischte sich nervös Strähnen aus dem Gesicht und versuchte eisern, ihren Blick von dem vor ihren Augen stattfindenden Burgermassaker abzuwenden. Es gelang ihr nicht ganz. Zwei Männer mit einer ganzen Ladung alter Taschen und fast auseinanderfallender Koffer, die nur noch durch braunes Klebeband zusammen gehalten wurden, stiegen in die Straßenbahn ein. Der erste hatte einen riesigen Kopf, war ausgemergelt, die Wangen gelblich und hohl, wenn er lachte sah man, dass ihm die Schneidezähne fehlten. Er trank ständig aus einer noch halbvollen Ouzoflasche und gab ab und an laute Kommentare im breitesten sächsischen Dialekt von sich. Sein Begleiter hatte schütteres graues Haar, ebenfalls schlechte Zähne, ungepflegte Hände und trank andächtig billiges Bier. Beide umgab eine ordentliche Wolke süßlicher Alkoholausdünstung, ein wenig angereichert mit käsigem Schweißgeruch, zum Glück war das Fenster offen. Der Ouzo-Trinker erklärte in regelmäßigen Abständen seinem Kumpanen die gerade durchquerten Stadtbezirke, ab und an lachten sie beide über Witze, die ich allerdings nicht immer verstand, und tranken aus ihren Flaschen. Vorne im Wagen saß eine ältere Dame, korpulent, mit weißem Gesicht und leuchtend rot gefärbten Haaren und grauem Haaransatz. Sie trug eine sommerlich geblümte Bluse und eine viel zu enge 7/8-Jeans, die nicht nur ihre Fettpolster über den Hosenbund herausfallen ließ, sondern ihre wenig bewundernswerten Waden und Füße freilegte. Die weißen Waden waren fleischig und von dicken Adern durchsetzt, die Füße knorrig und ungepflegt und in abgelatschte Flip-Flops gepresst. Mit Schweißperlen auf der Stirn löste sie ein Sudoku in der Zeitung, zwischendurch blickte sie traurig aus dem Fenster und stöhnte dabei ganz leise. Die Bahn fährt stetig ihre Runden, hält meist zur vorgegebenen Zeit an den Haltestellen der Route, Leute steigen ein, sie steigen aus, ein ständiges Kommen und Gehen, ab und an wird um einen Sitzplatz gestritten, um offene oder geschlossene Fenster, versperrte Gänge, ausgefaltete Zeitungen, deren Enden einem oftmals in der Nase bohren, zu laute MP3-Player, es wird gelacht, geflirtet oder stumm vor sich hin geschwiegen, fremd gegangen, Verbrechen geplant, vergessen oder bereut und wenn man Glück hat, wird man nicht beim Schwarzfahren erwischt.
Es lebe der Spätsommer Ich werde ruhiger, das dachte ich mir schon gestern abend. Irgendetwas ist anders. Der Urlaub hat mir eine Gelassenheit beschert, die ich förmlich zelebrieren möchte. Wahrscheinlich war es der Blick über das weite Meer, verbunden mit dem warmen Sommerwind, der auch jetzt gerade um mich herum scharwenzelte und mich sanft in meiner aufkeimenden Hast abbremste. "Renne nicht, du hast Zeit, überlege dir, was wichtig ist, was du tun willst und genieße es am Ende." Ich hörte ihm zu und gab ihm Recht. Ich werde ruhiger.
