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Hansi Kasupke: Kettensägenmassaker mit "Ze Bufflon"

Hansi Kasupke - Abenteurer, Lebemann und Freund, eigentlich der ideale Bewohner von Kleinbloggersdorf - Ortsteil B, denn für ihn gibt es kaum etwas von großer Bedeutung, sondern eigentlich nur den alltäglichen Wahnsinn des Lebens, auch wenn er nur in einer gutbürgerlichen Kleingartensiedlung stattfindet, wie heute. Aber er bloggt ja leider nicht und darum gilt:

[Disclaimer: Bufflon schreibt, Hansi Kasupke erzählt. Heute mit Kettensäge.]


Kettensägenmassaker mit "Ze Bufflon"
 
Do, 05.10.2006 |  # | (1082) | 6 K | Ihr Kommentar | abgelegt: hansi kasupke


bufflon   (05.10.06, 13:16)   (link)  
Dit isn Spinner, ey. Also der Büffel. Liest der mir dit hier grad so vor, dieset "Kettnsäje im Appelboom - Drama oda Komödie?" und ick pack ma so richtich wech. Ick meene, der is ja sowieso manchma sonen Spinner, so janz und überhaupt, mit dieser janzen Bloggerei und dit mit der Jeheimlesung, dit hatter mir mal jebeichtet, würter sojar mal janz jerne machn, aber Schiss hätter und würd sich so richtich inne Hose machen, och weil ihn ja so oft ja keener so richtich versteht, ick ja och nich immer und dit nich nur wenner reden tut sondern och so insjesamt. Ejal.
Die Jeschichte mitter der Kettnsäje im Appelboom lief jedenfalls nich so literarisch hochtrabnd ab, wie der feine Herr dit wohl jerne jehabt hätte, sondern im Prinzip wie janz uff de Baustelle. Und dit is ja, dit muss man wissen, mein Mätjäh. Ick hab den am Montach abend also anjerufen, den Büffel, und habn jefracht, watter so vor hat am Tach der Freiheit äh Einheit, immer noch hab ick dit nich so richtich druff, meen Arbeitsplatz, meen Kamplatz für den Frieden, dit kann ick noch, aber Einheit und Freiheit, dit iss bei mir sone Sache, immer noch. Jedenfalls hatter jesacht, dasser sich sonen bisschen um sein Appelboom kümmern will, weil et ja jetze Herbst wird und ob ick nich mitter Kettensäje vorbei komm könnt. Klar, hab ick jesacht, könnwer och noch nen paar Pilsetten zischen und zusammen nen bisschen im Baum rumturnen. Und als ick dann am Dienstach so in den Jarten von dem komme, da war der schon so richtich am werkeln. Dit war nen Bild für Jötter: Weiler keene Leiter hat, hatter da sonen alten Tisch jenommen und weil der Boden nich mehr janz so hart is, kann man sich vorstelln, wat passiert is, als der da seinen leicht wuchtijen Körper ruff hievte. Die Beene sanken ein, also die vom Tisch, tief innen Boden, aber ejal, denn bevor der da wieder runterjerutscht wär, isser kurzerhand innen Boom rinn jesprung. Mitter Gartenschere inner Hand. Und der Büffel is ja nun sonen bisschen zart, nich so wie eener vom Bau, so wie icke und deswejen hatter sich dabei die halbe Hand uffjerissen, alser sich festhalten wollte, aber er hats jeschafft. Als ick grad durchs Tor jestiefelt kam, riefer grad laut "Scheiße." und ick musste jrinsen. Er aber och, alser mich jesehn hat. Ick hab ihm glei jesacht, dasser sein Tisch so nich mehr besteign kann, dann hab ick ihm nen paar Bretter besorcht, die da drunter jepackt und ihn jefracht, ob er in denn nun seim Büro so völlich jeistich verjammelt. Da kam dann sonen Lachn vom Nachbarjarten. Hinterm Zaun hat sich dit nämlich der Dette jemütlich jemacht, so im Liejestuhl, mit Bier inner Hand und Kippe im Maul, janz entspannt der Dette und so hatter sich dit Schauspiel anjekiekt. Der Sack, hab ick jedacht, hätter ja och ma helfn könn, aber sonen bisschen verstandn hab ick seine Schoh och, wa.
Der Büffel rief mir dann irjendwann zu, dasser jetze bereit für Kettensäjenmassaka wär und mir schwahnte nüscht jutet und eijentlich wolltick ihm janich die Kettensäje aushändijen, aber er wollte dit ja unbedingt. Ick geb ihm also dit Ding und der kuckt ma an wie nen Auto. Ick so "Watn?" und er "Na weeß ick wie dit Ding anjeht?" und ick "Mann, Alta, kannste denn janüscht, du Bürosocke?" Jedenfalls hab ick ihm dit anjeworfn, dit Teil und dann jings los. Und ick hab dabei jestöhnt und jeschwitzt, ick konnt janich hinkiekn, wie der da so inne dicke Äste wütete, die mir dann och noch um de Ohrn fieln, ick konnt ja kaum noch wat sehn, vor lauta Blätter und Äste. Irjendwann hab ick ihn anjeschrien und jefracht, ob wa dit hier och überhaupt dürfn, wejen Lärmschutz und so, nich dass der Jenosse Vorsitzende noch wat dajejen hat, hatter aber nich verstand, sondern einfach anjefang, den Ast knapp über dem, uff dem er da so vakrampft wie uffm Donnebalken saß, abzuschneidn und ick hab mir nur an Kopp jefasst, jerufn, jewunkn, hat nüscht jeholfen: Der hat den anjesächt und weiler plötzlich keen Halt mehr hatte, isser von da janz oben mit sonem ordentlichen Jetöse abjestürzt. Bumm.
Mein Jott, hab ick mich erschrockn. Lebter noch? Hatter sich wat jebrochn? Hatter sich etwa mit der Säje wat abjeschnittn? Wat soll ick nur der Frau sajen? "Dein Mann, weeßte, also der war janz tapfa, so wie du jetze sein musst, denn jetze hatter keene linke Hand mehr." Nee, nee, nee, dit konnte nich sein. Also hab ickn am Krajen jepackt und umjedreht und wat macht der Arsch? Der, der, der lacht sich einfach kaputt. Lacht und lacht und lacht und ick dachte, dit is der Schock, dit muss der Schock sein, weil der sich jetze de Hand abjeschnittn hatt oder irjendwat andret schwerwiejendet. Aber nee, der lacht noch weiter und blutet nich und hat sich och nüscht jebrochn. Ick wollt dem schon eene runterhauen, weil ick dachte, jetze würter och noch hüsterisch, aber dann sachter: "Weeßte Kasupke, dir mit deine kaputten Bandscheibn, dir wär dit bestümmt nich passiert. Nee, is jut, ick hab ma nüscht jetan, hör uff. Ick bin ebn nen Sesselpuper und keen Bauarbeeter. Aber kiek dir mal den Baum an, wie jeil der jetze aussieht." Da ham wa uns kurz umarmt, weil der ja so uff kuscheln steht, da macht der och nich vor Männern halt, und ne Pilsette uffjemacht und ick hab nochma jekiekt, ob dem jetze tatsächlich nüscht passiert is. Is nich. Die Kettensäje hab ick allerdings einjezogn und nich mehr aus de Hand jejeben, der Dette hatte seine Jesichtsfarbe inzwischen och wieder, denn der war och kurz janz weiß im Jesicht jewordn, kurz, und der Baum, ja, der sieht jetz tatsächlich jeil aus. Irjendwie. Trotzdem dit allet nich nochma, schon janich nach der kommendn Jesundheitsreform. Also, ick muss sajen, jetz wo ick dit so erzähle, muss ick ma noch vom Schreck erholn, am besten bei ne Pilsette, wa. Man sieht sich, bis denne.


