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2014

"Wir sind nun einmal Südmenschen, denen gerne mal die Sonne auf den Leib brennt und die ungern im August durchnässte Outdoorfunktionsjacken am Kamin trocknen wollen."

Nun ja, so schlimm war es dann aber auch wieder nicht. Im Gegenteil. Ganz angenehm dort, wenn die Sonne scheint.

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Flöhe heißen auf Dänisch Lopper . Danke, Hund.

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Das eigentlich Skandalöse an der Lolita-Affäre (spon) ist doch die Tatsache, dass der Mann die vermeintlich moralisch problematische Beziehung beendete, als sich abzeichnete, dass er Spitzenkandidat werden würde.

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Was für ein Quatsch, wenn man behauptet, man bräuchte kein Internet. Und auch das kann man nur, wenn man auf einer Bank im Schatten einer Kastanie sitzt, vor sich das Meer, das hin und her wiegt, als gebe es weder dich noch mich und auf der Brust liegt ein Kind, das schläft und atmet und ab und zu leise Seufzer aus der Tiefe eines unbekannten Traumes seufzt.

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Nur ein halber Familienmensch.

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Handtelefoniergeräte sind keine Fotoapparate.



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Dieses Jahr kein Sommerloch, viel zu viel ist passiert. Ein Pessimist würde wohl behaupten, der Mensch steuere auf etwas Ungeheuerliches zu, auf eine Art Apokalypse, ein paar ordentliche Klippen, an denen die Arche zerschellen wird und so weiter. Ich versuche nicht so zu sein. In der Bild, die ich aus dem Papierkorb am Strand fischte, schaute ich mir nur die Sportseiten an, was unerträglich genug war, las in einem Fantasiemärchenroman für Kinder und dachte zwei, drei Gedanken, die zu vertiefen sich vielleicht lohnen würde, fühlte mich aber grundsätzlich gut, also nicht halb leer, sondern eher fast voll.

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Kinder, die Bibliotheken mögen. Meine. Kinder.
 
Di, 16.08.2011 |  # | (692) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 

Sky and sand

Sachen packen und abhauen, nicht die schlechteste Idee, im Sommer, wenn alle frei haben und der eigene Kopf noch in der sechsten Etage steckt, während der Körper schon U-Bahn fährt. Nicht schlimm, aber dennoch, Berliner Luft laugt auf die Dauer doch ganz schön aus. Dann heißt es den Mittelklassewagen gen Irgendwo bewegen, um dort irgendwas zu erleben, das man Zuhause garantiert nie gemacht hätte. Sandburgen bauen, Bücher lesen, abhängen. Also.
 
Mi, 20.07.2011 |  # | (964) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: schleichender wahnsinn



 

Soccer+

Die Frauen verweisen gern darauf, dass sie sich nicht mit den Männern vergleichen lassen wollen und vielmehr eine andere Sportart betreiben, sie hat sogar einen eigenen Namen, Frauenfußball. Das ist schon ein bemerkenswertes Alleinstellungsmerkmal. Niemand spricht von Frauenleichtathletik oder Frauenvolleyball. Aber auch im Frauenfußball beträgt die Spielzeit zweimal 45 Minuten, der Strafraum wird von weißen Kreidelinien markiert und am Ende gewinnt die Mannschaft, die mehr Tore geschossen hat als der Gegner. Natürlich spielen Frauen das gleiche Spiel wie die Männer, sie spielen es nur nicht so schnell, nicht so körperbetont, technisch nicht so anspruchsvoll, kurzum: Sie spielen nicht so gut.

Man erkennt das Unbehagen - Tagesspiegel

Bisweilen versammelt sich minder- bis volljähriges Fachpublikum zum Anstoß am zentralen Empfangsgerät, man diskutiert, schaut hin, feuert an und isst Chips, wie das so ist, in Fußballdeutschland. Die vermeintlich Intellektuellen unter den Anwesenden reden dabei gern von Rasenschach, echte Fußballrüpel fordern auch mal eine Blutgrätsche, ab und zu fällt ein Fachkommentar zur Arbeitskleidung des balltretenden Personals, die anwesenden Bundestrainerinnen und Bundestrainer kennen sich also aus.