Kuriose Referrer 13.09.2006 Search request: le inzest geschichten - Inzest gibts hier nicht, auch wenn andere Gegenteiliges behaupten wollen. Search request: nur Trainingsanzug im Urlaub - Ich hab nicht mal einen. 22.09.2006 Search request: leckt ihre flipflops - Wenns schmeckt, viel Spaß. 29.09.2006 Search request: 10 nackte Frisösin - Der Krause macht doch sicherlich nen großen Bogen ums blogdings, oder? Die gibs hier auf jeden Fall nich zu sehen.* 24.10.2006 Search request: "berliner dürfen das" - Natürlich. Und noch mehr. Allerdings finde ich diese Aufkleber an Autos affig. Search request: folter in der badewanne - Das erinnert mich daran, dass ich noch eine kleine Helloween-Anekdote erfinden wollte.* Search request: t-shirt arm aber sexy - Her damit. 25.10.2006 Search request: berlin du bist so wunderbar klingelton - Ihr würdet doch auch jeden Scheiß als Klingelton haben wollen.* 30.10.2006 Search request: hemmungsloser sey - Kleiner Sprachfehler?* 06.12.2006 Search request: bollywood heteronormativ - Ja, nee, ist klar. Keine Ahnung, was Sie da genau suchen. Ich kenn mich mit Bollywood nicht so aus. Und was zum Teufel war noch mal heteronormativ?* 22.03.2007 Search request: gorillaschnitzel fickt sie alle durch - Das ist dem doch seine Sache, was hab ich damit zu tun? 19.04.2007 Search request: kribbeln in hintern - Insektizide? * 19.04.2007 Search request: zeitvertreib am arbeitsplatz - In der Nase bohren? Solitär? Mobbing? Bloggen? Arbeiten, vielleicht?* 30.05.2007 Search request: was bedeutet ficken - Haben wir doch schon geklärt.* 07.09.2007 Search request: meine Frau lässt sich von jedem ficken - Ehrlich? Jedem Tierchen und so, nich. 11.09.2007 Search request: Seien sie mir bitte nicht Möse - Ja, nee. 25.09.2007 Jemand suchte, auch hier, nach dem Wort nicht und kam auf ca. 108.845.999 Treffer. Alle durchgesehen? 26.10.2007 Search request: immer wieder kotzen? wann ist alles raus - Immer laufen lassen. Aber aufpassen, dass es nicht krankhaft wird. 29.10.2007 Search request: apotheke trendscouts - Ja, die Pharmaindustrie zahlt ordentlich, nur mit den unbekannten Nebenwirkungen (ständiges Zucken der Augenlider ist noch das harmloseste) sollten man umzugehen wissen.* 29.10.2007 Search request: was kann alles aus dem büffel gemacht werden - 127.000 Treffer sprechen Bände. 29.10.2007 Search request: schatz du riechst gut - Frisch gewaschener Büffel.* 14.11.2007 Search request: das Herz der Kellerasseln - Worauf man bei dieser Suche so stößt: (Alex (hier), Kellerasseln, Schnullerfamilie, Windows Vista defragmentieren (im Computer-Bild-Forum). Brrr. 19.11.2007 Search request: Was ändert sich an der Sprache eines Betrunkenen* 20.11.2007 Search request: alles auskotzen Jetzt gerade habe ich genau dieses Gefühl.* 20.11.2007 Search request: wie renne ich einer frau hinterher Entweder schnell oder gar nicht.* 13.12.2007 Search request: sie hatte socken beim ficken an Aber bitte nur mit Ringelsocken.* 14.12.2007 Search request: handynummern ficken Verdinglichte Erotik. Numerische Erotik.