pixel pixel



Hansi Kasupke: Icke, wa.

Heut mittach hab ick nen Text von Fallada jelesen, ja, sonen einfachet Jemüt wie ick macht dit och manchma, wa, und dabei hab ick mir erinnert, dass ick hier ja noch sülzen darf. Nu is dit aber so, dass dit Jahr nun fast rum iss, wa, sacht och der Büffel, und deswejen red ick och janich mehr soviel hier, obwohl ick ja ne Menge zu labern hab. Zum Beispiel wollt ick sajen, dass ick so manch eene und eenen richtich supa finde, aber der Büffel sacht, ick soll ma zurückhalten, mit sonen Liebesbekundungen. Also beschränk ick mir erstma uff jute Wünsche zum Weihnachtsfeste und wünsche och noch nen juten Rutsch wa, und brechen Se sich ma nich de Beene, und dit allet nich ohne druff hinweisen zu tun, dass ick tatsächlich vor habe, hier wieda mehr rumzulabern. Dit iss jetze keene Drohung. Bis denn irjentwann ma, wa.

PS: Ick wollt noch sajen, dass ick den Weihnachtskalender vom Taximann richtich dufte finde, wa, und dass ick dit schade finde, dass sone Texte wie der von der Frau Schlüsseldings oder dit kleene Musikstückchen von der Frau Diagonale janich sone richtije Beachtung finden, scheinbar. Nur ma so nebenbei.
 
Sa, 23.12.2006 |  # | (804) | 2 K | Ihr Kommentar | abgelegt: hansi kasupke



 

Immer wieder Knecht

»Knecht Ruprecht«, rief es, »alter Gesell,
Hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
Das Himmelstor ist aufgetan,
Alt' und Junge sollen nun
Von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
Und morgen flieg ich hinab zur Erden,
Denn es soll wieder Weihnachten werden!«
(Knecht Ruprecht von Theodor Storm)


Seit Kindertagen begleitet mich dieses Gedicht, immer wenn die Weihnachtszeit näher rückt, hole ich meinen Sammelband hervor, "Wunderweiße Nacht", und lese den "Knecht Ruprecht", da kann ich nichts gegen machen, es ist ein Ritual. Die Kinder interessiert das nicht so, die sind froh, wenn der Weihnachtsmann die Rute stecken lässt, ja, wie sie respektvoll leiser und ihre Augen größer werden, wenn er dann vor ihnen steht, scheinbar leibhaftig, mit Bart und Mantel. Ihnen ist egal, wer ihn erfunden hat, ob er Knecht Ruprecht heißt oder Weihnachtsmann, sie glauben an ihn, an seinen Zauber, schauen ihn mit glänzenden Augen an, vertrauen darauf, dass er ihre Wünsche erfüllt, weil sie im Grunde ihres Herzens artig waren. Wenn sie irgendwann nicht mehr an ihn glauben, wird ein Stück Kind-sein verloren gehen, denke ich manchmal und muss dann über mich selbst lachen. So ist der Lauf der Dinge, so ist das nun mal. Man kann sie nicht ewig belügen, sie wachsen, lernen, erkennen und entdecken und irgendwann werden sie erwachsen sein, kaum noch an wunderliche Dinge glauben, schon gar nicht an den Weihnachtsmann, da kann man nichts gegen machen, schade.

In diesem Jahr habe ich es nicht geschafft, all meine Weihnachtsgrüße loszuwerden, der und dem wollte ich noch schreiben, mich bedanken, grüßen und Glück wünschen, nein, ich habe es nicht geschafft, wie so oft. Ich fütterte lieber meinen Affen und nun klingt es meinem Kopf, ein Wirrwarr aus "All I want for Christmas", "Coming home for Christmas" und "Jauchzet und frohlocket", am liebsten wäre ich hier. Nun denn, haken wir es ab, ziehen einen Strich und schließen ein paar Türen ab, ich setze mich an die reich gedeckte Tafel und lass die Seele baumeln, alles einmal durchlüften, auffrischen für neue Taten, gehaben Sie sich wohl, feiern Sie oder lassen Sie es, jedem Tierchen sein Pläsierchen, weitergehen wird es immer, irgendwie. Frohes Fest.
 
Fr, 22.12.2006 |  # | (412) | 1 K | Ihr Kommentar | abgelegt: reality blogging



 
Ältere Einträge >>>

pixel pixel



(geborgt bei flickr)


Online seit: 08.02.2006
Letzte Aktualisierung: 02.04.2024, 15:05


Links:

... Home
... Blogrolle (in progress)
... Themen
... Impressum
... Sammlerstücke
... Metametameta

... Blogger.de
... Spenden

Archiviertes:

Dezember 2006
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 2 
 5 
10
12
14
16
21
23
24
25
26
27
30
31
 


Suche:

 









pixel pixel
Zum Kommentieren bitte einloggen

Layout dieses Weblogs basierend auf Großbloggbaumeister 2.2

pixel pixel