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Und irgendwann mal, vielleicht wenn die Kinder aus dem Haus sind und das scheinbar bürgerliche Leben wieder angenehm verwildern kann, kommt der Roman "Tausend Dinge, die ich nie machen wollte, aber musste und dann auch noch Spaß dabei hatte." Melancholisch stimmt mich dabei nur der in jedem Sonnenstrahl bereits mitschwingende Herbst - "Hoffentlich wird es ein goldener Oktober." hörte ich sie sagen - und der immer noch verwaist im Schrank vor sich her dämmernde Stapel ungelesener Bücher. Aber nächstes Jahr ist ja auch noch ein Jahr.
 
Mo, 31.08.2009 |  # | (306) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 

Vereinzelt

Nachricht von Lord Spamalot:

a giant outside
if you will
but bring me
my ball back again

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Kurz nach Sonnenaufgang, after hour. Nacht und Tag vermischen sich, im Ohr vermischen sich Töne auf unterschiedlichsten Frequenzen, verdichten sich zu einem Gesamtbild. Eine künstlerische Zusammenstellung elektronischer Töne ist dem normalen Radiosong mit drei bis vier Minuten Länge auf jeden Fall vorzuziehen, modernes Radio ist hektisch. Pop ist hektisch und wenn der dann noch mit Werbung drum herum verkauft wird, macht er keinen Spaß mehr. Irgendwann, in einem Anfall von Wahn, irgendwo auf der Autobahn zwischen Berlin und Anklam, stellte ich fest, dass der Unterschied zwischen künstlerisch zusammengemischter elektronischer Musik und klassischer Musik so groß gar nicht ist. Was natürlich nicht stimmt.

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Kürzlicher Verleser: Oberliga statt Oberschicht. Und nein, ich spreize meinen kleinen Finger nur beim Schreiben auf der Tastatur ab. Wahrscheinlich gehöre ich zum Tastaturadel.

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Wenn man den Punkt überwunden hat, nach dem morgendlichen aus dem Bett schälen, anzunehmen, man könne eines Tages berühmter Schriftsteller sein, wirkt man viel befreiter. Und ist es auch. Man gibt sich mit kurzen Einträgen in sein sogenanntes Weblog zufrieden, nennt diese bescheiden "Vereinzelt", klitzekleine, belanglose Fragmentchen und auch mit dem exklusiven Leserkreis ist man zufrieden. Stellen Sie sich bloß vor, ein jeder, ob nun Kretin oder Bourgeoise, könnte in einen herkömmlichen Büchersupermarkt stiefeln und sich Ihre Gedanken, ihre ureigensten und innersten Gedanken, einfach so kaufen, sich mit dem hart erarbeiteten und erkämpften Büchergut auf eine Sonnenliege (El Arenal, Binz, Miami Beach) legen und darin lesen, um dann das Büchlein später zu verleihen, zu verschenken, achtlos liegen zu lassen, bei ebay zu versteigern oder in ein Billy-Regal zu räumen, oh mein Gott. Nein, morgens als sogenannter Blogger aus dem Bett zu steigen, die Augen aufzusperren und über das Gesehene später vereinzelt Protokoll abzulegen, das ist das Glück. (versöhnlich)

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Natürlich würde es mich interessieren - ich muss noch einmal auf den kleinen Finger zurück kommen - wie viele der exklusiven Leser beim Tee trinken den kleinen Finger abspreizen. Man muss sich ja ganz speziell auf seine exklusiven Leser einstellen. (siehe auch: Der Gesellschaftsfinger)

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Nicht verreisen, reisen. Irgendwo hin. Egal, Hauptsache irgendwie grün, wenig Menschen, Wasser, Ruhe.

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Bis nachher, morgen, irgendwann.

(Menschenskind, Sie haben ja wirklich keine Ahnung. Was wissen Sie von der Gärtnerei? Nichts! - Ab jetzt nur noch Gartenfreund und Liebhaber. In jeder Hinsicht.)
 
Fr, 07.08.2009 |  # | (502) | 5 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 

Vereinzelt

99% der Suchanfragen über die Suchmaschinen dieser virtuellen Welt haben irgendwas mit ficken zu tun. Je abartiger, dester interessanter. Interessant ist auch, dass intime Körperkontakte hier eine eher untergeordnete Rolle spielen. Trotzdem landen immer wieder Körperkontaktsüchtel auf diesem bedeutungslosen Blog. Liebe Körperkontaktsüchtel, wenden Sie sich doch bitte an die schier unendliche Masse von Privatpornosammlungen, die immer irgendwie wie youtube heißen. Dort werden Sie eindeutiger in das Thema eingeführt.

