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Moment mal

Mit jemandem reden und draußen ist es grau und kalt und diejenige sagt etwas über Roger Willemsen und man sagt "Hallo, na, aber hallo, mein liebes Fräulein, das finde ich gut." und geht dann zurück, an seinen Desktop, den man zu beackern hat, ein prall mit eintreffenden Mails gefülltes Endlosfließband, während draußen die Stadt im endlosen, kalten Grau versinkt, aber sie hatte recht, mit dem was sie sagte, obwohl ich Roger Willemsen gar nicht kenne.
 
Do, 14.01.2010 |  # | (704) | 1 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie



 

1435

Der Drei-Tage-Bart offenbart das Erscheinen dreier grauer Haarstoppel am Kinn. Nun ja, auch dies lässt sich nicht ändern, färben würde ich allerdings nicht, das wäre affig.

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Mit den Kindern durch den Schnee stapfen, anders kann man sich ja nicht mehr fortbewegen, nur noch stapfend durch das Schneemehl bewegen, das hat so ein bisschen was von Strandspaziergang. Der Große übt noch einmal für ein Diktat und fragt sich, was das eigentlich soll. Der Vater kann dazu natürlich einen Vortrag halten, denn seit Beginn seines Lebens war er in Obhut fähiger Pädagogen und weiß deshalb den unschätzbaren Wert von Wissen zu schätzen. Es macht doch schon einen Unterschied, hört man ihn sagen, ob du dich mit jemanden auf dem "Ey, Mann, Alter." - Niveau unterhältst oder dich einem reichhaltigem Wortschatz bedienen kannst, um von deinen jüngsten Abenteuern zu berichten. Sprache und Mathematik, wenn man es sich recht überlegt, kommt man, sofern man beides gut beherrscht und in der Lage ist, die Dinge anzuwenden und zu verknüpfen, recht weit im Leben. Auf dem Weg zurück, ein Stück von Pantha du Prince auf dem Ohr, schimpft der Vater ein wenig mit sich selbst, weil er sich soeben genau so anhörte, wie die fähigen Pädagogen, in deren Obhut er sich fast zwanzig Jahre lang befand. Das versteht man wohl unter Sozialisation.

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Dinge, die zu bedenken sind und die einem gleichzeitig die Luft zum Denken nehmen.

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Was man beim Durcharbeiten des eigenen Postfachs alles findet: Fast vergessene Konversationen mit fast vergessenen Menschen. Schön war es, schön ist es, noch schöner könnte es sein, wenn man nicht, ach, wenn man doch nur nicht, nun ja, Schneeschippen ist ja auch kein Mannschaftssport. Kinder, werdet nicht wie euer Vater, werdet wie eure Mutter, dann wird alles besser, möchte man ihnen zurufen.

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Im Winter anfangen, ein Spiel namens "Neverwinter Nights" zu spielen, das hat doch was. (Teil Zwo)

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Sie sagte dann, dass sie es schrecklich fände, Bäume zu pflanzen, nur um diese später als schnöde, temporäre Schmuckstücke im Wohnzimmer zu nutzen, so etwas könne sie nicht unterstützen. Mit der gleichen Begründung müssten Sie, rein theoretisch, auch Vegetarierin sein, antwortete ich ein wenig verwundert. Nein, sagte sie, dafür liebe ich meinen angebratenen Speck viel zu sehr. Nun ja.

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Kundin S. erfreute Herrn Prof. Dr. Schönheit mit der einfachen Feststellung ich wollte mir einen neuen Skin zulegen ungemein, war sie doch die erste Kundin der Praxis für kosmetische Chirurgie im neuen Jahr und sie sah so aus, als würde sie mehr als nur ein Mal ihren Kopf durch die den Türspalt der schweren Holztür stecken, nur um mal zu schauen, ob es etwas Neues gebe.
 
Mi, 13.01.2010 |  # | (522) | 6 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 

The day after Jahrhundertwinter

Tür auf, Schnee weg, Tür zu. Tür auf, Schnee weg, Tür zu. Zum siebenunddreißigsten Mal schiebe ich nun dieses Zeug durch die Gegend, dachte er sich, als er mal wieder mit dem Schneeschieber durch die Gegend stapfte, als wäre er der Weihnachtsmann persönlich, hohoho, drauß vom Walde da komm ich her und so weiter. Rote, tropfende Nase, rote Wangen, rote Hände und das soll gesund sein? Haben Sie sich das genau so vorgestellt, hmm? - fragte die vorbei stampfende Nachbarin, mit zitterndem Hündchen an der Leine. Klar, knurrte er und schippte weiter im Takt. Und links und rechts und links und rechts, die manuelle Schneemaschine in vollem Einsatz. Schichtenwasser, schönes Schichtenwasser. murmelte er dabei im Unterton der bösen Königin, die Schneewittchen vergiftete Gürtel oder so etwas in der Art verkaufen möchte. Der Lehmboden wird sich freuen, wird getränkt mit tausenden Kubikmetern Tauwasser, irgendwann, nachher mal. Bekloppt, Schnee schieben und dabei an Tauwetter denken. Am Abend dann - auf dem freigelegten Weg haben sich weitere fünf Zentimeter Neuschnee eingefunden - schaute er andächtig aus dem Fenster und sagte leise: Und dennoch, es geht nichts über einen schönen Wintertag
 
Mo, 11.01.2010 |  # | (366) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 

Triangle walks

an der straße

Fever Ray - Triangle Walks
 
Do, 07.01.2010 |  # | (665) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blickpunkt



 

Mit Sport ins neue Jahr

Irgendwann, zu später Stunde, festgestellt, dass Golf der Sport meiner Wahl zu sein scheint. Zum ersten Mal eines dieser neumodischen Sportbretter für die Spielkonsole bestiegen, das Abschlagspiel gewählt und aus dem Stand als "Champion" bezeichnet worden. Soso, sage ich, zu später Stunde, vielleicht auch etwas angeheitert, wenn wir dann, Frau Liebste, den Kindern den Laufpass ins Erwachsenenleben gegeben haben, begleitest du mich dann auf die Range? Bist du dann mein fairway-groupie? Ich versprach auch, mir nicht unbedingt Tiger Woods als Vorbild zu nehmen, Bernhard Langer dürfte vorerst ausreichen. So erntet man mitleidiges Lächeln, zu später Stunde. Heute dann die erste Golfstunde für die Kinder, mir fehlt nur noch der karierte Westover und so ein dämlicher Sonnenschutz.
 
