1372 Keine großen Töne, bitte. # Im Kika lief im Anschluss an "Nils Holgerson" eine kurze, eher kindgerechte Dokumentation über Konzentrationslager. Hilfreich war der Hinweis, dass Kindern diese Sendung nicht allein sehen sollten. Die Kinder schauten komisch, wasn das? Die verstehen diesen ganzen Wahnsinn nicht, sagte ich dann und griff zum elektronischen Umschalter, die können sich das Böse doch gar nicht vorstellen, das können kaum Erwachsene, also Kinder schon gar nicht. Ihr seid zu jung dafür, ich mach das mal aus. Wieso? Ja, wieso eigentlich? Der Spruch "Ihr seid zu jung." ist so ein Erwachsenending, auch ihn verstehen Kinder nicht. Es gibt also Dinge, für die man alt sein muss? Ja, sagte der halbweise Familienvater weise, es gibt Dinge in dieser Welt, die kann man erst verstehen, wenn das Gehirn in eurem kleinen Kopf in der Lage ist, sie zu verarbeiten. Womöglich nie. Die Farblosigkeit der Bilder verstärkt den Eindruck des Bösen. Menschen werden in sogenannte Lager verbracht, weil sie nicht die gleiche Meinung haben, wie dieser Mann, dessen Gesichtsausdruck der Vorstellung vom Bösen in dieser Welt unterstreicht. Das erkennen sogar Kinder. Der Kloß im Magen ist hart und wiegt schwer, nein, nein, sagte ich, das müsst ihr noch nicht sehen, diese Geschichtsstunde kommt später, ich hatte sie mit vierzehn in Buchenwald und so etwas hatte ich noch nie erlebt, noch nie gefühlt. Später, ja, später. # Kreidler, Text & Ton. # Ein typischer November, sagte Blumenhändler W., als ich seinen Laden am Sonntagmorgen gegen acht betrat. Ich bin wohl nicht der einzige, der an einem kalten Sonntagmorgen so früh aufsteht. Er lachte. Ich habe Kopfschmerzen und Kinder, antwortete ich und konnte mir trotzdem ein Schmunzeln nicht verkneifen. Draußen nieselte es leicht, kalter Nebel kroch einem in den Kragen, Blumenhändler W. stand in seinem Laden und band einen Strauß, der aussah, wie ein typischer Oktober, warm und gelb. Genau das richtige für diesen Sonntagmorgen im November. # Ich habe zwei linke Hände, das ist unumstritten. Auch wenn die Dinge, die ich anfasse, von weitem "ganz okay" aussehen, man sollte nicht dichter heran gehen. Außerdem mag ich nur die groben Arbeiten. Steine schneiden, brechen, hacken, Löcher graben, Erde bewegen, das ist meine Welt. Es kommt nicht auf Millimeter an, höchstens auf Zentimeter, Augenmaß ist ja da, aber nicht für die kleinen, winzigen Details. Das gilt wohl auch für den Umgang mit Menschen. # Sie haben aber eine dünne Haut, sagte Frau Doktor, als sie Nadel und Faden durch die Haut bugsierte und mir endlich eine hoffentlich vorzeigbare Narbe verpasste. Dünne Haut, kein dickes Fell. Nun, denn. # Das Wort "Spekulationsblase" bekommt angesichts des Umgangs "der Medien" mit dem Tod Robert Enkes eine ganz neue Bedeutung. Scheinbar wollen "die Leute" das.