* 15.12.2007 Search request: gehirntumor stöhnen * 08.01.2008 Search request: phil und sharky Schaut man sich die Referrerliste zu diesem Beitrag an, könnte man den Verdacht bekommen, es handelt sich hier um ein "Phil und Sharky" - Fachblog. Kundige Rechercheure finden allerdings schnell heraus, dass die Suche nach "Fil & Sharky" oder Philip Tägert einen schneller ans Ziel bringt, wenn man denn überhaupt diese und jenen sucht. Aber wahrscheinlich ist sowieso schon alles zu spät. 17.01.2008 Search request: fotos von gefickte jugendliche * Ja, vielleicht, angesichts der derzeitigen Diskussionen namhafter Politiker, aber nicht hier. Ist ja kein Pranger, nich. 18.01.2008 Search request: sexy * Eine Suche bei blogger.de, da gibts bestimmt ne Menge sexy Blogger. 20.01.2008 Search request: schlafend gefickt Was die Leute so interessiert. 04.02.2008 Search request: die tür zur dunkelheit online anschauen* Ja, wenn man das könnte. Die Tür zur Dunkelheit schon vorher sehen, erkennen und am Ende vielleicht vermeiden oder sogar absichtlich öffnen. Was versteckt sich wohl dahinter? 18.02.2008 Search request: jeanshosen ohne arschtaschen* Ist das sinnvoll? Modisch? 22.02.2008 Search request: schule sitzenbleiben dehnungsjahr* Da reden wir Ende nächsten Jahres bitte noch einmal drüber. 22.02.2008 Search request: angst was zu verpassen berlin gefühl* Das kann natürlich sein, dass das Berlin-Gefühl mit der Angst, etwas zu verpassen zu tun hat. In bestimmten Gegenden ist sie wahrscheinlich latent und unausweichlich. 27.02.2008 Search request: kauffrauisch* Das ist gender mainstreaming oder wie das heißt. 27.03.2008 Search request: marterpfahl spass* Je nachdem. 09.04.2008 Search request: langsamer krabbelkäfer an der wand* Kafkaesk. Manchmal bin ich auch Gregor Samsa, ein wenig, jedenfalls. 11.04.2008 Search request: www.dicke dinger.de Hier jetzt eher nicht so. Im körperlichen Sinne. 30.04.2008 Search request: Jugend bondagespiele* Das Gegenteil der Bundesjugendspiele?. 29.10.2008 Search request: erschrockener hamster* 24.11.2008 Search request: daueraffaire 15.12.2008 Search request: tanzbaby! 15.12.2008 Search request: nasse radlerhose 15.12.2008 Search request: meine frau fickt mit dem enkel - omg 08.01.2009 Search request: tanz baby tanz* Eine vernünftige Losung zum Jahresbeginn. Tanzen! 20.01.2009 Search request: freche kennenlernfragen* Hier immer auf Seite 3. 28.05.2009 Search request: wer schrieb das grundgesetz - Ich nicht. 30.10.2009 Search request: parkplatzfuck Search request: Feiertag Kettensäge
Letzter Happen Da sich das Hamsterrad des Alltags fast wieder im gleichmäßigen Takt dreht, kommen hier noch schnell ein paar kleine Urlaubshäppchen. Diese mir bisher unbekannte Tendenz zur Misanthropie setzte sich im Pauschalurlaubscamp fort. Natürlich "pauschal", falls sich jetzt einer fragen sollte, wegen der Kinder, die sind ja schon genervt, wenn ich einmal und eigentlich nur ganz kurz in Rallyemanier die vierzehn Kilometer Serpentinen nach Sóller hoch- und runterrausche und verlangen dabei lauthals Eis, Pool und Strand. (Habe übrigens später noch mal knapp sechzig Kilometer drangehangen und wäre dafür beinahe gelyncht worden, von der eigenen Sippe. Gibts sowas?) Nöö, wir sind heimlich individuell und passen uns nur scheinbar an. Ich war genervt von den anderen, mehr oder weniger, von den mich umgebenden Deutschen, obwohl sich am Ende doch noch ein paar nette Süddeutsche fanden, mit denen man über die Kinder