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Histaminphantasie

Während draußen, im strahlenden Sonnenschein, die Erde immer trockener wird, fast schon katastrophal, und Menschen frühlingslustig durch die Straßen springen, ein Lied auf den Lippen oder einander im Arm, knutschend auch noch, sitzen von Heuschnupfen geplagte Blogger in dunklen Kellern und warten auf Regen. Ihr Medium bleibt still, nur ein paar vereinzelte Leidensgenossen treiben sich in den virtuellen Sphären herum, klicken hier und da, zwischendurch trocknen sie ihre tränenden Augen und schnäuzen sich laut, ein scheinbar niemals endender Fluss, vom überschäumenden Histamin angeregt, ein kühles Tuch bringt Linderung. Heraus ins sonnendurchflutete Leben trauen sie sich nicht, zu groß die Pein, zu klein die Taschen (für die Taschentücher), ach, lasst uns den Sonnenschein im second life genießen, dort ist die Luft noch rein.

(Weniger verzweifelte wagen es trotzdem und werden belohnt, behaupte ich jetzt mal von mir.)
 
Sa, 14.04.2007 |  # | (446) | 4 K | Ihr Kommentar | abgelegt: schleichender wahnsinn



 

Haha und noch einmal Haha

1
Ich habe ein Autokennzeichen, also nicht ich, sondern die Kutsche, die uns ab und an durch die ost- aber auch westdeutsche Walachei trägt und dieses hat als solches, neben einer eindeutigen Kennzeichnung der Kutsche, sogar noch etwas zu bedeuten. Behauptet zumindest dieser beim Herrn Schnitzel gefundene Test:

Ein wesentlicher Themenbereich, der bei diesem Kfz-Kennzeichen zur Sprache kommt, sind plötzliche, blitzartige Erkenntnisse sowie zunächst schockartige Erfahrungen, die dann schließlich zu mehr Freiheit und Unabhängigkeit führen. Überheblichkeit und Verkrustungen, welche aufgebrochen werden, sind ein weiterer Aspekt. Ebenfalls wird hier die Befreiung von stolzerfüllter Egozentrik dargestellt. Eine zusätzliche Symbolik dieses Kennzeichens ist der Untergang von starren dogmatischen Gedankenkonstrukten, die den freien, unbeschwerten Genuß des Lebens verhindern. Dazu gehört das Aufbrechen von harten Schalen und Grundsätzen, was – ähnlich einem elektrischen Schlag – wieder mit den Realitäten des Lebens eine Verbindung herstellt.

Na, wenn die das sagen.

2
Nächtens und überraschend verlangte kürzlich eine Stimme von mir die sofortige Überarbeitung meiner Blogrolle. Nun bin ich verunsichert: Wen soll ich verlinken oder noch spannender: Wen nicht?

Ein neues Experiment im blogsphere: ein blogger in einer Bemuehung, mehr Verbindungliebe zu jenen blogs zu holen, die nicht ihre Schuld erhalten, erstellte er eine kleine Liste von blogs unter der, die er mit verband. Die Idee ist, ein meme zu verursachen, das um das Geben von Verbindungliebe zu den blogs errichtet wird, die sie verdienen, und dreht hoffnungsvoll System Technoratis des Verwendens eines # der blogs der Verbindungen, um seine „Berechtigung“, auf seinem Ohr festzustellen. ein blog haben? dieses reizende Experiment verbinden kommen.

Allerdings weiß ich nicht, ob ich die Stimme überhaupt richtig verstanden habe.
 
Mi, 11.04.2007 |  # | (637) | 20 K | Ihr Kommentar | abgelegt: schleichender wahnsinn



 