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Übrigens kann man das alles auch ganz ohne Stasi-Überwachungscounter herausfinden. Über die Referrerliste. Aber egal. Machen doch eh alle, was sie wollen.

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Schlager im Ohr, das ist nicht schön. Christian Anders, besonders.

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Als ich "Tiefbau-Ingenieur" las, spürte ich eine magische Anziehungskraft. Wie es wohl wäre, würde ich als "Tiefbau-Ingenieur" meine Brötchen verdienen, als Chefstraßenaufbuddler, als leitender Rohrverleger, als staatlich anerkannter Gräbenausschachter, als Kenner sämtlicher Bodenverhältnisse der Stadt, ja, eine schmutzige Arbeit, aber auch, irgendwie, anziehend. Das Kind im Manne träumt von überdimensionalen Baggern mit riesigen Schaufeln. Mann ist ja meistens Kind.

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Fluchend kommt sie nach Hause. Aber, sage ich, immer ruhig, aber sie schaut mich an, wie ein sibirischer Tiger seine Beute, kurz vor dem Sprung. Nun ja, fabuliere ich später, das ist natürlich keine Personalentwicklung, das ist Hühnerkacke. Die Klugen bestrafen und die Dummen belohnen. Aber das hilft ja auch keinem weiter. Fabulieren war schon immer dämlich, einfach mal, nun ja, mit der Faust auf den Tisch oder mit dem nackten Arsch ins Gesicht. Nicht getadelt ist Lob genug, das ist deutsche Führungsqualität.

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Niemand weiß so wirklich, wie viel die Rettung der Hypo Real Estate den Steuerzahler tatsächlich kostet. Geht man von 100 Milliarden Euro aus, entspricht das ungefähr 35% der geplanten Ausgaben des gesamten Bundeshaushalts 2008 (q). Man hört, dass ohne dieses Geld das gesamte Finanzsystem zusammengebrochen wäre. Wenn man es also schafft, irgendwie ganz groß zu werden, sich aufzublähen und ordentlich fremdes Geld in schwer zu durchschauende Geschäfte zu stecken, ist man weltweit Vollkasko versichert. Angesichts dieser Tatsachen, finde ich den Vorschlag, die Rettung des Finanzsystem von den hauptsächlichen Financiers des Finanzsystems bezahlen zu lassen, nun ja, wirklich interessant. Eine Mehrwertsteuererhöhung dagegen dürfte wohl kaum zu staatlichen Mehreinnahmen führen.

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Die Hausmaus Klaus schmaust in unserem Haus.

Auf dem Klo da sitzt ein Floh und beißt jedem in den Po.

(Sommerspaziergänge mit Kindern)
 
Di, 04.08.2009 |  # | (320) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 

Vereinzelt

Der Tag fängt doch schon gut an, wenn man sich heißes Wasser über die Finger schüttet, ach was, heißes Wasser: Kochendes Wasser!

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Gelesen: Mehr Marienkäfer als Urlauber an der Ostsee? - Hey, denke ich, das ist doch genauso wie 1989. Dieses verrückte Jahr. Was man da alles erzählen könnte. Auch über Marienkäferteppiche in Strandnähe und wenn man sich setzte, setzten sie sich auch (oder waren schon da), aber natürlich sind Marienkäfer harmlos, geradezu niedlich, wenn sie einen nicht gleich gelb anpinkeln oder vor Hunger in den Arm zwicken. Wer weiß, was das in diesem Jahr für ein Herbst wird, 1989 war der ja ziemlich ähem heiß.

Sie waren am Verhungern und Verdursten und begannen sich auch gegenseitig aufzufressen. Sie vertrieben durch ihr Zwicken in die Haut sogar die Badegäste. (Wikipedia)

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Hat das Verschenken eines Fahrrades ähnlich negative Auswirkungen wie das Verschenken von Schuhen?

Wenn du Schuhe verschenken willst, bedenke, daß dir deine Liebste / dein Liebster dann möglicherweise davonlaufen wird. (Aberglaube)

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Jemand fragt mich, ob ich von der Gesetzgebung ausgenommen bin. Ist man, wenn man von der Gesetzgebung ausgenommen ist, nicht vogelfrei? Sollte ich mich dann nicht in dunklen Wäldern verstecken, mich von Beeren und Insekten ernähren und vor meinen grässlichen Häschern verstecken, statt Mails zu verschicken?

