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Heute mal Lokalnachrichten

1
Der kürzlich veröffentlichte Jahresbericht 2005 der Bäckerei B. in der K. Straße weist eine bemerkenswerte Umsatz- und Gewinnsteigerung um knapp 25 Prozent aus. Auf Nachfrage erklärte Bäcker B., er vermute, diese enorme Steigerung des Jahresergebnisses 2005 gegenüber Vorjahren stehe mit der Neueinstellung der Bäckereifachverkäuferin Chantal K. im Zusammenhang. Seitdem Chantal K. jeden Samstag und Sonntag hinter dem Tresen stehe, sei der Anteil der männlichen Kunden um ca. 45 Prozent gestiegen. Ein kurzer Besuch in der Bäckerei am frühen Sonntagmorgen bestätigte die Vermutung subjektiv. Chantal K. lief locker pfeifend und lasziv wippend hinter dem Tresen auf und ab, blickte die Kunden mit ihren frechen Augen an und fragte in einer mehr als angenehmen Stimme, die einem die Armhärchen zu Berge stehen ließ: „Was darfs denn sein?“. Anwesende Männer waren sprachlos, Frauen teilweise verunsichert. Bäcker B. bestätigte, dass er momentan auf der Suche nach weiteren Bäckereifachverkäuferinnen mit ähnlicher Qualifikation sei.

2
Der große Erfolg der Bäckerei B. veranlasste Fleischer H., ebenfalls in der K. Straße ansässig, Chantal K. für den Beruf einer Fleischereifachverkäuferin zu interessieren. Bäcker B., der von den Bemühungen des Fleischers H. Wind bekam, konnte sich nicht beherrschen, es kam zu einer verbalen Auseinandersetzung, die in einem handfesten Nachbarschaftsstreit endete, Handgreiflichkeiten inbegriffen. Sowohl Frau Bäckerin B. als auch Frau Fleischerin H. veranlassten in einem längerem abendlichen Gespräch, mit diversen Schreieinlagen beider Seiten, ihre Männer, den absolut unnötigen und geschäftsschädigenden Streit beizulegen. Heute ziert die Bäckerei B. ein Schild mit der Aufschrift: „Unsere Brötchen schmecken am Besten mit der Wurst von Fleischerei H.“ Ein wunderbares Beispiel einer gütlicher Einigung im Rahmen eines Nachbarschaftsstreites.

3
In der F. Straße eröffnet morgen ein neues Herrenbekleidungsgeschäft. Große Hoffnungen auf durchschlagenden Erfolg darf sich Inhaber Dirk K. allerdings nicht machen. Bisher scheiterten schon an selbiger Stelle ein Schuhgeschäft, ein Billigmarkt und ein Spezialgeschäft für Tierbedarf. Fragwürdig ist außerdem, ob im Kiez tatsächlich ein Bedarf für ein Herrenbekleidungsgeschäft besteht. Eine, nicht repräsentative, Befragung in den umliegenden Straßen konnte jedenfalls nicht überzeugen: Ältere Herren werden vornehmlich von ihren, sofern vorhanden, Frauen mit Kleidung versorgt, meist am Anfang eines Jahres, in der Galeria Kaufhof oder im Second Hand. Herren mittleren Alters versorgen sich zumeist in einem Shoppingcenter, die ausreichend Einkaufspotenzial für den aufstrebenden Mann über 30 bieten, mit angemessener Kleidung. Die jüngste Generation deckt sich wahlweise in sog. Streetwearläden oder beim örtlichen Lonsdale-Händler ein, je nach politischer Einstellung. Eine ausführlichere Befragung der letzteren Teilgruppe scheiterte an mangelnder Kooperationsbereitschaft und dem Verständnis für eine unpolitische Berichterstattung im Rahmen der Lokalnachrichten. Herrn K. wünschen wir trotzdem alles Gute.

Das wars. Erstmal. Irrelevanter Podcast scheitert an mangelnder technischer Ausrüstung.
 
Di, 11.04.2006 |  # | (1772) | 5 K | Ihr Kommentar | abgelegt: Berlin



 
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Letzte Aktualisierung: 02.04.2024, 15:05


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