und so ("Läbberwurscht") "schwätzen" konnte, nur nichts tiefergehendes, keine Politik oder ähnliches, das wäre fehl am Platze gewesen. Kinder verbinden, ungemein, und deswegen hatten die Knirpse plötzlich ganz viel Freunde, aus Stuttgart und Umgebung, die komischerweise alle älter waren als sie, und machten jeden Unsinn mit. So sollte es sein. ![]() Sandburgen, Wellenreiten, Arschbomben und seichte Literatur, mehr gab es eigenlich nicht und deswegen muss man auch nicht soviel erzählen, obwohl die Kleinigkeiten auch nicht vergessen werden dürfen. Tausende kleine Ameisen um das Haus herum, käsige Damen, die halbnackt im Negligé zum Pool sprangen und sich die besten, schönsten und letzten Liegen mit dem eigenen Handtuch sicherten, gegen halb sechs morgens, da konnten wir nicht mithalten, wir plötzlichen Langschläfer, die gegen neun zum ersten Mal blinzelten und gegen eins wieder ermattet ins Bett fielen, zum Mittagschlaf. Ich könnte auch schreiben, dass mir der Opel zu klein war und der Ford nicht spritzig genug, aber wen interessiert denn schon sowas, ich könnte erzählen von der Ziege hoch oben in der verfallenen Burg, die, also die Burg, als Lockmittel für eine halsbrecherische Fahrt zum Cab Formentor diente, die allerdings nicht zu erreichen war, es sei denn, wir hätten uns zur Bergkletterei überreden lassen. Ich könnte meckern über langweiliges Essen, aber wer macht schon Urlaub um zu meckern? Es gibt Dinge, die überlagern negative Eindrücke wunderbar, das weiche Licht der am Abend hinter den Bergen verschwindenden Sonne, das laute Lachen der Kinder, wenn sie wieder einen Streich gespielt hatten (Warum muss sich so ein Koloss wie ich von einem 2jährigen ins Wasser schubsen lassen?), ein verliebter Blick aus strahlenden Augen und das halbwegs unterdrückte Lachen nach meinem unglaublichen Geständnis ("Ist dir noch nie aufgefallen, dass ich Romantiker bin?"), dieses unglaublich gute Gefühl, nichts, was stört, alles perfekt und trotzdem nicht künstlich und am Ende der abendliche Spaziergang durch eine wunderbar schlummernde Altstadt, während sich vermeintlich zivilisierte Menschen in der Einkaufs- und Vergnügungsmeile die Füße platt treten, was soll ich da über das Essen meckern? ![]() Das wars jetzt übrigens. Erstmal.
Der Sündenfall Immer diese Stöckchenspielerei. Nicht das mich das unbedingt stört, ab mir fällt zu diesem sündigen Thema nun wirklich gar nichts verwertbares ein. Wirklich. Es gibt so die typischen Dinge, die wohl fast jeder in seiner Jugend erlebt hat - heimliches Rauchen, Trinken, Unfug, von dem man heute weiß, dass er manchmal sogar grob und dumm war, aber oft auch lustig, na ja usw. Ich war nie so wirklich ein Draufgänger, Belzebub, Klassenclown oder Possenreißer, insofern fällt mir auch nach längerer Überlegung tatsächlich nichts konkretes ein, dass hier so unbedingt ausgebreitet werden müsste, zwar erinnere mich an ein paar Kleinigkeiten, schmunzle darüber, ganz für mich allein, halte sie aber insgesamt für so unspektakulär, dass ich sie in meinem Gedankenschublädchen behalte und vielleicht bei passender Gelegenheit in einer fast authentischer Umgebung zum besten gebe. Allerdings glaube ich, dass es interessantere Dinge gibt, über die man stundenlang philosophieren könnte.