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Gebärboykott der deutschen Frauen?

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Gewinnne, Verluste, Bilanzen, Kredite, Rezession, Deflation, Inflation, Hyperinflation. Sagt jemand Hyperinflation, denke ich an ein gewaltiges Wurmloch, durch das man sich schwuppdiwupp in eine andere Galaxie hypertransportieren kann, dort ist dann alles anders, oben ist unten, links ist rechts und die dort lebenden Kopffüßler sind ganz angenehme Zeitgenossen, die sich für materielle Dinge kaum interessieren, für einen guten Text aber töten würden. Grundsätzlich sind sie aber friedlich.
 
Do, 30.07.2009 |  # | (364) | 1 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 

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Heimwerkerking.
 
Mi, 29.07.2009 |  # | (402) | 9 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 

Vereinzelt

Menschen, die meine ganz persönliche Ironie verstehen, sehr sympathisch. Leider gibt es nicht so viele.

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Im Kino: Menschen. Schon wieder. Weißt du noch, im Marmorpalast. Da waren wir ganz alleine. Dangerous Minds. Und nun?

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ARD und ZDF retten also die Kunst mit meinen Beiträgen, Vodafone bietet ganz wunderbare Internettarife für die Generation upload, wenn ich zum großen, goldenen M gehe, werde ich so aussehen und auch so eine Piepsstimme haben, wie Topmodel Heidi. Es gibt auch die Werbung für einen Bezahlsender, der sich jetzt umbenennen musste, was auch immer. Die zielt mitten ins Herz und genau in diesem Moment, in dem man das sieht und beginnt, darüber nach zu denken, erkennt man, wie ekelhaft diese Manipulationsversuche sind, worauf die es abgesehen haben. Diese ganze Maschinerie und wenn man sich mal die Aussagen der Leute, die in dieser Branche arbeiten, anhört, dann wird einem furchtbar übel, man möchte sofort weggehen oder auch fremd schämen, bei diesem Kauderwelsch und den Zielen, die da verfolgt werden. Vielleicht bin ich aber noch nicht genug infiltriert, von der Matrix erfasst, vielleicht lese ich auch zu viel oder denke zu viel nach, vielleicht pass ich da auch gar nicht richtig rein, vielleicht, vielleicht. War meine Zeit nicht schon immer meine Zeit?

(Hieße es nicht realer: Generation download? Aber das passte ja nicht zum sauberen Vodafone-Image.)

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Es bleibt einem gar nichts anderes übrig, als die Essenz der Tage aufzuschreiben. Irgendwie bedrückend, das Gefühl, dies nicht mehr machen zu wollen, können.

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Klingel, Zeugnisausgabe, Kinder klatschen, nette Worte, auch für die, die es schwerer haben als andere, sogar ein paar Tränchen, Erwachsenen sitzen im Hintergrund, ein bisschen stolz, ein bisschen gelangweilt, ja, wieder ein Jahr um und dann kommt das nächste und das nächste und die werden immer größer werden und Wege gehn, hoffentlich. Noch sieht es gut aus. Klingel.

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Die überbordende iTunes-Sammlung. Was für Unsinn sich dort ansammelte. Man ist ja digitaler Messi. Brrr. Ich glaube, ich werde mir mal vier Wochen Zeit nehmen, um das auszumisten. Und aufzufüllen. Es gibt ja auch viel Neues, das in das virtuelle CD-Regal passt. Bei "Rollin' and Scratchin'" rasten die Kinder komplett aus. Im positiven Sinne natürlich, diese vorpubertären party animals, höhöhö.

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Geständnis: Ich tanzte ausgelassen zu Dieter Thomas Kuhn und fühlte mich nicht einmal schlecht dabei. Weiter mit passenderer Musik.
 
Mi, 15.07.2009 |  # | (366) | 2 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 

Vereinzelt

Am Abend, als die Schweißperlen getrocknet waren und sich Ruhe einstellte, eine kleine, dumme Denkschrift, die ich in der überhitzten und überfüllten Straßenbahn erdachte, glücklicherweise verworfen. Irgendwie, wenn man zum Beispiel am Morgen merkt, dass die Ansprüche, die man an sich stellt, nun erfüllt seien oder überhaupt denkt, man habe etwas an sich entdeckt, auf das man lange gewartet und gehofft hatte, dieses Gefühl dann abends zum Glück abstellen, abkühlen kann, dann ist das gut so.

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"Es macht mir Angst, die S-Bahn zu benutzen." - Eine Autofahrerin.