1367 Der Lauf der Dinge: "...Arbeitnehmer von morgen sind als Gamer groß geworden..." (Technology Review 11.2009) - eine Generation, die in und mit dem Internet groß geworden ist (irgendwo im Internet gelesen) - etc. pp. - Man wird das Gefühl nicht los, als hebe die eine, ältere Generation, die andere, jüngere Generation (den nachwachsenden Rohstoff Mensch, das Humankapital von morgen) auf einen Thron, vielleicht aus Ehrfurcht vor dem ungezwungenen, selbstverständlichen Umgang mit den sogenannten elektronischen Medien und ihren verschiedensten Bediengeräten. Eine Vermutung, nur. Aber auch diese Generation wird irgendwann das Ungezwungene, Selbstverständliche gegen das Nachdenkliche eintauschen und die nachfolgende Generation auf einen Thron heben. Oder verabscheuen. Oder irgendwas. # Vielleicht geht aber vorher die Welt unter. (Kann man dann live auf Twitter verfolgen: Latest: '@all argh, die welt geht unter. tschüss, war schön mit euch.') # We present a system for inserting new objects into existing photographs by querying a vast image-based object library, precomputed using a publicly available Internet object database. - Photo Clip Art # Latest: 'nochmal @all: und danke für den vielen fisch. scnr.' # Man kann auch z. B. auf dem Nintendo DS (ein in direkter Konkurrenz zum althergebrachten Buch stehendes elektronisches Gerät) mit dem neuen "Mario und Sonic bei den Olympischen Winterspielen 2010" Eiskunstlauf veranstalten oder auch Curling spielen. Das mit dem dreifachen Lutz, dem doppelten Rittberger oder dem rückwärts eingesprungenen sechsfachen Heinz habe ich noch nicht verstanden, dafür aber das herumrubbeln auf dem ewigen, virtuellen Eis beim Eisstockschießen. # "Du führst also eines dieser ganz normalen, langweiligen Spießerleben." - "Hmm, ja. So könnte man das auch nennen." # Diese ganzen verrückten Feiertage stehen bevor, also massenhaft Geburtstage, Adventswochenenden mit Lichterglanz und Cholesterin, das Fest der Liehihihiebe und eine krachende Jahresabschlussveranstaltung mit Musik, Tanz und Bleigießen. Das alles ergibt sicher einen ordentlichen Kater, der vermutlich bis zum nächsten Sommer anhalten wird. Wenn bis dahin die Welt noch stehen sollte. (Siehe oben, verfolgen Sie also unbedingt Twitter.)
1989 1989, ein beknackter Jahrgang. Man musste in Nachrichten sehen, die man eigentlich nicht sehen durfte, wie Panzer Menschen überrollten und erst kommentierten eingeschworene Genossen dies mit einem "Recht so!", hegten später aber doch Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Überfahrens sich meinungsäußernder Menschen. Schließlich waren es Menschen, die dort gemetzelt wurden. Schon das Frühjahr begann beknackt, mit häuslichen Streitigkeiten, man kannte das ja aus Filmen, wenn Mann und Frau seelisch auseinanderdriften und junges Fleisch sich zwischen alteingesessene Liebende stellt. Der pubertierende Heranwachsende war damit natürlich überfordert, kam gar nicht klar, mit diesem verzweifelten Lärm, dem keifenden Gelärme, mit den wüsten Beschimpfungen, dem subtilen und offenen Terror der sich immer weiter verlierenden Eheleute, saß zwischen Baum und Borke, im Schwitzkasten der Scheidungsanwälte. Du liebst mich doch, als Kind muss man ja ständig Liebesbekundungen ausstoßen, denn was bleibt denen denn noch, wenn die Liebe gegangen ist, genau, das Kind, um dessen Liebe es sich scheinbar zu streiten lohnt. Ha, denkt dieses sich, nicht mit mir und läuft davon, innerlich. Und so kommt der Sommer, der Sommer 1989, der letzte Sommer eines scheidenden Landes, der