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![]() Brenner war im Rohrkanal verstrahlt worden. So stark, dass selbst langes Duschen nichts half. Er hatte radioaktives Kobalt-60 in der Lunge. "Da haben sie mir spezielle Reizmittel gegeben und mich schnäuzen und abhusten lassen." Erst als die Instrumente Entwarnung gaben, durfte er den Kontrollbereich verlassen. Ein Mann vom Strahlenschutz sagte damals zu ihm, es sei leichtsinnig gewesen, in den Rohrkanal zu kriechen: "Wenn der Rhein steigt, steht dort schon mal alles unter Wasser. Da ist Strahlung." Erschreckend.
Erkennbarer Alterungsprozess "Nein, Herr Bufflon, so geht das nun wirklich nicht. Sie können mir doch nicht ein Foto, dass bereits auf Ihrem in wenigen Tagen auslaufenden Personalausweis drauf ist, als aktuell verkaufen. Nicht, dass Sie nicht mehr erkennbar sind, allerdings weiß doch keiner, wie sie in 5 Jahren aussehen, wenn das Foto schon 10 wird, na und so weiter. Da müssen Sie wohl noch einmal herkommen." Leider hat auch der Trick mit der aktuellen Lektüre, immer noch Boccaccio, in der "forever 18" - Tüte auch nicht geklappt und den Hinweis, dass ich mir in knapp fünf Jahren eine ordentliche Mähne mit Vollbart zulegen könnte und auch dann ein heute geschossenes Foto in keinster Weise aktuell wäre, erspare ich mir, die Dame war doch sonst sehr nett und die Mähne ist sowieso eher unwahrscheinlich. Trostpreis: So ein Bürgeramt vergibt auch Termine. Toll. Wirklich.
Anstatt eines kleinen gelben Klebezettels "Ihr habt mich heute wie ein Arschloch behandelt." - Bitte einmal vor den Spiegel stellen, alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen, tief durchatmen, an all die guten Vorsätze denken, die nächtelang gewälzt, mit der Realität und der Vergangenheit fein säuberlich abgestimmt wurden, die Unterschiede klar machen, dann langsam losgehen, mit gequältem Blick, weil das die Situation ist, die in der Liste der zu vermeidenden mit "Never, never, never." markiert war, ein langer, tiefer Blick in die Augen, eine Umarmung, der Versuch einer verständlichen Erklärung und ein freudiger "Wir-sind-Kumpels" - Handeinschlag und am Ende der etwas bedröppelte Blick mit dickem Fragezeichen auf der Stirn. Einzelkinder haben es einfacher.
Zweiter Teil 7.000 Dinge sprangen gestern schon wieder durch meinen mit Depeche Mode beschallten Schädel, Erinnerungen an vergangene Zeiten, sogar ein paar vertraute Gerüche stiegen mir wieder in die Nase. Alles war plötzlich so real, dass ich während meiner nächtlichen Wanderung schon damit rechnete, an der nächsten Ecke alte Freunde wieder zu treffen. Zum Glück wurde das kein Alptraum, später, denn mit denen kann ich schwer umgehen, weil ich sie meist nicht verstehe und deshalb möglichst schnell vergessen möchte. Tröstlich zu wissen, dass ich mit diesem Gefühl nicht alleine bin. Aber nun weiter im Text. Protokoll eines Unzufriedenen (eine Fortsetzung)
Protokoll eines Unzufriedenen U-Blogger, Befreiungsfront, Unzufriedenheit und das alles ist doch sowieso nur ein Teil des unbekannten Ganzen, von dem niemand weiß, woher es kam und wohin es uns führen wird. Deshalb protokollieren Blogger akribisch ihr tägliches Leben, so können sie später im Archiv nachblättern und sagen "Ich habe es schon immer gewusst." oder "Ich war schon auf der richtigen Spur." oder "Ich habs fotografiert." Der hier schreibende Unzufriedene gehört zu dieser Meute, allerdings weiß er nicht so richtig warum überhaupt und ob ihm der Blogpsychologe bei der Bewältigung seiner Unzufriedenheit helfen kann, ist nur noch ein weiteres fehlendes Puzzleteil im Puzzle der offenen Fragen. Protokoll eines Unzufriedenen
Grrmpff. Viel interessanter ist die Frage, wie man denn nun tatsächlich hier reinpasst? ![]() Ja, ich wäre gern die Bank, die dort hinten steht, hier allerdings nicht zu sehen ist. Nicht nur wegen des recht passablen Ausblicks, bitte nicht nach hinten sehen, denn hinter den Häusern könnten sich die Überreste der hässlichen Auswüchse eines unangenehmen Systems verstecken, sondern auch wegen der Menschen, die an ihr vorbei laufen, auf ihr sitzen bleiben und rasten und sich Geschichten erzählen, die traurig sind oder komisch oder auch einfach nur schön. Sicher käme dann auch die eine oder andere Dummbratze vorbei, der man ins Arschdekollete schauen könnte oder auf das T-Shirt mit der Aufschrift "Triumph of the will", die man frech herunterschubsen und vielleicht, vor allen Dingen im Falle des letzteren, noch einen Tritt mit den gußeisernen Beinen verpassen könnte. Auch das würde wohl zum spaßigen Dasein einer Bank gehören. So könnte mir das passen, für eine Weile. Und morgen dann das Protokoll eines Unzufriedenen. Ich geh jetzt erstmal ins Bett. Gute Nacht.
