Zoo Motten, Wespen, Ameisen, Kellerasseln, Ohrenkneifer, Mäuse, Spinnen nicht zu vergessen. Dick, dünn, behaart, nackt, langbeinig, kurzbeinig, quicklebendig oder tot und knusprig trocken.
926 Gestern noch Tiefseetaucher, heute Baumschützer im Sinne der Baumschutzverordnung. Ein paar Fischlein ins Auge schauen und feststellen: Die reden nicht viel, die schwärmen nur so rum und dann froh darüber sein, dass man so ist, wie man ist und nicht anders. Aber das ist alles noch so unsortiert. Also: Erstmal sortieren (Socken, Schlüpfer, Badelatschen) und dann kommt Literaturkritik. Vielleicht. Ich spiele nämlich auch wieder Commander Keen.
Angeln! (Bildquelle: UpNorth Memories - Don Harrison) Die melancholische Stimme aus vergangener Zeit, durch einen modernen Ohrhörer in meine Ohren geleitet, empfahl mir den Rückzug aus sämtlichen Dingen, also aus dem Alltag. Sie sagte, jedenfalls im übertragenen Sinne, es würde wohl gut tun, sich auf Wesentliches zu konzentrieren. Gutes tun und dabei auch noch irgendwie zu sich selbst finden, das finde ich erstrebenswert und deswegen begebe ich mich jetzt in eine andere Welt. Vielleicht, denke ich mir, entsteht dann auch wieder so etwas wie Substanz, die in letzter Zeit ordentlich und gründlich abgeschliffen wurde, herunter gehobelt bis auf den Grund, Helden müssen ihren Manavorrat auffüllen und ich muss mal wieder andere Dinge tun, keine Briefe mehr verschicken oder sonstige Lästigkeiten, diesen nervenaufreibenden Sondermüll des alltäglichen Lebens. Vieles führt ja auch zu blabla und man kommt sich selbst dann vor wie das laufende Fernsehprogramm: Nichtig. Also lausche ich nun weiter ungestört der melancholischen Stimme aus vergangener Zeit oder auch lautem Kinderlachen oder auch leise ins Ohr geflüstern Worten, man kommt ja sonst zu nichts mehr und so ein Blog, haha, ja, das rennt ja auch nicht weg. Hoffe ich.
Der Stock Die Welt geht am Stock, um mich einmal mehr selbst zu zitieren, denn Mensch ist so und mag sich selbst unheimlich gern, meistens, und der Rest ist manchmal einfach nur egal. Das ist eine Interpretation der düsteren Art, aber angesichts der sogenannten Joghurt-Krise, wunderbar dargestellt und toll diskutiert im Hause Cabman ("Das Joghurt-Prinzip"), übrigens auch ein Zeichen von Qualität in Blogs, nicht verwunderlich. Ich kann natürlich nicht mitreden, denn ich meide Joghurt und beschränke mich in Sachen Milchprodukte meist auf eine einzige Sorte Quark, die aber in drei verschiedenen Supermärkten unter drei verschiedenen Namen angeboten wird, aber immer haargenau gleich schmeckt. Komische Welt. Ganz passend dazu eine persönliche Beobachtung zum sogenannten Klimawandel, einem realen Disaster menschlichen Ursprungs. Beides erklärt auch die dunkle Grundstimmung meinerseits, denn auch ich habe gesündigt und frage mich, wer mir nun Absolution erteilen soll. [Dieser Beitrag ist ein update zum Kunststück "geh-reimt"]
Wellensittich entflohen "Wellensittich entflohen", leider keine Kamera dabei gehabt, sonst hätte ich das ja auch einfach aufnehmen können, also digital auf einen Datenträger bannen und in die digitale Welt hinein kopieren können, ist das reale Leben erst einmal voll digitalisiert, auf Datenträger festgehalten, kann es universell verwendet werden, zum Beispiel in einem Blog, zur Belustigung von ein paar Leutchen, die zufällig oder auch mal ganz bewusst vorbei kommen, um teilzuhaben, an dem großen Ganzen eines Einzelteiles. Elementarteilchen, wollte ich ja auch mal lesen. Mal lesen. Dafür bleibt gerade mal das Buch im Rucksack stecken, es ist so ein Buch, das die FAZ irgendwie deutschsprachiges Kulturerbe oder so nennen würde, gestern las ich wieder einmal so einen Kulturuntergangsartikel dort, irgendein Erbe ginge verloren, die deutsche Sprache, vielleicht, weil Lehrer den Schülern, ach, das war alles so, hmm, na ja, egal. Die FAZ erinnert mich immer an meinen alten Deutschlehrer, der gar nicht so alt war, sondern jung und überhaupt nicht Lehrer sein wollte, was er die Schüler spüren ließ, mit intellektueller Kälte und einem Schuss Überheblichkeit. Sehr traumatisch. Abends huschten ein paar dunkle Typen durch die Straßen und ich dachte an früher, als ich auch mal so durch die Straßen huschte und dann stand so ein Jungspund vor der Tür und machte sich am Briefkasten zu schaffen und als ich kam und ihn ansah, wurde er ganz zackig, zackig und auf seinem Rucksack stand in so einer Runenschrift (weiß auf schwarz) "Todesstrafe für Kinderschänder" und da wusste ich, woher der Wind hier wehte und warum der Kerl so zackig wirkte. Zack, zack, dachte ich, hau ab, aber da war schon dieses von Überfremdung überschäumende Blatt im Briefkasten verschwunden und als ich es heraus fischte und zu lesen begann, bekam ich Bauchschmerzen. Kein Wunder, dass Wellensittiche entfliehen, bei diesem Wetter und diesen Menschen, sehr verständlich. [Habe kurz überlegt, dieses Nazi-Gewäsch mit dem hitlerizer ein wenig zu bearbeiten. Allerdings, fragte ich mich, verstünden "die Blogger" überhaupt diese Ironie?]