letzte Sommer einer Kindheit, der letzte Sommer von allem möglichen. Man machte plötzlich Urlaube, die früher Urlaub waren, man wanderte auf Gipfel und lag dort an Stränden, mit Marienkäfern übersät und am schönsten waren immer noch die Initiationsrituale im Ferienlager: Die ersten selbst gekauften Zigaretten. Endlich etwas Beständiges und viel blauer Dunst. Und dann ging der Sommer wieder, man kehrte zurück und stellte fest, dass der einzige Wunsch, den man sich drei Wochen lang wünschte, der Traum, der einen drei Wochen lang erfüllte, nicht in Erfüllung gegangen war, nein, nein, es kam viel schlimmer. Also hinfort ins Brandenburgische, eine Flucht aufs Land, weg von diesen erwachsenen Idioten, das mögen sich auch viele gedacht haben, die dieses Land verließen, alle hatten ihre Gründe, den real existierenden Zuständen durch Flucht zu entkommen, sie ein für alle Mal verschwinden zu lassen, selbst zu verschwinden. Untertauchen, im kalten See, der 1989 das letzte Mal klar war, denn ab 90 begann das große Fischsterben und die Versumpfung der ehemals blühenden Landschaft, aber das war im Sommer 89 noch gar nicht abzusehen. Durch Wälder reisen, ganz allein, die absolute Einsamkeit in riesigen Kiefernwäldern kennen und lieben lernen, seit dem sich nach dieser Einsamkeit, dieser Stille sehnen und in der Ferne ein Fluß, auf dem ein paar Schiffe durchs Land ziehen, nie wieder würde ein Sommer so sein. In Prag, in Budapest, überall sammelten sich Menschen, um zu gehen, in den Städten wurden Stimmen laut, man bekam das doch mit, das blieb doch nicht verborgen, selbst die Eingefleischtesten merkten wohl, dass hier etwas den Bach runter ging, eine Idee nur noch Makulatur war und nun zwangsläufig erneuert wurde, erneuert werden musste. Männer in Lederjacken, die um einen Hauseingang herum lungerten, ein Mann kommt aus dem Haus und wird in einen bereit stehenden Lada gezogen, geschubst, geprügelt, das alles geht ganz schnell und lautlos, geübte Häscher, die wussten, was sie taten, man selbst wusste nicht, was dort vor sich ging, aber man spürte: Es war nichts Gutes. Und dann dieser Feiertag im Oktober, irgendwo da draußen zogen junge Menschen mit Fackeln die Straße entlang, um dem scheidenden Greis irgendeine Ehre zu erweisen, ein Feuerwerk wurde losgelassen und ein paar Straßen weiter trieb man die unwilligen Arbeiter und Bauern zur gemeinschaftlichen Verhaftung zusammen, sah man Tränen in den Augen derer, die wussten, was kommen wird, aber nicht auf die Straße gingen, vielleicht weil sie Angst vor dem Morgen hatten? Die Überzeugten zweifelten noch an den schallenden "Wir sind das Volk" - Rufen, aber wie wollte man die noch ignorieren? Diese Wende kam viel zu schnell, die Dinge liefen viel zu schnell ab, als Zwölfjähriger hatte man ja schon mit sich selbst zu tun, wie sollte man da noch diese tiefgreifenden Weltveränderungen mehr als nur zur Kenntnis nehmen? Und dann, am 11. November, der Schritt in eine fremde Welt, durch die aufgebrochene Mauer auf die andere Seite, von der die einen behaupteten, dort lebe der Klassenfeind, während andere die Freiheit dort priesen, auf den Straßen roch es ganz anders und nirgends war ein Klassenfeind zu entdecken und man nahm die, die man liebte an die Hand, führte die Hände der Liebenden zusammen und wanderte an Orten vorbei, die als "alte Heimat" bezeichnet wurden und irgendwie stellte sich Glück ein, zum Jahresende, der lang geträumte Sommernachtstraum ging in Erfüllung und das Jahr endete mit happy end. (Fragment eines subjektiven Eindrucks.)