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Und dann nachts durch die Gegend huschen, den Leuten in die Fenster schauen und am nächsten Tag feststellen, dass man ja hätte noch und sowieso wäre doch daundda noch etwas los gewesen. Du wirst alt, sage ich. Und du bist es schon. Hahihaha.

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Heute mal wieder was verrücktes gemacht. Hatte ich ja schon lange geplant, etwas verrücktes zu machen.

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Wozu eigentlich bloggen? Na, darum. Einfach. Und vor allem nicht ständig von sich behaupten, man sei ein Textgenie, ein Unterhaltungskünstler. Das haben ja viele noch gar nicht verstanden, dass es darum ja gar nicht geht. Das ist doch hier keine Unterhaltungssendung, wünschenswert wäre aber, wenn man seinen Kopf anstrengte. Anstrünge. Oder so ähnlich. Mit dem Deutschen hab ich es ja nicht so, wie ich kürzlich einer Germanistin gestand, die mit dem Kopf hin und her wippte. Sprache habe ich schon immer intuitiv genutzt, was im Deutschunterricht an diesem komischen Gymnasium immer wieder zu Peinlichkeiten führte, so dass mir der nette Herr Lehrer zuletzt schriftlich bescheinigte, dass ich besser Russisch und Englisch redete, als Deutsch. Nur das arme Frankreich schnitt noch schlechter bei mir ab, schwach ausreichend.

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Die großen Sommerferien, auf die habe ich mich auch schon früher sehr gefreut. Man kann zum Beispiel Bagger fahren. Ungestört.

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Interessiere mich für Themen der Physik. Hawkins versucht mir die Allgemeine Relativitätstheorie und die Quantenmechanik näher zu bringen und das nur, weil ich Lem nicht abnehmen konnte, dass Raumschiffe mit einer Geschwindigkeit von 170.000 km/s durch das Weltall reisen, um auf einem Planeten in der Nähe von Alpha Centauri (was heißt schon Nähe) intelligentes Leben zu finden. Dass das irgendwann so sein wird, möchte ich ebensowenig abstreiten, wie die mögliche Existenz eines höheren Wesens, das manche als Gott bezeichnen würden. Sicher ist, dass nichts sicher ist.
 
Mo, 06.07.2009 |  # | (379) | 2 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 

Vereinzelt

Es ist ja nicht so, dass die Wärme unangenehm ist. Über das Wetter meckern, ich meine, da hätte man täglich etwas zu bloggen. Allerdings bleibt festzuhalten, dass die Wärme in bestimmter Hinsicht ganz kirre macht. Wie Fieber.

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Tagesabläufe, alphabetisch geordnet: Apfel, Bier, Blogger, Butter, Cola, Cornflakes, Die drei Fragezeichen, Dorf, Dusche, Friedrichstraße, Gast im Weltraum, Gemüse, Kaffee, Kartoffeln, Käse, , Kika, Kirschen, Malfolgen, Monitor, Oranienburger Straße, Putenschnitzel, Quark, Seife, Sonnenuntergang, Straßenbahn, Streuselschnecke, Tastatur, Tee, Telefon, Twitter, Vollkornbrot, Vollkornbrot, Wasser, Zahnpasta, Zigarette. Müsste man mal bloggen, ist aber viel zu langweilig.

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Vielmehr muss man so jamesdeanig daher kommen und den Rebell spielen. Voll skandalös auftreten, ey. Irgendjemanden mal so richtig übers Maul fahren. Das polarisiert, zieht an und stößt gleichzeitig ab, muss man aber Talent zu haben. Ich nicht.

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Zum Stinodasein stehen, die eigene Langweiligkeit akzeptieren, normal weiterleben. Kein Bukowski (oder oder) zu sein, ist kein Beinbruch, im Gegenteil.

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Natürlich könnte man so tun, als ob. Sonnenbrille auf, Brusttoupet raus und dann lässig Befehle ins iPhone schreien, yeah, ich gehöre dazu, ich bin Elite, Alter, ich kläre das mal mit dem Boss von Soundso und hau dem mal so richtig auf die Schnauze und wenn du nicht schnell aus dem Tee kommst, bekommst du auch noch dein Fett weg. So geschehen in einer Straßenbahn, Berlin-Mitte. So what. Werde trotzdem nicht wegziehen.

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Um sich gehörig abzukühlen, benötigt man lediglich Ginger Ale (gut gekühlt), frische Pfefferminze, Limetten, ein wenig braunen Zucker (kann man weglassen) und crushed ice (oder Eiswürfel und mit dem Hammer feste drauf). Alkoholfreier Caipirinha, macht auf jeden Fall keine Kopfschmerzen.
 