Ob nun Rasenschach oder Blutgrätsche, dämliche Fangesänge oder intelligente Spielanalysen, die Weltmeisterschaft 2011 (der Frauen) ist eine Weltmeisterschaft zum abgewöhnen. Seit mehr als einer Woche versucht das erwähnte Fachpublikum dem Geschehen gelegentlich zu folgen, doch leider blieb das bisher Gesehene und Gezeigte ganz weit unter dem Wahrnehmungsradar. Schnarchige Taktiken aus dem Mittelalter der Fußballwelt, Quoten für erfolgreich gespielte Pässe im einstelligen Bereich, blindes Schiedsrichter- und unqualifiziertes Moderationspersonal, das alles - und noch viel mehr - lockt niemanden wirklich auf die Couch, das Fachpublikum wendet sich gelangweilt ab, widmet sich anderen, wichtigeren Tätigkeiten (Vorgarten-tikki-taka, Kartoffeln schälen, Fotoalben basteln) und erinnert sich wehmütig an das letzte große Ereignis der glitzernden Fußballwelt, das in jeder Hinsicht Lichtjahre von dieser Weltmeisterschaft 2011 entfernt liegt.

Und natürlich mangelt es nicht an Respekt vor den Akteurinnen, aber auch hier ist es wie immer: Große Verpackungen wecken große Erwartungen. Werden die nicht erfüllt, ist das kleine Kind nun einmal taurig. Ist doch ganz einfach, diese Welt.
 
Di, 05.07.2011 |  # | (622) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: reality blogging



 

Irgendwie, irgendwo, irgendwann

Die einen singen unter der Dusche und niemand will es hören, die anderen philosophieren. Abends zirpen draußen Grillen, man möchte meinen, es wären Zikaden, sind es aber nicht, wir sind hier schließlich nicht in Seattle, Dirk, und werden es auch niemals sein. Sorry, stream of consciousness, kann man nichts machen. Zur Abkühlung vielleicht ein paar juristische Abhandlungen? Ach, nein. Lieber ein wenig Alltagsphilosophie für den kleinen Mann.

Der S. hat einmal, das ist schon lange her, fast schon ultralang, also mindestens vor 15 Jahren, in einem Anfall von Erwachsenwerden und beständig sein, zum R. gesagt, dass er sich nun die K. angeln und für immer und ewig mit ihr gemeinsam durch unendliche Weiten, durch tiefste Tiefen und untiefste Untiefen grauesten Alltags streifen und damit glücklich sein würde. Der R. fand das natürlich lächerlich, so wie wohl mindestens dreiviertel der Weltbevölkerung solche oder ähnliche Äußerungen unerfahrener Jünglinge lächerlich finden und gerade heute, wo doch Freund- und Liebschaften nur einen Mausklick voneinander entfernt scheinen, würde man den S. wohl eher auslachen als Ernst nehmen, vielleicht würde man ihn auch steinigen, für so viel Idealismus, einfach leben und lieben, ohne loslassen zu wollen, gibt es nicht, wo bleibt da das Individuum.

Trotzdem behielt der S. irgendwie recht. Warum auch immer, umkreist er seit diesem Tag die K., wie der Mond die Erde seit unendlichen Tagen umkreist, manchmal hell glänzend und von weitem leicht erkennbar (und tänzelnd wie ein Pony), manchmal im Dunkeln verborgen und in Gedanken versunken (ungelenk wie ein zu groß geratener Büffel) und ganz selten verschwindet er aus dem sichtbaren Bereich, versinkt im Schatten und taucht dann doch wieder auf, als wäre nichts gewesen, ein kleiner Stolperstein in der Geschichte, weil es gerade Wege nun einmal nicht gibt. Und trotzdem behielt er im Großen und Ganzen recht.