Noch nen Urlaubshappen Heute Nacht stolperte ich durch alte Zeiten, mit den Beastie Boys im Ohr, erinnerte mich an die ersten Versuche, einen Fineliner über nackte Blätter zu schwingen, zu malen, etwas, dass ich nie wirklich konnte. Buchstaben, aneinandergereiht und verschlungen, mit Schatten, ohne, klar oder verschwommen, alles ein wenig hilflos, vor dem Auge war alles klar, nur die Hand wollte nicht so wie ich es gerne hätte und irgendwann, mitten in der Nacht, wachte ich auf und dachte wieder an den Urlaub und die vielen Dinge, die man noch so aufschreiben müsste und ich wusste zum ersten Mal, dass ich irgendwie wieder angekommen bin. ![]() Es war ein langweiliger Urlaub, furchtbar langweilig. Trampen durch Rumänien ist sicherlich aufregend oder zu Fuß durch die Sahara, den ganzen Tag rumlümmeln, sich warmes Wasser über den Körper spülen zu lassen, ein paar Runden zu schwimmen und zu tauchen und ab und zu die Kinder ins Wasser zu schmeißen ist langweilig, wunderbar langweilig. Der Kopf wird frei, weil man nicht ständig irgendwo hinglotzen und stieren muss, keine unendlich langen Gedankenzüge rattern durch die Birne, man lässt sich gehen, aber alles ganz langsam. Klar, ab und zu schielte ich in die BILD-Zeitung beim Nachbarn und lachte mich kaputt. Gammelfleisch? Bohlen hat ne neue? Entführungen, abgehackte Köpfe, Schumi hört auf, wir (also wir als unsere Fußballjungs) schießen soundsoviel Tore? War mir alles wurscht, na ja, so fast. Der Große lernte schwimmen (eher tauchen), der Kleine viel besser sprechen und die geliebte Herzensdame bruzelte sich verbissen lesend in der wunderbar heißen Sonne, die durch den leichten Wind erträglicher wurde. ![]() Sowieso wollte ich mit anderen Menschen nichts mehr am Hut haben, eine bisher unentdeckte Eigenschaft an mir, bin ich doch eher so der Kuschelbloggertyp, der mit jedem freundlich labert. Diesmal war es anders. Schon am Flughafen nervten mich alle anderen, ich wollte nur weg von hier, die Familie schnappen und raus, die saufenden Typen vom Kegelverein (sangen lautstark "10 nackte Frisösin-nnn") gingen mir ordentlich auf den Wecker, genauso der brummige Typ, der unbedingt in die erste Reihe wollte und später die dort sitzenden halbschlafenden Kinder einer kleinen Familie mit bösen Blicken tötete oder die Sicherheitsmenschen am Sicherheitscheck, bei denen ich mich halbnackt ausziehen musste, obwohl ich nicht mal einen Bart habe. Egal, war ja Urlaub.
Urlaub, häppchenweise Weil es ja doch irgendwie sein muss. Das alles kommt jetzt erstmal häppchenweise, die Zeit vergeht hier so anders und man hat plötzlich wieder einen Sack voll zu tun und muss ein paar überschwappende Wogen glätten. Darum dauert meine Landung auch etwas länger und hier gibts vorerst nur ein kleines Nachurlaubsprogramm. ![]() Ich führte kein Tagebuch. Eigentlich hatte ich es mir vorgenommen und dann aber schnell wieder verworfen, ich wollte mich ganz und gar fallen lassen, den warmen Wind in der Nase spüren, des Kinderlachen in den Ohren klingen lassen, die Augen ab und zu über den Rand des Buches in die Ferne blicken lassen und mit Anlauf in den Pool springen. Scheiße, bin ich erholt. Jetzt fällt es mir erst auf. Es hätten noch ein paar Wochen mehr sein können oder Monate. Natürlich. Was würde ich für ein Leben in endlosem Müßiggang geben, dachte ich in so mancher Gelegenheit, und war froh, das alles tief in meiner Gedankenkammer so abspeichern zu können, ganz ohne Block und Stift.
Huch, is ja nen Ding. Das hier gibts ja auch noch. Und das Passwort ist mir auch gleich eingefallen, obwohl die Hirnwindungen immer noch ein wenig, na ich weiß nicht, sagen wir mal: unsortiert sind. Sortieren wir erstmal, putzen uns den Sand aus den Zehen und denken an die südliche Sonne, das warme Meer und unendlich viel Zeit, die so schnell vergangen ist, dass es einem jetzt fast das Herz zerreißt. Ich hab Tränen in den Augen.
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![]() ![]() (geborgt bei flickr)
Online seit: 08.02.2006
Letzte Aktualisierung: 03.06.2024, 07:57 Links: ... Home ... Blogrolle (in progress) ... Themen ... Impressum ... Sammlerstücke ... Metametameta ... Blogger.de ... Spenden Archiviertes:
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