Nicht in den Fernseher geschaut, den "Echo" verpasst, nicht gebloggt, zumindest nicht darüber, nur im Kopf, ein wenig. Nicht geschlafen, die Nase in den Sonne gehalten, ganz real, ohne fake, genauso wie die Speckröllchen an der Hüfte und das ansetzende Doppelkinn, vorbei an Jugendwahn und Schlankheitseuphorie, Hüfthosen und dämlichem Geschwätz, Türen geschmissen, geschwitzt, gefroren und gelacht, an Sachen gedacht, Sachen, die sonst niemand denkt oder nicht darüber redet, Schweigen, überall wird viel geredet, aber die Dinge, die einem durch den Kopf gehen, hört man nie, Geschwätz, manchmal möchte ich nur schreien. Nachts sind alle Katzen grau und die Straßen dunkel, Stille, endlich Stille, weit in der Ferne rauscht es noch ein wenig, irgendwo in Mitte finden sie nicht zur Ruhe, die armen Seelen, an den Sträuchern vor dem Balkon wachsen zierliche grüne Blätter, die Kastanien werden schwer unter dicken Knospen, im Garten blüht die Nektarine, Schnecken unter einem Stein, die Terasse frisch gefegt. Weltenschmerz oder Sonnenstich, so ein Unfug, denke ich mir, doch manchmal kommt man sich überall fehl am Platze vor, ja, gut, das ist mein eigenes Ding, mein Problem, alles ganz individuell, so wie ich es mag. In den Spiegel geschaut, die Morgensonne quer im Gesicht, frisch gejammert, auch keine Lösung, nicht einmal ein Weg, den es zu beschreiten lohnt, sag es, sag ich mir, sprich es aus, spuck es in die Welt, irgendjemand wird es hören und wenn nicht, so wie andere vögeln um gevögelt zu haben, sagst du es, um es gesagt zu haben. Selbstzweck, Realität, wer weiß das schon.
 
Mo, 26.03.2007 |  # | (591) | 14 K | Ihr Kommentar | abgelegt: schleichender wahnsinn



 

Müde. Sehr, sehr müde.
 
Fr, 23.03.2007 |  # | (475) | 3 K | Ihr Kommentar | abgelegt: schleichender wahnsinn



 



Bullshit-Bingo war grad aus, also musste der gelangweilte Kuli ran. Ich nenne dieses Werk "Abgefahrener Dilettantismus" und zähle es, rein subjektiv, zur "Kompost-Moderne".
 
Di, 20.03.2007 |  # | (985) | 5 K | Ihr Kommentar | abgelegt: schleichender wahnsinn



 

Selbstentwirrung

Ich weiß nicht, inwiefern es bezeichnend ist, wenn ich in einem tiefen und schweren Schlaf von einem äußerst übergewichtigen Moses Pelham träume, träume, wie er mit leicht angesäuertem Gesicht, eingezwängt in einen hellgrauen Designeranzug, der fast aus den Nähten zu platzen droht, wartend auf der Tanzfläche eines sich langsam leerenden Clubs herumlungert und immer unruhiger wird, mit säuerlich angespanntem Gesichtsausdruck, weil die Dame, mit der er gemeinsam endlich sein übergewichtiges Tanzbein schwingen will und vielleicht auch noch mehr (er sah wirklich sehr angespannt aus), sich immer noch mit mir angeregt über Pop und andere mehr oder weniger interessante Dinge unterhält.

Eine sehr komische Sache, solch ein Traum, das fand ich schon immer und nun wieder ganz besonders. Ich schlage mir scheinbar selbst ein Schnippchen. Moses Pelham mochte ich noch nie, das ist nichts persönliches, kann gar nichts persönliches sein, kenne ich ihn doch nur aus der medialen Rundum-Berieselung, von damals, na gut, zugegeben, eine CD vom Rödelheim Hartreim Projekt scheint sich in meinem CD-Regal zu befinden, irgendwie clownig, fand ich die in fernen, längst vergangenen Zeiten. Ahnung von Pop und diesem ganze Drumherum und Tätärätä habe ich, so nahm ich es bisher an, gar nicht, jedenfalls nicht so viel, dass ich all die Sachen, die ich im Traume von mir gab, diese ganzen kultur-theoretischen Tiefenbohrungen, gar nicht sagen würde oder könnte, wenn ich nicht gerade träumte. Ich wundere mich: Wo ich könnte ich das her haben? Wie kommt das in meinen Kopf? Und: Gibt es vielleicht noch andere Dinge, die sich mir im Traume offenbaren könnten, die ich aus irgendeiner mir unbekannten Strömung beziehen könnte? Die Lottozahlen wären nicht schlecht oder, etwas weniger individuell, vielleicht könnte ich die Welt retten, mit diesem verborgenem, mir und anderen bisher unbekanntem Wissen, nicht um am Ende als Held da zu stehen, nein, ganz uneigennützig, für die Menschheit und so. Na gut, natürlich auch für mich, um weiterhin meine Ruhe zu haben, in meinem Mikrokosmos und meinetwegen auch in einer Bambushütte in der Südsee.