Schon komisch, wie die Wassertropfen fallen und abperlen auf der Haut, den ganzen Dreck vom Körper spülen und erfrischen und draußen zirpen die Grillen, die wie Zikaden klingen und Meer und Wind und nicht nach Seattle, da will doch auch gar keiner mehr sein.
 
Di, 28.06.2011 |  # | (776) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: Schreib mal wieder



 

Mach mal was mit Meer

mehr meer

Dort bleiben wollen, aber.
 
Mo, 20.06.2011 |  # | (1005) | 3 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blickpunkt



 

Gestern, heute, morgen

Die Finanzwelt geht den Bach runter. Die globale Gesundheit auch. Alles. Bakterie fressen Gurke auf. Oder deinen Darm. Was für ein Drama. Und die abwässrigen Gurken kommen wohl aus Spanien, einem der vertrocknetesten Länder Europas mit griechenlandähnlichen Finanzproblemen und der Frage: Warum nicht mal mit Abwasser gießen? Na ja. Muss an "Duddits" denken, Stephen King. Außerirdische, Darm, Explosionen und so weiter. Alles ganz schlimm. Und wo wir schon beim Thema sind: Fifa ist kein Spiel, könnte aber auch Mafia heißen. Diese These nachzuvollziehen verlangt intellektuelle Quantensprünge. Wobei Quantensprünge niemals wirklich groß und bedeutsam, sondern die einzig möglichen Zustandsänderungen in kleinsten atomaren und subatomaren physikalischen Systemen sind. Quelle: Internet.

In der Tram wird nur noch die aus verschiedensten Quellen gestrickte, selbstgebastelte Kostenloszeitung aus dem Internet gelesen. Jedem Bildleser strecke ich dabei die Zunge heraus. Ätsch, bin viel besser als ihr. Beim Anblick einer wohlaussehenden, ansprechenden Dame, die neben mir saß, gedacht: Man müsste viel zynischer sein. Oder sarkastischer. Der Nachbar hat es vorgemacht. Nach seinem 40sten Frau und Kinder rausgeschmissen, ne lange Nase gemacht und sie durch eine neue, jüngere, bessere und so weiter ersetzt. Hat jetzt bestimmt jede Menge Spaß. Sie sieht aber kaum anders aus. Schuster, bleib bei deinen Leisten, wird der sich gesagt haben. Nur frischer sollten sie sein. Auf die Beine konnte ich keinen chinaskischen Blick werfen, was solls. Ich denk ja nur noch an Kuchen.

Wetter haben wir auch. Bestimmt unser ganzes Leben. Man muss wissen, wie man sich kleidet, um den Widrigkeiten zu trotzen. Mittelstandssichere Outdoorjacke oder gymnasiallehrerhaftes Cordjacket? Hemd, langärmlig oder kurz? Morgens und abends noch recht kühl, dafür mittags Glut. Man soll genug trinken, rät ein Mittagsmagazin (duch puren Zufall gesehen). Was täten wir ohne es und seine wunderbaren Ratschläge? Vor kurzem zum ersten Mal mit dem Schiff durch Berlin. Dabei ganz viele singende Schalkefans und Günther Netzer gesehen. Und das Kanzleramt. War alles nicht so besonders. Nur der kühle Fahrtwind, der war toll. Muss ich heute noch gießen oder wird es regnen?
 
Di, 31.05.2011 |  # | (1234) | 1 K | Ihr Kommentar | abgelegt: verstaendnisuebung



 

Woltersdorfer Schleuse

An einem Spätfrühlings-/Frühsommermorgen, Wolken zogen unberührt von den Ärgernissen der modernen menschlichen Gesellschaft am Himmel entlang und entluden zeitweise ihre nasse Ladung (viel zu wenig bei dieser Trockenheit), während weit hinten, im Südosten die Sonne wieder fröhlich grinste und sich freute, die frischen Pfützen wieder austrocknen zu lassen, daran gedacht, mit der S3 in Richtung Erkner zu fahren.