Stadtspaziergang Manche Dinge bürgern sich ein, werden zur Tradition, wenn man sie nur oft genug wiederholt. Das Treffen mit Kindern am einunddreißigsten Oktober zum Beispiel, manche nennen es Halloween, andere sehen darin kein deutsches Brauchtum, eine Amerikanisierung des deutschen Volkes, nun ja, und manche sind einfach locker und haben Spaß, in dieser kalten fast Vollmondnacht. Und am Sonntag dann der traditionelle Spaziergang zum See, ein Spaziergang durch das Viertel, das man nun seit zehn Jahren bewohnt, mal hier, mal da, und das sein Gesicht sehr verändert hat. Während die Kinder aus Papiertüten, in denen gesammelte Reichtümer lagern, naschen, zweifellos ungesund und zahnschädigend, sitzen die Eltern in froher Runde, Sekt wird gereicht und Häppchen, Smalltalk macht sich breit. Man hat sich grad noch ein Haus gekauft, eines mit Mietern und viel Platz hintendran, für die eigenen zwölf Wände, ein Haus, das eigentlich der andere haben wollte, interessant, wenn der eine über den anderen dann beim Gang auf die Terasse flüstert und dies sagt und auch jenes. Ich hätte nicht einmal soundsoviel gezahlt, für diesen Preis lieber etwas im Grunewald gekauft, sagt der eine, während der andere nicht einmal um den Preis feilschen wollte, ich muss gähnen und dann Gespräche, in denen sie sich gegenseitig den Wohlstand um die Nase hauen. Mein Haus, meine Yacht, mein Superdupereintrittsticket, Champagnerrekord hier und dort, Rammstein in Barcelona und vielleicht fliegen wir nächstes Jahr zur WM nach Südafrika. Gähn. Für denjenigen, der weder mithalten will, noch Neid aufkommen lässt, sind solche Unterhaltungen ermüdend, langweilig, ach, läge ich doch nur auf meiner Couch und hätte meiner Ruhe - verschwende dein Leben. Prosit. Das heimatliche Viertel. Die Liebste lotste mich vor Jahren hierher, ich kannte ja vorher nur Marzahn, war ungebildet und arm und wir gingen dann nachts diese eine Straße entlang, es war im Herbst, die Birken waren golden und es herrschte eine unglaubliche Ruhe und eigenheimische Idylle, das war man als Betonplattenbaumensch doch gar nicht gewöhnt, und schon war ich verliebt. Hier will ich sein, hier will ich bleiben, sagte ich und auf Umwegen verloren wir unsere Herzen, nicht nur aneinander. Wenn man Unwissenden sagt, man wohne hier, dann wird man mitleidig angeschaut und der Kopf wird einem getätschelt, hach, ihr Armen, Plattenbausiedlung im Osten, Nazis und Hartz-IV-Gefallene, man tut den anderen leid. Gar nichts wissen die, waren ja auch noch nie hier, wissen nichts von goldenen Straßen und lauschigen Parks, von steigenden Immobilienpreisen und von Insidertipps, von Unterderhandgeschäften, manche reden auch vom Zehlendorf des Ostens, dem Land zwischen den drei Seen. Irgendwie Idylle und um die Seen herum ein paar neue Bewohner in kleinen und großen, alten und neuen Villen, die einen sitzen gerade noch hinter ihrem Panoramfenster, Designerküche, Billyregale, eine Bücherwand im Wohnzimmer, dazu ein Kamin und zwei spielende Kinder. Ich mag keine Bücherwände in Wohnzimmern, sage ich, entweder man kann sich eine Bibliothek, ein Lesezimmer leisten oder verbannt den Lesestoff an intime Orte, Lesen ist Privatsache und Bücher keine Dinger, mit denen ich mein Wohnzimmer schmücken muss um vielleicht Bildung zu simulieren. So diskutiert man sich am Orankesee vorbei zum Obersee, vorbei am Haus von Prof. Sowieso, von dem man gestern abend etwas hörte, eine nicht so lustige Geschichte von einem ehemals Staatstragenden aus DDR-Zeiten, der jetzt den großen Kapitalisten mimt, mit Millionen jongliert und sein Haus, das er schon vor der Wende besaß und das nur ein paar Meter neben der alten Villa von Erich Mielke zu finden ist, von irgendeinem bekannten Architekten designen ließ. Wir sind das Volk und ein paar Kilometer weiter ist das Stasi-Gefängnis, paradox. Eine komische Mischung aus alteingesessenen Wendegewinnern und Neureichen bildet sich hier und in der Ferne dann doch noch ein paar Plattenbauten, in denen nicht nur Hartz-IV-Verlierer wohnen, aber Stigmatisierungen machen den Alltag doch viel einfacher.
