Vermutlich Als Politiker muss man in Bewegung bleiben. Wer sich nicht bewegt, verliert, Stammwähler, wenn es überhaupt noch welche gibt, rennen einfach weg, Wechselwähler bemerken einen erst gar nicht, Politikerverdrossene werden noch politikerverdrossener, so es denn eine Steigerungsform von Politikerverdrossenheit gibt. Die Richtung der Bewegung ist dabei völlig egal, vorwärts, rückwärts, auf der Stelle treten, Hauptsache der windige Leib zuckt und wackelt und macht und tut und bleibt damit über der Wahrnehmungsschwelle (BILD, Spiegel, FAZ und Tagesschau), denn verschwindet der Politker erst einmal unter dem Wahrnehmungsradar des Wählervolkes, ist es vorbei, mit der Politikerei. Spitzenpolitiker sind als Spitzenkräfte natürlich am bewegungsfreudigsten, sie verwandeln sich in diesem Spiel am liebsten in draufgängerische Bergsteiger, ohne Atemmaske und ohne Sicherung erklimmen sie Gipfel für Gipfel, um wunderbare Melodeien herab zu jodeln, am liebsten verstärkt durch Milliarden oder Billionen (Scheine, Schecks und schöne Worte), wir retten die Wirtschaft, wir retten die Bildung, wir retten alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist, Haaalllooo und Tüüüdeeelüüü schallt es dann vom fernen Gipfel und man lacht zusammen und das bisschen, was unten am Grund passiert, im fernen Tal, in der dunklen Niederung der Realität, das ist, nun ja, im Prinzip doch Wurscht. Wichtigste Regel im Politikerleben: Immer in Bewegung bleiben und wenn nichts mehr hilft, trifft man sich wieder auf dem Gipfel. [Vielleicht auch, um einem dem Wählervolk bisher unbekannten Gott näher zu sein und ihn zu huldigen? Wage Vermutung.]
|
(geborgt bei flickr)
Online seit: 08.02.2006
Letzte Aktualisierung: 03.06.2024, 07:57 Links: ... Home ... Blogrolle (in progress) ... Themen ... Impressum ... Sammlerstücke ... Metametameta ... Blogger.de ... Spenden Archiviertes:
Suche: |
|