cabman   (05.10.06, 13:52)   (link)  
Herrlich meine Lieber!
Allein die Berliner Schnauze macht es so lesenswert! Ein Buch muss her!

PS. Ich fahre morgen weg und werde dir die Verantwortung für den Cove geben, also Adminrechte, damit es da nicht so langweilige wird! Haste Bock? Kannst dich bis nächsten Mittwoch austoben...


bufflon   (05.10.06, 16:20)   (link)  
Letztens hab ich uns auf den AB gesprochen und beim abhören festgestellt, dass ich tatsächlich manchmal so rede. Dit klingt janz schön komisch, wa. Aber so wie Kasupke kann ich das nicht. Und das Buch, ja, ein Buch, ach ja.

PS: Dein Wohnungsschlüssel willste mir geben? Was für ein Vorschlag, da wird mir ja ganz "blümerant". Soviel Ehre an einem Tag. Na mal sehen, wenn ich mich nicht grad ausgebrannt fühle.


cabman   (05.10.06, 17:19)   (link)  
Blümerant kenn ich schon, habe ich mal der Lunally geschenkt.
Nix da, ausgerbrannt waren die Häuser nach 45, hier wird geklotzt, also Du, ich geh ein bisschen arbeiten...iss ja nicht für lange


engraver   (05.10.06, 14:49)   (link)  
das ist ja mal wieder eine tolle geschichte herr bufflon :)


sillerbetrachter   (08.10.06, 20:18)   (link)  
ach ja, der kasupke.
der ist ein berliner original, der seinesgleichen sucht!
unterhaltsam und liebenswert.











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Letzte Aktualisierung: 02.04.2024, 15:05


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