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Irrgarten

Im Prinzip läuft das so: Man hat ein Problem, vielleicht eher ein Problemchen, das zuerst auch gar nicht so wild erscheint, nein, es ist eher unproblematisch, es geht nicht um viel, aber um Geld und da hört irgendwann ja auch mal der Spaß auf. Nach zwei Monaten vielleicht, man hörte bis dato nichts und wieder nichts, es gab keine Bewegung in diesem Fall, Totenstille, das beunruhigt dann doch irgendwann. Man sucht sich also eine Telefonnummer, von der man meint, es könnte die richtige sein, sammelt ein wenig Freundlichkeit in der Stimme und auch im Herzen, der Groll ist ja gerade noch erträglich, und ruft diese Nummer an, Person A nimmt den Hörer ab. Aha. Person A ist nicht vorbereitet, wie auch, das ist ja ein Spontantelefonat. Spontantelefonate sind nicht überall gern gesehen, scheint es, und Person A ist ein wenig verwirrt und auch überfordert. Stille, Stammeln, Stottern, ach bitte, sagt sie, rufen Sie doch in drei Tagen noch einmal an, vielleicht weiß ich dann mehr. Ja. Man nimmt das hin, das ist ja auch irgendwie schon mehr, als gar nichts, was sind schon drei Tage, wenn man schon zwei Monate geduldig wartete.

Nach drei Tagen endlich ruft man dann, wie abgesprochen, an. Person A geht ran, sie ist erst still, dann stammelt sie, stottert, ach ja, sagt sie, Sie sind das, ich verbinde Sie mal mit Person B, die kann Ihnen sicher weiterhelfen. Ja. Man nimmt das hin, schließlich geht es ja weiter, jede Weiterleitung bedeutet Bewegung und Bewegung ist natürlich besser als der Stillstand der letzten zwei Monate und Person B ist sicherlich kompetent genug, einem die doch inzwischen sehr ersehnte Auskunft zu erteilen.

Person B nimmt sogar den Hörer ab und beendet so die langweilige Zeitschleifenmelodie. Ja, sagt sie, nachdem man ihr lang und breit seine Geschichte erzählt hat, man kann das ja inzwischen auch gut, den Namen habe schon einmal gehört. Leider kann ich Ihnen auch nicht weiterhelfen, rufen Sie mal am besten Person C an, die weiß auf jeden Fall etwas, ich bin ja hier nur aushilfsweise und schon wieder auf dem Sprung in eine andere Abteilung, wissen Sie, ich bin hier nur Springer, da geht man meistens nicht so in die Tiefe. Ja. Man nimmt das vorerst hin, ahnt aber, dass es hier teifgreifendere Probleme gibt. Hier weiß niemand etwas. Vielleicht wissen ein paar ein bißchen, ein paar wissen mehr, ein paar wissen weniger, aber niemand weiß alles und das vor allem, wenn man etwas will. Rufen wir nun also Person C an und werden sehen, ob am Ende wenigstens eine der Personen zwischen D und Z ein wenig Durchblick erkennen lässt. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
 
Mi, 24.09.2008 |  # | (327) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: reality blogging



 
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