Die alltägliche Angst vor der Jugend von heute Sohn: Ach, müssen wir laufen? Vater: Ja, leider. Und dann raschelt nicht einmal das Laub, wenn wir hindurch stapfen, denn es gießt wie aus Kannen. Sohn: Mist. Vater: Beamen müssten wir können. Sohn: Beamen? Vater: Nun ja, das ist so eine fantastische Technologie aus der Star Trek-Reihe - du interessierst dich ja nur für Disneys kitschigen Weltall-Ritterepos "Star Wars". Beamen geht im Prinzip so: Man steigt in eine Maschine ein oder besser: Man macht einfach Schnipp und Schwuppdiwupp ist man an einem beliebigen Ort seiner Wahl. Sohn: Toll, das will ich können. Vater: Sag ich doch. Sohn: Wir könnten uns in die Karibik schnippen. Oder nach Barcelona, ins Stadion. Vater: Oder Miami. Sohn: Ja! Ja! Vater: Alle würden das wollen. Alle Menschen würden sich dann durch die Gegend beamen. Wahnsinn. Sohn: Ja, genau, Wahnsinn. Und weil wir das erfinden werden, müssen die alle uns das bezahlen und wir werden unglaublich reich und können uns alles kaufen! Vater: umpfff (Obwohl, Angst sollte er haben, vor unserer Generation.)
Irgendwas mit kreativ Auf Wunsch einer einzelnen, geschätzten Dame:
1357 Was, frage ich mich jedes Mal, was, um Gottes Willen, bringt Menschen dazu, sich kurz nach dem Anhalten eines Flugzeugs den Gurt vom eingepressten Leib zu reißen, mit zittrigen Fingern in die Tasche des Jackets zu langen, das allgegenwärtige mobile Telefon zu zücken und wilde Gespräche zu führen. Ist das ein Reflex, ein neu in die Gene der Menschen hinein evolutionierter Reflex, ein Reflex des neuen, postmodernen Menschen, der niemals abgeschnitten sein will von seiner peer group? (Wahlweise auch Twitter, Facebook, Mails, SMS.) Ich wünsche mir dann immer, es riefe mich jemand aus, während diese ganzen an ihren mobilen Faustkeilen herum hantierenden Menschen mit wippenden Füßen auf ihr Gepäck warten, eine freundliche Flughafensprecherinnenstimme riefe: Herr Bufflon bitte an Schalter 7, Herr Bufflon bitte an Schalter 7. Für Sie ist ein Telegramm eingegangen. Für Sie ist ein extrem wichtiges Telegramm eingegangen, das sofort gelesen werden muss. Vielen Dank. # Schön wäre ja auch ein reitender Bote. # Bis dahin noch niemals das Gefühl gehabt, vom Alltag völlig weggetreten zu sein. Aber wenn man dann plötzlich genau dieses Gefühl plötzlich bekommt (somewhere over the rainbow) und man auf ein paar Stunden, Tage komprimiert, sein Gehirn absichtlich mit völlig abwegigen Eindrücken überlastet, mit einer quitschenden Buntheit, einer Fülle von Verrücktheiten, dann beginnt man ganz leicht zu schweben, sich leicht zu fühlen, ganz weit weg. Dumm nur, dass auch diese bunten Pillen schnell wieder ihre Wirkung verlieren und man den grauen Tatsachen wieder ins Gesicht schauen muss. Kann. Darf. # Tagesthemen angemacht, Tom Buhrow berichtet über irgendwelche Koalitionsverhandlungen in einem Land far far away. Man möchte lachend weinen oder weinend lachen, wenn man diese komischen Gesichter sieht, die Dinge verbergen müssen und eine gewisse Fröhlichkeit auszustrahlen haben, weil Politiker, vor allem solche, die behaupteten, sich für "die Menschen" einzusetzen, sich nicht vor ein Mikrofon stellen können und sagen: Sorry Leute, aber irgendwie, na ja, wissen Sie, wenn man Systeme der Allgemeinheit rettet, muss die Allgemeinheit auch dafür bezahlen und bezahlen heißt gerade nicht, dass Sie am Ende mehr in ihrem Portemonnaie haben, sondern weniger. Das kann kein Politiker sagen. Darum sagen sie, dass Sie im nächsten Jahr irgendwie entlastet werden, ohne zu sagen, dass Ihnen die angeblich geschenkten Scheine auch wieder aus der Tasche gezogen werden müssen, denn nackten Staaten kann man nicht in die Tasche fassen. # Was, wenn die Eltern doch recht hatten? Wenigstens ein kleines bisschen?
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Letzte Aktualisierung: 03.06.2024, 07:57 Links: ... Home ... Blogrolle (in progress) ... Themen ... Impressum ... Sammlerstücke ... Metametameta ... Blogger.de ... Spenden Archiviertes:
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