Way out west Way out west hatte ja auch nur am Rande etwas mit der Fahrt ins Oderbruch zu tun. Das Oderbruch, das liegt in Deutschland, also Brandenburg (das war früher Preußen, Betonung liegt auf früher, aber egal) und in Polen, es suhlt sich also an beiden Ufern der Oder und wenn Sie auf der B1 hinein fahren, geradewegs, kommen Sie an Seelow vorbei, ja, genau, das Seelow mit den Seelower Höhen inklusive Gedenkstätte und wenn Sie hier schauen, dann wissen Sie auch, warum da eine ist. Und auch ein Fußballstadion. Genau, Bildungsbloggen. Die Menschen dort sind auch nur Menschen und es werden immer weniger, wenn man die verfallenden Bauten hier und dort zusammenzählt und deswegen legte ich keine kesse Sohle hin, sondern eine Musik aus alten Tagen auf, die melancholisch stimmt, im Hintergrund oder auch Vordergrund, praktisch überall, blühender Raps (hellgelb) und dunkle Wolken (dunkelblau), ein schönes Bild, man mag es sich jetzt bitte vorstellen. Und so habe ich, und der Rest der Mitreisenden auch, wieder einmal viel über den Mensch an sich gelernt, insbesondere den klischeegesteuerten Prototyp (ich vermeide mit Absicht die Bezeichnung Kleingeist, weil das so klischeegesteuert klingt), und auch festgestellt, dass selbst ein im long tail der Menschheit angekommener wie ich, ein lustiges "Ach, leckt mich doch." auf den Lippen haben kann, ohne dabei die Laune zu verlieren. Aber, vielleicht ist das auch ein Anflug von Alter. Wer weiß.
Ein Beitrag ohne Foto Ich sollte mich in kleinen Musikgeschäften, in denen mies dreinschauende Nerds unbekannteste Platten und Zeugs dem willigen und vor allem wissenden - im Sinne von wissen, was man will - Kunden, der ja im Prinzip ebenfalls ein mies dreinschauender Nerd ist und eben genau an diesem Platze seiner Werktätigkeit nachgehen könnte, in die Tüten packen, herumtreiben. Mach ich aber nicht, weil ich den Großteil der von mir bevorzugt anzuhörenden Musik aus dem vermeintlich rechtsfreien Raum des globalen Internetzes beziehe, bisweilen auch legal. Meine Ersatzbefriedigung ist der Buchladen um die Ecke, den ich als mies dreinschauender Nerd und nur mit gewisser Überwindung betrete, mit limitierter Geldmenge und gesperrten Geldkarten in der Brieftasche. Diese hat übrigens nicht ohne Grund ein Loch. Schwitzige Finger und so eine Art fiebriger Trancezustand sind für mich hier garantiert, Papier ist mein Fetisch, bedrucktes zumindest. So greife ich also mindestens einmal monatlich in verschiedenste Kisten mit Remittenden, anders ist diese kleine Obsession ja nicht mehr zu finanzieren, und statte mich mit Werken aus, die auf keiner Bestsellerliste mehr stehen oder dort sowieso nie standen, um diese dann später in genau demselben Trancezustand in meinen Kopf hineinzuführen, lesetechnisch gesehen.
Vereinfachung Und samstags dann die feierliche Enthüllung des kleinen Mandelbäumchens, welches fest eingepackt den Winter überstand und uns nun mit zartrosanen Blüten in die neue Pflanzerzeit begleitet. Es geht doch nichts über die Überwindung von Klischees, ganz zum individuellen Wohle, ich gebe zu, sonst bin ich schon sehr verkopft und denke am Ende viel zu viel. Nun also werden wieder Sonnenstrahlen erwartet, weiche Hand in warmer Erde, dazu ein Trank, ganz frisch gebraut, ein Buch, ne Gartenkralle und fröhliches Zwitschern ganz unbescholtener Vögelein, was, und diese Frage stell ich mir jedes Jahr erneut, will man eigentlich mehr?
