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Sind wir doch mal ehrlich

Heute ist ein guter Tag, irgendwie. Die Sonne scheint, die Bude blitzt, die Katzenallergie ebbt ab und lässt mir wieder Luft zum Atmen. Ein guter Tag, mal ehrlich zu sein, auch so eine Mode, irgendwie. Meine Größe und mein Körpergewicht sind allerdings pupsegal, anders als meine ganz persönliche und eigene Meinung, für die ich viel geben und tun würde, und jetzt kommts, wegen familienbedingter Feigheit aber nicht unbedingt sterben wollen würde. Allerdings könnte mir niemand das Denken verbieten. Warum ich das jetzt hier so belanglos daher sage? Deswegen.
 
Mo, 16.10.2006 |  # | (451) | 1 K | Ihr Kommentar | abgelegt: verstaendnisuebung



 

Herbstputz

Wieder ein kalter und grauer Morgen, in der Luft häng feuchter Nebel und es ist kalt. Würde die Sonne scheinen, könnte man sich endlich am Strahlen der goldgelben Blätter der langsam kahler werdenden Bäume erfreuen, doch die Sonne ziert sich, nur ab und zu kann man einen hellen Punkt am grauen Himmel erahnen, ansonsten gibt es nur diese graue, kalte Einheitsbrühe.

An Tagen wie diesen rennen wir nicht lachend durch die Wohnung, wir schleppen uns auf müden Knochen, halten uns den steifen Rücken und verlangen lauthals nach Ganzkörperkörnerkissen, denn Heizdecken sind doch, sind wir mal ehrlich, unmöglich, können sie doch nicht mit diesem typischen Geruch heißer Kirschkerne oder mit dem angenehmen Duft aufgewärmten Dinkels aufwarten, nur die wohlige Wärme einer Wärmflasche könnte da eventuell noch mithalten, vielleicht mit einem netten Duftroma? Aber bitte nicht Vanille.

Anstatt sich im Bett zu suhlen und sich der angeblichen Gebrechlichkeit hinzugeben, widmen wir uns mit preußischer Gründlichkeit dem schon lange fälligen Herbstputz. Im Sommer hat man keine Zeit für gründliche Reinlichkeit, alles ist oberflächlich, das Leben findet draußen statt, in Parks und auf Spielplätzen, im Garten, an Seen, auf der Straße, bloß nicht in der Bude hocken, zu viel Leben könnte man verpassen, der Sommer sollte unendlich sein. Solange der Herbst noch golden ist, schiebt man den Reinlichkeitszwang beiseite und genießt ihn, zeigt er einem seine graue, kalte Schulter, begrüßt man ihn als peniblen Spieß, der sich weiße Handschuhe überstreift und jede noch so abwegige Ecke auf Reste übriggebliebenen Schmutzes kontrolliert, so war es schon immer, so wird es wohl auch immer sein. Auf Knien rutschen wir über den Boden, es wird gebohnert und gewachst, geschrubbt und aufgeräumt, keine Ecke wird ausgelassen, die Fenster blitzen plötzlich, dass man denkt "Wow, da kann man auch durchsehen.", die Decke wird von mit Staubflusen behangenen Spinnenweben befreit, der Staubsauger flitzt fast wie von selbst durch die Wohnung und selbst die Kinder lassen sich zu einer fast selbstständigen Aufräumaktion überreden. Nach getaner Arbeit verrät ein Blick in die Runde alles: Hier wurde gewütet, nicht nur schnöde geputzt, hier war der Putzteufel am Werke, die kittelschürzige Hausfrau, der gehörnte Besenmann und zwei kleine Engel, nur nicht in weiß.
 
Mo, 16.10.2006 |  # | (352) | 3 K | Ihr Kommentar | abgelegt: reality blogging



 
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