Mi, 06.01.2010 |  # | (825) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: schleichender wahnsinn



 

Wmuws*

(*Wmuws - Was man unbedingt wissen sollte)

Für den kleinen Wissenshunger zwischendurch:
  • Der Donnerstag wurde nach "Thor", einer germanischen Gewittergottheit, benannt. Ich kannte sogar mal einen Menschen, der einen thorischen Hammer um den Hals hängen hatte, keine Ahnung, ob der wusste, dass der Donnerstag nach dieser alterwürdigen nordischen Hauheit benannt wurde, auf jeden Fall wollte er mir immer etwas aus der Edda vorlesen, was mich sofort langweilte. Deshalb kenne ich den auch nicht mehr. (Link)
  • Auf den Donnerstag folgt der Freitag, auf Blitz und Donner folgt weiblicher Sanftmut, denn auch der Freitag wurde nach einer germanischen Gottheit benannt, genauer nach der Göttin der Liebe und der Ehe: Freya. Nun denn. (Link)
  • Der Begriff "zwischen den Jahren" war mir lange kein Begriff. Der Kinderradiosender der Kinder machte darauf aufmerksam, dass es sich bei diesem Begriff um eine alte christliche Redewendung für die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr handelt, was ich als Agnostiker natürlich nicht wissen kann. (Link)
  • Mit jeder Packung des Recyclingpapiers, auf dem so manch halbnützlicher Schwachsinn aus meiner Feder gedruckt wird, werden im Vergleich zu stinknormalen Frischfaserpapier angeblich 79,4 Liter Wasser, 16,3 kWh Strom und 7,5 kg Holz gespart.
  • Sparsame Haushalte, unfähige Banker - Vielleicht auch etwas, mit dem man sich in 2010 weiterhin beschäftigen sollte.

 
Di, 05.01.2010 |  # | (614) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: verstaendnisuebung



 

1425

Happy new year.

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Die Spanferkelschulter am heiligen Abend, der Schnee, der im Regen zur Eisbahn wurde, ein Mann mit Bart und rotem Mantel, der an die Haustür klopfte und schüchtern das Wohnzimmer betrat, in dem schon leuchtende Augen auf ihn warteten, er wirkte etwas unsicher, merkwürdig zerbrechlich, als wäre er schon furchtbar alt und müde. Nur die Kinder gaben alles, hatte sich gut vorbereitet. Gänsekeulen, Rotkohl, Klöße, nie verschwendet man seine Zeit besser, als an den Weihnachtsfeiertagen, die sich traditionell bis zum ersten oder zweiten Januar hinziehen, vor allem, wenn dann immer noch Schnee liegt. Man wird dann altmodisch und traditionell, als müsste man an dem Alten festhalten, um das Neue ertragen zu können: blaue LED-Blinklichter an goldenen Weihnachtsbäumen, Life-Twitter vom Bescherungsevent oder auch aus dem Bowlefass am Silvesterabend, eine Spielkonsole für die ganze Familie unterm Weihnachtsbaum (dieser echt und schön) undsoweiter.

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Das Lachen der Kinder zum alljährlichen "Dinner for one".

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Schneeschieben am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Das habe ich schon als Kind gerne gemacht, nur ohne den Schmerz in der Schulter hinterher. Das nennt man dann wohl Lauf der Zeit.

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Wo genau ist der Unterschied zwischen einem Roman, der von fremden Welten erzählt, durch die man erfundene Protagonisten begleitet und einem Rollenspiel, das von fremden Welten erzählt, durch die man erfundene Protagonisten selbst lenkt? Was, wenn man sich nicht hinsetzte um einen solchen Roman zu schreiben, sondern sich hinsetzte, um einen solchen Roman zu programmieren?

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Immer wenn jemand in meiner Nähe Nackscanner sagt, denke ich an den Stiernacken vom Flughafen Tegel, der mich berlinerisch nett darauf hinwies, dass meine Flüssigkeitenverpackungstüte doch soundsoviel Millimeter zu klein wäre, mich dann aber mit fast zahnlosem Grinsen weiterziehen ließ. Wie würde sich dieser Stiernacken wohl am Nacktscanner benehmen?

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Überhaupt ist doch die Frage, welche die nächste Eskalationsstufe ist, die der vermeintlich zivilisierte Westen erreichen wird, wenn wieder einmal ein Verrückter irgendwas oder irgendjemanden in die Luft sprengen will? Bekommt man dann spezielle Flugkleidung, darf weder Sachen noch sonstiges Handgepäck in den Flieger nehmen und ein Flugbegleiter liest laut aus der Bild vor? Nun ja, werden wieder einige sagen, ist ja für unsere Sicherheit und ich habe nichts zu verbergen.

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Heute morgen, beim Vögelgezwitscher, an den Frühling gedacht.
 
Mo, 04.01.2010 |  # | (331) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 



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Letzte Aktualisierung: 03.06.2024, 07:57


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