Und schon ist es wieder da, das Unbewusste, denn so etwas wollte ich gar nicht schreiben, sondern etwas ganz anderes, aber es glitt mir aus den Fingern und nun, nun lass ich es so stehen, denn es muss ein Sinn dahinter stecken. Ich vermute einen verzweifelten Versuch der Selbstentwirrung, Eigentherapie, wenn es das Wort in diesem Zusammenhang gibt, komme ich zu einer verwertbaren Erkenntnis, werde ich eine Praxis eröffnen. Auch für Kassenpatienten, versprochen.
 
Do, 15.03.2007 |  # | (429) | 1 K | Ihr Kommentar | abgelegt: schleichender wahnsinn



 

Da ich heute verwirrt bin, ständig verschreibe ich mich, weiß kaum, in welchem Blog ich mich grad befinde oder ob ich schon eine Mail schreibe, die ich schreiben muss, mehrere, genauso wie das Auto ausmessen, da ich demnächst ein Familienerbstück in die Heimat zurück hole, allerdings steht das Ding, also das Auto, noch gar nicht vor der Tür, so dass ich es gar nicht ausmessen kann und mich so den Mails und den Blogs widmen könnte, was wollte ich eigentlich schreiben? Also, da ich heute verwirrt bin, lass ich es lieber und bitte Sie, sich woanders umzuschauen. Danke.
 
Mi, 14.03.2007 |  # | (426) | 4 K | Ihr Kommentar | abgelegt: schleichender wahnsinn



 

Keine Ahnung, mit Musik

Ich habe keine Ahnung. Hinzu kommt dieses nutzlose Wissen, schließt man die Tür hinter sich und geht, braucht man das hart erworbene Wissen nicht mehr, es führt einen nicht weiter, allerdings: Es füllt das Konto und zudem kann ich mit den Erkenntnissen über zwischenmenschliche Beziehungen vielleicht doch noch etwas anfangen. Mobbing oder doch das Seelenheil anderer? Wo ist meine Bestimmung abgeblieben? Und immer wieder das vor sich hindudelnde Radio. Teilweise unerträglich. Chasing Cars - immer wenn ich es höre, bekomme ich Beklemmungen, habe das Gefühl, einen Stuhl durch eine Fensterscheibe schmeißen zu müssen. Komm doch mal zum Punkt, schrei doch einfach mal, lass es krachen, aber doch nicht so. Einen Stuhl, soso. Ein Stuhl im Orbit höre ich den Grönemeyer aus seiner Kehle pressen - was soll ich damit anfangen? Nichts. Rein gar nichts. Schauen Sie nach, schlagen Sie nach, Orbit. Am ehesten könnte wohl die Umlaufbahn gemeint sein, denke ich mir. Stuhl in Umlaufbahn? Das geht mir zu weit, das ist doch kein Bild, meine Güte, gründeln nenne ich meine Nachforschungen. Der Große ist da weiter, er singt bei diesem Naidoo mit, ob er versteht, was der da säuselt, ich weiß es nicht, dann will er Justin Timberlake, Nelly Furtado und "Papa, wann kommen wieder die, die dieses Theo-Lied singen? Theo? Er meint Snow, die Chili Peppers, das weiß ich, dies ist zum Glück kein nutzloses Wissen. Und da ich immer noch keine Ahnung habe, widme ich mich nun schöneren, bemerkenswerteren Dingen (das kann man wunderbar sammeln, ausgedruckt, und Jahre später weise nickend betrachten).
 
Di, 27.02.2007 |  # | (997) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: schleichender wahnsinn



 

Ich fange an zu hüsteln, ganz trocken, und unterdrückt. Zudem bewege ich mich gerade nach dem "Ein Schritt vor, zwei Schritt zurück" - Prinzip und habe das dringende Bedürnis, mich selbst anzumaulen. Ja, nun denn, Jammercontent makes the world go round. Oder so.
 
Di, 13.02.2007 |  # | (589) | 8 K | Ihr Kommentar | abgelegt: schleichender wahnsinn



 

Bäh!

(Zitat aus dem neuesten Roman: "Graue Tage, dunkle Nächte - Aufzeichnungen eines Schlechtgelaunten". Der Autor dankt allen, die ihn ertragen haben, ohne ihn zu steinigen oder so. Der Schlusssatz - tatsächlich drei Mal "s" - lautet übrigens: Fahren Sie niemals schlechtgelaunt zu Ikea, sie könnten ausrasten oder schlimmer: Etwas kaufen.)
 
So, 04.02.2007 |  # | (394) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: schleichender wahnsinn



 



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Letzte Aktualisierung: 03.06.2024, 07:57


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