Zuerst mit der Straßenbahn zum Bahnhof Landsberger Allee - der alte Schlachthof, man erinnert sich. Früher, als wir noch ins SEZ zum Baden fuhren, standen dort immer Viehwagen mit ahnungslosem Schlachtvieh, das auf seinen letzten Gang wartete und auch Güterwagen gefüllt mit frischen, blitzeblanken Knochen und man sagte uns, dass daraus Seife hergestellt würde (wer mag, kann sich Döblin ins Gedächtnis rufen, ist aber nicht so schön wie die blinzelnde Sonne im Südosten, weit hinter den dunklen, ahnungslosen Wolken). Dann bis Ostkreuz fahren - wenn die Bahn denn fährt, das scheint in diesen Tagen oft ein wenig schwierig zu sein, - dann umsteigen in die S3 in Richtung Erkner und sich treiben lassen. Bis Rahnsdorf. Über Felder und durch Kiefernwälder Und von Rahnsdorf mit der ollen Bimmelbahn (die mit dem "Homepageöffner") bis zur Woltersdorfer Schleuse.


quelle: google maps

Ich glaube, das haben wir zum letzten Mal Anfang der Neunziger gemacht. Wandertag, zehnte oder elfte Klasse. Lange her. Man wird ja nicht jünger. Heute fahren wir nur noch mit dem Auto und ignorieren das Drumherum. Ein Leben voller Blickwinkelkonzentratoren. Oder wir sitzen unterm Kirschbaum und schauen faul den Wolken beim vorbeiziehen zu, während nebenan Rasen gemäht wird, mit dem blöden Benzinrasenmäher, der so laut ist, dass man sich Kopfhörer aufsetzen möchte, in denen lautes Vogelgezwitscher simuliert wird.

Gerhart Hauptmann und Bahnwärter Thiel, deswegen fuhren wir nach Woltersdorf und auch nach Erkner, auch das fällt einem wieder ein, wenn man nur lange genug durch Googles Maps streift und per Streetview ein paar Ansichten checkt. An den Bahnwärter will ich mich wohl nicht mehr erinnern. Deutsch, eine meiner großen Schwächen. Neben Mathe. (Schuld waren natürlich nur die Lehrer und so, wie sich später herausstellte, und mein letztes Schulzeugnis eigentlich ein Irrtum.) Man könnte es noch einmal nachlesen, der modernen Informationsgesellschaft sei dank, knappe 50 Seiten, wenn man es ausdrucken wollte oder man hat eines dieser iPad-Dinger, mit dem man gemütlich auf der Gartenliege herumlungern (wenn der Rasenmäher des Nachbarn schweigt) und lesen und sich der Fehlinterpretationen des ungeliebten Deutschlehrers erinnern könnte ("Was wollte uns der Autor damit sagen?"). Kann man aber auch sein lassen.

Aber. Eigentlich. Aber eigentlich haben wir gar keine Zeit. Wo kämen wir hin, hielten wir den Alltag einfach so mal an und wandelten unbeschwert und fröhlich auf alten Trampelpfaden durchs Dickicht vergangener Tage? Nö, der Terminkalender ist furchtbar voll, wir haben viel zu viel zu tun, hier und überall, und die Woltersdorfer Schleuse muss einfach warten. Geht nicht anders. Rennt ja auch nicht weg, hat keinen Terminkalender. Oder so.

(Hoffentlich vergesse ich das nicht wieder.)
 
Fr, 27.05.2011 |  # | (792) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: melancholie



 



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Letzte Aktualisierung: 02.04.2024, 15:05


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