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Hansi Kasupke: Also ick mach keene Urlaubsvertretung

Gestern war mir nicht nur ganz schummrig zumute, sondern auch melancholisch und das lag nicht nur am alltagsgrauen Himmel. Erst ein Radio-Schnipsel von Olli Schulz zauberte ein kleines Lächeln hervor ("Hallo, hallo, hallo, ich bin Johnny Cash, leider bin ich schon tot, was sich nicht mehr ändern lässt."), makaber, aber genau mein Geschmack. Heute kam der Kasupke vorbei, nicht um meine Tränen zu trocknen, sondern um zu labern, klar.

Also ick mach keene Urlaubsvertretung
 
Mi, 23.08.2006 |  # | (1369) | 9 K | Ihr Kommentar | abgelegt: hansi kasupke



 

Frau Blüte hatte gefragt und ich wollte nicht ihr blütenreines Blog beschmuddeln. Darum jetzt hier: Schweinefüßchen.
 
Di, 22.08.2006 |  # | (506) | 7 K | Ihr Kommentar | abgelegt: kinder kinder



 

Die Unzulänglichkeit des Herrn B.

Schleimig-grauer Himmel, zähe Gedanken in wunden Gehirnwindungen, Iboprofen - die Wunderwaffe aus dem Arzneimittelschrank. Das Schicksal des B. ist es, günstige Gelegenheiten und schöne Momente immer und immer wieder zu verpassen. Verregnete Urlaube, verpasste Treffen, oft läuft nichts so, wie er es sich vorgestellt hat. Es bringt nichts, dem Kummerkasten tausende traurige Gedanken vorzuheulen, es gibt Dinge, die kann man nicht ändern, nicht beeinflussen, so gern man auch will, am Ende bleibt die Frage, wie man damit umgehen soll. B. hält seine Gedanken fest, Notizbuch, Wordpad, Editor, kleiner Zettel in der Tasche, die Gehirnwindung links unten, ja, da hinten, hinter der dreihundertsiebenunssechzigsten Synapse, dort speichert es sich am besten. Es tut ihm leid, dass er es ist, der immer wieder den begossenen Pudel, den traurigen Part im Drama eines unvollkommenen Lebens spielen muss, deswegen nimmt er es hin, wie es ist, und macht voller Ironie aus dem Drama eine Komödie, die ihm die Hoffnung gibt, dass der schlimmste Akt der schönste von allen sein wird, lebenswert und ehrlich, ohne Rückschläge und versteckte Fallen, unendlich. Willkommen im Stück "Die Unzulänglichkeit des Herrn B.", Fortsetzung folgt.


 
Mo, 21.08.2006 |  # | (477) | 3 K | Ihr Kommentar | abgelegt: melancholie



 

Hansi Kasupke: Auch Eisbären müssen weinen

Ich kann nicht schlafen. Will aber auch nicht jammern, wo wie hier, es gäbe allerdings Grund dazu. Da ich das aber kaum selber hören möchte, gibts mal wieder was vom Kasupke.

[Disclaimer: Bufflon schreibt, Hansi Kasupke erzählt. Heute mit Tränen.]

Auch Eisbären müssen weinen
 
Sa, 19.08.2006 |  # | (1227) | 8 K | Ihr Kommentar | abgelegt: hansi kasupke



 

Perlentaucher gesucht

Ich bin grad ein wenig sauer. Nein, nicht mal ein wenig, eher mehr. Und nicht weniger. Das Gehirn sagt inzwischen die ganze Zeit: Denk an was schönes. Denk an was schönes. Denk an was schönes.
Ja, ist ja schon gut. Urlaub. Demnächst und irgendwie freue ich mich schon auf die erzwungene Bloglosigkeit, Internetcafés sind tabu, schwöre ich mir. Bücher, ja, tonnenweise Bücher, im letzten Jahr hab ich zwei dicke Wälzer durchgeackert und trotzdem viel Spaß gehabt, mit Arschbombe und so, gelacht und gefeiert, ruhig. Zwei liegen schon wieder bereit und ich frage mich, ob ich nicht zur Sicherheit noch ein drittes mitnehmen sollte, damit ich im Falle des Falles nicht Barbara Wood lesen muss. Gibts Bücher eigentlich auch an der Tanke? Ich meine, wenn es einen nachts überkommt und man nichts zu lesen hat, aber unbedingt muss? Ok, man könnte auch Blogs lesen, so nachts. Und mit Internetanschluss. Manche sogar als Buchersatz.
Ich habe mir gedacht, ich nehme mir zwei, drei Geschichten mit, ausgedruckt auf billigem, grauen Papier, einfach nur so, als kleine Überlebenshilfe für die bloglose Zeit, falls es mich mal nachts überkommen sollte. Allerdings fehlen mir noch eine Menge Perlen. Das hier nehme ich auf jeden Fall mit. Gibts sonst noch Vorschläge?
 
Fr, 18.08.2006 |  # | (917) | 7 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogdings



 

Weckr 3.0

Es ist mal wieder Zeit für Trendbloggen. Das mach ich am liebsten morgens, da jetzt aber nicht morgens ist, sondern abends, sehr trivial, ich weiß, kommt das alles ein wenig komisch, sozusagen eine Momentaufnahme. Am besten morgen früh lesen.