777 Heute so gedacht, dann aber sein lassen. Hier steht ja auch schon viel. Mist. Dafür Hausarbeit. Dabei nochmals gedacht, nur so ganz kurz, steinzeitmäßig neandertalig, dies sei doch nun wirklich kein Männerdingsbums. Aber aber! Ich seh da schon die Schwarzer Alice neben meinem Bette stehen und mich Drecksau schimpfen. Nun ja, diese Phase ist allerdings schon überwunden, heutzutage, da sich Feuilletons in Feuchtgebiete verwandeln, lassen. Hu! Machen Sie nur, machen Sie,mir doch egal. Ausgleichsmasse: Handwerkliche Handarbeit! Vorher gerufen: Hinfort ihr Kinder, gebt acht, der Vater hat spitze Gegenstände in der Hand. Waren dann aber gar keine Kinder da und am Ende die Hand noch dran. Dann ein Bild gemalt, was natürlich unmöglich ist, wenn man selbst gar nicht in der Lage ist, Bilder zu malen und der sechsjährige Sohn quasi auf gleichem Niveau arbeitet. Also auch nur gedacht. Und jetzt? Egal, irgendwas ist ja immer.
Osterfeuer Die Aufgeschriebenheit des Lebens. Jeden Tag ein paar Gedanken, die einfach so fielen, zur Tastatur gebracht, dieses Verfahren ist schwer durchzuhalten. Manches reduziert sich, vieles wird unwesentlich, einiges ist geheim. Es gibt immer ein paar Geheimnisse, nicht jeder muss alles wissen, nur, dass am Ostersonntag die Sonne schien, für uns, das kann jeder wissen. Und es tut mir noch nicht einmal leid. Egoismus macht sich breit, Abschottung, zum Teil auch, ja, wie soll man es sagen, Ekel? Dies scheint eine Form von Selbstbewusstsein zu sein, gepaart mit Arroganz und Sturheit, vielleicht schon eine Alterskrankheit? Ich glaube, ich kann Multitasking. Ich bin der Multitask-King. Und ein Witzbold dazu. Finde ich. Ich kann zum Beispiel das Lenkrad eines Automobils halten und führen und gleichzeitig das Gaspedal bis zum Anschlag durchtreten und dabei die Zuckungen diverser Zeiger und drei Spiegel beobachten, dazu die richtige Musik auswählen und diese auch laut hören und sogar mitsingen - hört ja keiner - und dazu über den mitgesungenen Text nachdenken und dazu diese gesamte Situation zur späteren Verbloggung aufbereiten. Lernte ich jetzt noch dieses oder jenes selbstständig zu tun - wahrlich ein Mangel an Erziehung gepaart mit maskuliner Faulheit - würde sie mich wohl ein zweites Mal heiraten. Meer. Meer. Meer. Meer. Meer. Ganz egal welches, am liebsten ein dunkles, mit tiefblauen Wolken bedrohlich überdeckt und den Wind genau in der Kapuze, so dass man sein eigenes Wort kaum versteht, ja, nicht einmal mehr reden kann, weil es schwer fällt überhaupt den Mund zu öffnen, hohe Wellen brechen sich wuchtig an vorgelagerten Seebrücken oder Steinwällen, kleine Schiffe schaukeln wie Nusschalen, drohen unterzugehen und das riesige dunkelgrüne, fast braune Ungeheuer nagt an allem, was nicht rechtzeitig fort konnte, vorzugsweise an der Küste, dem hellen Sandstrand und den hohen Klippen, bis Bäume krachend in die Tiefe stürzen. Dieses Meer also ist in meinem Kopf und Herzen, tief mittendrin und wird wohl bis irgendwann nicht mehr herauskommen. Und Liebe. Liebe denken, fühlen, was ist das nur? Hört auf zu denken, fühlen sollt ihr, fühlen, möchte man schreien, tut es aber nicht, jemand könnte einen für verrückt erklären oder alles bezweifeln, aus Wut, Enttäuschung, Erfahrung, aber was kann denn ich dafür? Es ist doch nun einmal so wie es ist. Und am schlimmsten ist immer noch die Angst, die Angst, plötzlich alles zu verlieren, die Angst, Welten könnten zerbrechen und untergehen und das nichts mehr so ist, wie es einmal war. Hört auf zu denken, fühlt, verdammt nochmal, fühlt! (pathetisch) Und dann so eine Art Vollkommenheit entdecken: Ich kann nicht erwarten, den staunenden Schimmer In ihrem zärtlichen Auge zu sehn. Verschwindet, ihr Stunden, am besten für immer. Die Liebste will kommen, die Welt soll vergehn. Peter Hacks
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Letzte Aktualisierung: 03.06.2024, 07:57 Links: ... Home ... Blogrolle (in progress) ... Themen ... Impressum ... Sammlerstücke ... Metametameta ... Blogger.de ... Spenden Archiviertes:
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