Draußen graue Wolken Und soeben eine Mail mit der Schilderung einer Trauerfeier für meine ehemalige Russischlehrerin, die vor kurzem gestorben ist, erhalten. Zittrige Hände, Kloß im Hals und ein Faustschlag im Magen, Erinnerungen an vergangene Zeiten, die nicht immer schön waren, schon gar nicht mit einem durch die letzten Jahre verklärten Blick. Schon fast vergessene Bilder kommen wieder hoch, Gefühle, gut und schlecht, dieser erste Satz, mit dem man die holprigen Erzählungen in der Russischstunde immer angefangen hat (Ja chatschu nemnoschko raskasatsch...), Vokabeltraining, die Gewissheit, auswendig Gelerntes beim Eintritt in das Klassenzimmer vergessen zu haben, die milde Strenge, die man früher verabscheut hat und heute versteht, die eigene Dummheit, mit der man regelmäßig anderen vor den Kopf gestoßen hat. Draußen treiben graue Wolken, diese eine Mail, wunderbar geschrieben, dieses Brennen der Wangen, die Erinnerungen an die Schulzeit und die tatsächlich echte Trauer, die rücksichtslos übermannt: "Verdammter Mist." möchte ich schreien.
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(geborgt bei flickr)
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