Weckr 3.0
 
Mi, 16.08.2006 |  # | (1346) | 11 K | Ihr Kommentar | abgelegt: trends



 

Unzulängliche Körperteile

Es gibt Tage, da möchte ich mir diverse Körperteile einfach mal abmontieren, für kurze Zeit, in der Hoffnung, ihre gefühlte Unzulänglichkeit durch den gewollten Verlust wieder vermissen zu lassen. Versteh ich jetzt selber nicht. Heute: Die untere Gesichtshälfte, wegen des Gefühls sich immer enger ziehender Schraubzwingen (schon mein Zahnarzt riet mir zu einer Beißschiene und meinte "Zähne zusammenbeißen ist nicht immer das Wahre."), in diesem Zusammenhang auch die rechte Schulter und auch noch das rechte Bein, vom Knie abwärts, dies wegen einer weiterhin nicht feststellbaren Unzulänglichkeit. Allerdings: Wie würde ich denn aussehen, ohne diese Dinger? Und ohne untere Gesichtshälfte ließe es sich außerdem äußerst schlecht jammern. Ohne rechte Schulter mit dranhängendem Arm hier auch nur noch halb so gut. Egal. Genug gejammert.
 
Mi, 16.08.2006 |  # | (1024) | 7 K | Ihr Kommentar | abgelegt: schleichender wahnsinn



 

Sonntagslethargie

Um sechs machten wir die Augen auf, sahen in die Ferne und konnten nichts als strömende Bäche aus dunklen, grauen Wolken erkennen. Wir legten uns wieder ins Bett, um bereitwillig in einen ebenso grauen Schlaf zu fallen, alle.
Später. Auch der Gang zum Bäcker brachte nichts neues, außer vielleicht ein paar Brötchen, aber die waren im Prinzip auch nicht neu, nur frisch gebacken. Seit Monaten jeden Tag die gleichen Wege. Man hat keine große Auswahl, wenn man vom immer vom gleichen Start mit dem immer gleichen Ziel ins Rennen geht. Mal versucht man es über B, dann über C, später über D, allerdings kann man morgens keine Tagestouren daraus machen, es sind nur Brötchen zu holen, die hungrige Meute wartet zu Hause und der Regen strömt immer noch in Massen. Lethargie.
Ein bisschen im Kinderzimmer wüten, interessant, dass schon die kleinsten an grausamen Schlachten interessiert sind. Haufenweise liegen Ritter im Hof der Burg, es heißt, die hielten Ritterspiele ab und "möge der Beste von euch gewinnen". Irgendwann las ich mal, dass dieses Schauspiel normal ist, Konflikte werden so ausgetragen, im Spiel, das Kinderspiel wurde ausführlich analysiert, man soll sich nicht belehrend einmischen, sondern mitmachen, Wege aufzeigen, so geht das also, mit dem lernen. Wieder was gelernt. Müssen wir uns denn überall einmischen? Draußen regnet es in Strömen. Stille.
Die Kinder erholen sich von den grausamen Schlachten und hören dabei Winnie Pooh, sozusagen ein kuschelnder Ausgleich. Die Liebste erholt sich im Entspannungsbad, epiliert und duscht und liest den neuesten Quark, ich liege auf der Couch und bekomme nicht einmal das Notebook aufgeklappt, außerdem verweigert es sich, mal wieder. Etwas Neues muss her, nicht der trendigste Quark, allerdings auch nicht der billigste Scheiß. Jahre soll das alles halten, ich frage mich, ob die Eltern immer noch diese ultraschwere Schreibmaschine im Keller haben, die mich immer so nett angelächelt hat, auf der ich stundenlang lustlos herumgetippt habe, weil mich allein die Tasten so fasziniert haben, nicht die Tatsache, dass es so einfach ist, Gedanken aufzuschreiben, einfach drauf los zu tippen, um am Ende festzustellen, dass ein paar Gedanken dabei heraus gekommen sind, die weiter gedacht werden könnten. Damals fehlte es mir an Tiefe, würde ich heute sagen, an diesem lethargischen Sonntag gibt es zuviel davon. Marathon im Fernsehen. Ich sollte Marathon laufen, allerdings würde ich nach fünf Kilometern anfangen zu denken, so richtig tief, um die Schmerzen im rechten Bein, in der Schulter, am unteren Rücken und in der hintersten Ecke der Lunge zu vergessen, würde mich dabei verhaspeln und einen viel zu langen Gedankenstrang produzieren, so wie jetzt gerade. Draußen regnet es in Strömen.
Am Abend hört es auf zu regnen, ein paar Schritte, ein paar Sprünge in tiefe Pfützen, wieder ist ein Tag vergangen, man lebt doch nicht nur, um Tage zu verbringen? Umzubringen? Kann man Tage umbringen? Ist man ein Mörder, wenn man einen Sonntag lang fast gar nichts tut, man sich selbst fesselt und die Zeit vertrödelt? Die Kinder sind müde, sie haben auch schwer geschuftet, leicht zu erkennen am Kinderzimmer, in dem sich nicht nur gefallene Ritter stapeln, sondern auch Piratenschiffe, die sich auf die Suche nach versunkenen Schätzen gemacht haben, ohne Erfolg, bisher. Zwischendurch brannte das eine Schiff, weil Römer es böserweise in Brand gesteckt hatten, mit einem Katapult und Pech und Schwefel, die schlimmen Römer, und dann kam die Feuerwehr mit ihren langen Schläuchen und am Ende feierten alle ein Fest, Ritter, Piraten, Römer, Feuerwehrleute und Politzisten, ja, auch die Cowboys und Indianer durften nicht fehlen. Was für ein Tanz.
Draußen ist es dunkel geworden, im orangenen Licht der Straßenlaternen sieht man ersten Nebel aufsteigen, die Gehwege sind wieder trocken, obwohl es den ganzen Tag geregnet hatte, ein letzter Blick zu einem schrumpfenden Mond und dann ein tiefer Schlaf, mit wachen Träumen vom anhaltenden Regen.
 
Mo, 14.08.2006 |  # | (1067) | 9 K | Ihr Kommentar | abgelegt: reality blogging



 



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Online seit: 08.02.2006
Letzte Aktualisierung: 03.06.2024, 07:57


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