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Vereinzelt

Jahrelang habe ich davon geträumt, als Kapitän auf einem Flugzeugträger über die Weltmeere zu schippern, ständig starten und landen mit Waffen gespickte Flugzeuge, irgendein imaginärer Feind nähert sich, muss zurück geschlagen werden, dazu die Wogen und die Gischt, die dem riesigen, atomgetriebenen Flugzeugträger, der durch meine Hand gesteuert wird, nichts ausmachen. Jetzt bin ich Pazifist.

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Die Dame, die die ganze Zeit an ihrem iPhone rummachte, also damit hantierte, während Dinge gesagt wurden, die irgendeinen Glanz von Wichtigkeit ausstrahlten, die Dame, die wahrscheinlich twitterte, weil ihr die vielen Wichtigkeit ausstrahlenden Dinge scheinbar längst bekannt oder auch vielleicht, das kann doch sein, schnurzpiepegal, waren.

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Der Nachbar dann, ein gebräunter Mensch mit Schlips und Kragen, spielte dann an seinem MacBook herum und ich fragte mich, ob Apple wohl der weltbekannteste Produzent von Besprechungsüberbrückungsgeräten ist. Oder auch Antilangweilmaschinen.

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Ein mir auf den Leib geschneiderter Computer muss allerdings erst noch erfunden werden. Ich täte gern selber in dieser Richtung forschen, muss aber meine Labore für wichtigere Experimente freihalten.

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So muss ich zum Beispiel eine Reagenz finden, die mir für die anstehenden Wahlen in diesem Jahr mit Erleuchtung versorgt. Spirituell politisch. Das ist nicht leicht, im nicht zu sagen: Schwer. Oder auch: Fast unmöglich. Der bekannte Wahl-O-Mat zum Beispiel empfahl mir, die Partei zu wählen, die meine Eltern immer wählen (vermutlich), die ich allein deswegen schon nicht wählen möchte. Auch die zweite Alternative scheint mir nicht ganz so attraktiv, die wähle ich nicht (mehr), weil ich da schon zu viele kenne, Mitglieder, aktive, da kommt kaum Gutes bei raus. Auch der Rest, nun ja, die blau-gelbe (noch vor den Grünen) Freiheit hat nichts mehr mit GenschMan von einst zu tun und der schwarze Boden(satz) ist zwar gut zu bewirtschaften, aber nicht wählbar ("Von der will ich nix Leyen"). Es fehlt also die politische Erleuchtung, die Reagenz, die mich erkennen lässt oder aber die Partei, die mir ähnlich wie der Traumcomputer, auf den Leib geschneidert ist.

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"Was du alles kannst." - Der Satz des Jahres, womöglich. Nur Massen begeistern - davon träumte ich mal - das wohl eher nicht. Ist vielleicht ganz gut so. Sonst sähe ich am Ende noch aus wie Amy Winehouse. Oder Robbie Williams. Oder Michael Jackson. Oder Robbie Williams.

[Was wir schon immer wussten: Die Männer leben da besser, wo die Frauen das Sagen haben.]
 
Do, 28.05.2009 |  # | (288) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 
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