Ein Ruck in der Speckschicht Der Blick in den Spiegel verrät alles. Selbstdisziplin war noch nie meine Stärke und das der Bauchumfang den Brustumfang langsam überholt, ist nur ein äußerliches Zeichen dafür. Ich arbeite mich durch das Fotoarchiv, sehe diese unglaublichen Bilder und denke mir "Du Arsch, reiß dich mal zusammen, das Leben besteht nicht nur aus Streuselschnecken und Gummibärchen. Du sollst ja nicht in Askese leben, aber diese Völlerei ist doch nicht mehr gesund. Wie sieht das überhaupt aus, wenn ihr da so nebeneinader sitzt, sie strahlend, mit ihrem leuchtenden Haar und du, mit wabbelnder Speckschicht?" Der Kopf schmerzt, die Lunge fühlt sich an, als hätte ich in der Nacht ein ganzes Kopfkissen voll kleiner Federn eingeatmet, in der Straßenbahn eine weibliche Jugend-Handballmannschaft irgendwo aus der Provinz, sie kreischen schrill durch den ganzen Wagen, es nervt fürchterlich und ich muss mich bremsen, in Gedanken, die ich kaum zu fassen bekomme. Irgendetwas muss ich tun. Ohne Körper wird der Geist nicht lange über die Runden kommen. Es gab Zeiten, da habe ich mich im letzten Viertel über das Feld gequält, bin trotzdem noch höher gesprungen, habe gerempelt und geschoben, mit schweißnassen Hemd und trockenem Mund, bis zum bitteren Ende. Bin gerannt, lange Runden um den Flugplatz, bin geschwommen, Fahrrad gefahren, kaum etwas wabbelte an mir herum, ich musste nicht keuchen, wenn ich mal nach der Bahn gerannt bin. Es geht nicht darum, ein Adonis zu sein. Es geht nicht darum, irgendwelchen Fotohengsten nachzueifern, die kommen bei der Herzensdame sowieso nicht gut an. Es geht um die eigene Zufriedenheit, das schlechte Gefühl, dass weg muss. Es muss ein Ruck gehen, durch die Speckschicht.
Den Herbst gesehen Heute fiel mir auf dem Klo ein Herbstgedicht ein, das so genial war, dass ich es leider gleich wieder vergessen habe. Irgendwo im Hinterkopf steckt es noch, dass weiß ich, aber nun kann ich da leider kein USB-Kabel anschließen oder ne Speicherkarte rausziehen. Vielleicht kommts ja noch, bis dahin das hier: ![]() Weiter in den Kommentaren.
Hyänen Häßliche Hyänen schleichen leise herum, nicht die auf ihre Weise liebenswerten, sondern die verrückt kichernden, mit den glasigen und hinterlistigen Augen, denen der heiße Sabber aus der dreckigen Schnauze läuft und die nur darauf warten, dass jemand die Arbeit für sie verrichtet, jemand, dem sie in feiger Meute die Beute abjagen können, um sich am Ende mit debilem Lachen auf das erbeutete Aas zu stürzen. Es geht um nichts, doch dass können sie nicht wissen, sie sind geblendet von unbändigem Hunger, abgrundtiefer Gier und unglaublicher Dummheit. Ja, sie schleichen leise umher, also sei auf der Hut.
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Letzte Aktualisierung: 03.06.2024, 07:57 Links: ... Home ... Blogrolle (in progress) ... Themen ... Impressum ... Sammlerstücke ... Metametameta ... Blogger.de ... Spenden Archiviertes:
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