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Was das Sparpaket für Sie bedeutet

Das Wetter ist gut, es regnet nicht mehr. Menschen mit Deutschlandfahnen am Auto frühstücken auf dem Weg zur Arbeit schnell noch im Cockpit ihres Wagens, ein Schluck Kaffee aus der Alutasse, isoliert, vom Wurstbrötchen abbeißen, dazu die besten Hits aus den 80iger, 90igern und 00igern und die neuesten Hits gibt es gratis dazu. Allerdings nicht ganz, man muss unerträgliche Radiosprecher und Dauerwerbung ertragen. Zwischendurch die Nachrichten: Das Wetter ist gut, dem Land geht es schlecht. Alle müssen jetzt sparen, also vor allen Dingen die einen. Natürlich, die Idee, an Leistungen für Menschen zu sparen, die eigentlich gar nichts haben, ist grandios. Man nimmt ihnen nichts weg, man gibt ihnen einfach noch weniger. Damit ist allen geholfen. Merkel und Westerwelle lachen in die Kamera. Hahaha. Lebt eigentlich Maggie Thatcher noch?

Wenigstens ist das Wetter gut und die deutsche Fußballnationalmannschaft supi in Südafrika gelandet. Der Weltmeisterschaftsauftaktsparty am Freitag steht also nichts mehr im Wege, danach vier Wochen Fußballpanik, vergesst doch einfach alles, jetzt wird erst einmal gefeiert. Mein Vater sagt immer "Brot und Spiele machen das Volk gefügig, so ist das heute immer noch". Trotzdem schaut er sich die Spiele an und fällt auch manchmal vom Sessel. Wenn es spannend wird. Brot und Spiele. Das passt aber nicht mehr, siehe oben. Weniger Brot für die Bedürftigen, ist das überhaupt noch christlich? Ich kenne mich damit leider nicht aus, ich könnte Pionierlieder singen oder auch Arbeiterlieder aus dem Agit-Prob-Buch, das in irgendeiner Kiste seiner Entdeckung durch vielleicht irgendwann auftauchende Nachfahren harrt, bei religiösen Dingen bleib ich lieber außen vor. Wobei ich wieder beim Fußball wäre.

Kürzlich traf ich einen rigerosen Fußballablehner, der leider keine verwertbaren Gegenargumente vorbringen konnte. Argumente wie "Zwanzig Mann die einem Ball hinterher rennen, wie bekloppt ist das denn?" oder "Die Fans sind allesamt saufende, rechtsradikale Radaubrüder" sind so lebensfern wie dumm, die Wahrheit liegt irgendwo hinter den Bergen, bei den sieben Zwergen. Mit Fußball beschäftigen sich genauso dumme wie kluge Menschen, man muss sich einfach nur mal zu einem F-Jugend-Turnier begeben, Spieler, Trainer und zuschauende Eltern beobachten und man wird nichts anderes sehen, als uns, die Gesellschaft. Macht natürlich kaum ein Mensch. Später sprachen wir dann über das Wetter, das sich endlich sommerlich entwickelt und zum morgendlichen Picknick am See einlädt, man könnte sich ja dort und dort treffen, ein bisschen im Schatten rumsitzen und etwas essen, während die Kinder, nun ja, Fußball spielen?

Das Wetter ist gut, die Hosenbünde werden weiter und die Gürtel enger, nicht bei allen, nur bei manchen, sicher den falschen. Merkel und Westerwelle lachen und sind über etwas froh, worüber, weiß keiner so genau. Miroslav Klose will explodieren, keine Ahnung, wie das aussehen soll, hoffentlich macht er dabei keinen großen Krach und den Thomas Müller dreckig, der kann nämlich Fußball spielen, obwohl er aussieht wie ein Exfreund der Liebsten. Auch so ein Kapitel.

(Randzonenblogtypisch wird es hier in den nächsten Wochen sicherlich nur um Fußball gehen, von dem ich keine Ahnung habe. Behaupte ich immer.)
 
Di, 08.06.2010 |  # | (395) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: reality blogging



 
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