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Sie [die Frauen] sind ausgelaugt, müde und haben wegen ihrer permanenten Überforderung nicht selten suizidale Fantasien

Danke, Schnitzel.

Warum wird in dieser Woche eigentlich ständig auf den Frauen rumgehackt? Erst werden sie als gierig und faul beschimpft und nun auch noch von einer selbsternannten Antiemanzipatorin und Hobbypsychologin (und wahrscheilich auch noch von der Leyen-Fanin) schlecht gemacht. Ich frage mich ja ehrlich, woher die ihre Erkenntnisse hat. Lernt man das beim Fernsehen?
 
Do, 27.04.2006 |  # | (305) | 2 K | Ihr Kommentar | abgelegt: verstaendnisuebung



 

Die fast tägliche Fahrt mit der Straßenbahn hat tatsächlich etwas entspannendes, finde ich zumindest, inzwischen habe ich meinen Lieblingsplatz gefunden, meist ist er sogar frei, wartet nur auf mich, und für mindestens eine halbe Stunde kann ich mich einem guten Buch widmen oder einfach die Gedanken fliegen lassen. So wie heute, endlich mal mit Sonne in der Nase.

Schon am Hackeschen Markt fiel sie mir auf, sie war nicht unbedingt eine Schönheit, sie hatte aber etwas Interessantes an sich, vielleicht war es dieses leise Lächeln oder der freche Pony. Ich fragte mich, ob, wenn ich heute noch Single wäre und das Bedürfnis hätte, sie unbedingt kennen lernen zu wollen, eine meiner ersten Fragen „Sach mal, haste eigentlich nen Blog?“ sein dürfte. Schließlich hätte ich keine Lust, in irgendeiner Weise blogosophisch verwurstet zu werden, schon gar nicht negativ. Wer weiß, was ich über mich lesen müsste:

„Heute sprach mich so ein komischer Typ an. Er war ein wenig schüchtern und erinnerte mich in seiner Art an einen leicht unsensiblen Büffel.“

Und so weiter. Danke schön. Loben wäre allerdings erlaubt. Dann dachte ich aber daran, dass man sich, man muss das ja auch mal positiv sehen, in einer romantischen Stunde und in lauschiger Rotweinlaune, auf der Couch lümmelnd, gegenseitig aus den eigenen Blogs vorlesen könnte, und war in diesem Augenblick tatsächlich sicher, dass die Frage nach einem eigenen Blog ins Standardrepertoire dieser Kennenlernfragen gehören musste.

Eigentlich wollte ich dieses Thema noch weiter vertiefen, doch am Alex stieg der S. in die Bahn ein und erkannte mich zu allem Unglück auch noch. S. versuchte sich früher einmal im Immobiliengeschäft, spielte aber in einer falschen Liga und verbrannte sich am Ende tüchtig die Finger. Nun war er dazu verdonnert, kleinere Brötchen zu backen, eine Tatsache, die ihm sichtbar auf den Magen geschlagen war. Ich hörte ihm nicht zu, sondern wunderte mich mal wieder innerlich über seine Abneigung gegen jegliche Körperbehaarung. Dass er seinen eigenen Körper täglich mit einem Rasierer bearbeitet, ist seine eigene Sache, schlimmer finde ich, dass er seine häufig wechselnden Damenbekanntschaften zu selbigen Handlungen gern ermahnte, sie regelrecht zwang, und bei ihm zu viel Körperbehaarung, an der einen oder anderen Stelle des Körpers, schon ein wichtiger Trennungsgrund sein konnte. Ich erinnerte mich dabei an meinen eigenen Winterpelz, der wirklich mal wieder bearbeitet werden könnte und dachte an die Büffelin, die doch letztens tatsächlich meinte:

„Kuck mal, noch ne Woche und mein Bein sieht aus wie deins.“

Mit einem Schmunzeln verabschiedete ich S. Er musste schon wieder raus, zum Glück. Trotzdem kam ich nicht dazu, mich endlich wieder der Frage nach dem eigenen Blog, die ich so gern in der ersten Kennenlernphase stellen würde, wenn ich denn noch Single wäre, zu widmen, denn es betraten zwei Schränke die angenehm leere Bahn. Zwei Schränke ohne Haare, dafür jeder mit einer Bierflasche in der Hand und schrecklich bunten Tätowierungen auf der Haut. Ihre Anwesenheit hätte nicht wirklich gestört, doch leider mussten sie eine Unterhaltung führen, die zwar meine Aufmerksamkeit auf sich zog, von der ich allerdings, außer einzelnen Brocken, die größtenteils aus den Wörtern „Alter“, „Scheiße“, „Bier“, „Arschloch“ und „ficken“ bestanden, nicht viel verstand. Erst fragte ich mich, welche Sprache das denn wohl sei, später, nachdem ich die Fetzen des Gesprächs noch einmal gründlich analysiert hatte, ob Dummheit eigentlich körperliche Schmerzen b´hervorrufen könnte. Fragen wollte ich dann aber auch nicht, ich hätte mir damit die Antwort wohl selbst gegeben.
 
Do, 27.04.2006 |  # | (1323) | 16 K | Ihr Kommentar | abgelegt: Berlin



 
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Letzte Aktualisierung: 02.04.2024, 15:05


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