Do, 02.07.2009 |  # | (351) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 

Zusammenhanglos

Man entblödet sich in der Dusche. Ach nein, man entblößt sich, normalerweise, und zwar davor. Aber das ist auch eine ganz andere Geschichte. Überhaupt Geschichten. Wenn man mal welche schreiben würde. Aber man lässt es lieber bleiben, denn.

Dafür schaltet man den Fernseher ein und möchte man ihn auch gerne wieder ausschalten, aber bitte nicht standby, das verbraucht so viele Ressourcen. Aus der Bilderschleuder tönt einem dann seliges Gejaule entgegen, der King of Pop ist von uns gegangen, wer hätte das gedacht, und nun stehen sie dort und weinen, jeder bitte nur ein Kreuz. Man denkt sich Gemeinheiten aus, angesichts der Bilder und neben denen, die übertrieben trauern, betonen nun wiederum einige, dass die den ja nun wirklich noch nie mochten, na ja, vielleicht mochte man ja nur dieses eine Lied, aber das bedeutet nichts, so wie Musik generell kaum noch etwas bedeutet, am sogenannten Markt zumindest. Wann haben Sie das letzte Mal einen frischen Tonträger legal erworben?

Kürzlich, auf einer Feierlichkeit mit unvernünftigen Ende, siegte zu früher Morgenstunde der allgemeine und recht trunkene Musikgeschmack über die prall gefüllte Wechselfestplatte und man stellte dieses neumodische youtube an - das Internet ist ja erstaunlicherweise überall - um Musik in fürchterlicher Qualität und mit grausigen Bildern im Hintergrund abzuspielen, zur Erheiterung aller Anwesenden, die zugegebenermaßen nicht mehr ganz zurechnungsfähig waren. Sünden der Jugend reloaded, sozusagen. Und trotzdem bewegte sich der harte Kern über die leicht improvisierten Tanzfläche (Discokugel), obwohl der Verstärker schon stöhnte ("Mein Gott, keine Höhen und Tiefen, diese Musik ist komprimiertes Mittelmaß."), aber zu dieser Stunde, da die Nacht schon längst zu Ende war, war alles egal, es zählte nur noch die Melodie, die Audiophilen schliefen schon längst.

So ist das also, ganz zusammenhanglos gesehen, die Kings of Pop (wäre nen toller Bandname) sind tot, und es wird keine mehr geben, genauso wie viele andere Dinge der vergehenden Welt, nur der Wind wird weiter wehen und die Wolken ziehen und ab und zu wird der blaue Himmel zu sehen sein.
 
Mo, 29.06.2009 |  # | (321) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 

Vereinzelt

Die Schafskälte ist eine meteorologische Singularität. In vielen Jahren gibt es um den 11. Juni (zwischen dem 4. und 20. Juni) einen Kälteeinbruch nach Mitteleuropa, speziell in Deutschland. Aus dem Nordwesten strömt kühle und feuchte Luft, die Temperatur sinkt dann stark ab, um 5 bis 10 Grad.

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Mal ganz abgesehen vom Schauspiel der auf und ab wogenden schwarzen Gewitterwolken und dem Platzregen und der Kälte, die einem eine zünftige Gänsehaut unter der Regenjacke verpasst. Aber, wir sind ja nicht aus Zucker.

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Träume, hoffentlich Schäume.

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Politik, werde ich meinen Kindern erklären, ist ein Geschäft. Quid pro quo, allerdings hören die höheren Damen und Herren dabei nicht mehr so ganz auf des Volkes Stimme, denn von anderen Seiten werden Geschütze aufgefahren und Geschenke verteilt, die man gerne nimmt, für die man gerne gibt. Das ist ein Zeichen der Zeit. Für Autos gibt es zum Beispiel 2.500 Euro, für Kinder einmalig 100 Euro, mit dem Hinweis, das würde sowieso nur versoffen und Kinder, nun ja, sind eben keine Opels. Das, was eigentlich zusammen gehört, wie zum Beispiel die linke und rechte Gehirnhälfte des Menschen, wurde getrennt, man spricht auch von Callosotomie, und nun wissen beide nicht mehr, was die andere gerade tut.

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Ab ins Beet!

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Die kürzlich vor dem Flohmarkt gerettete Stanislaw Lem Sammlung erweist sich als Jungbrunnen. Mann wird wieder zum Jungen mit Träumen. Die Vorstellung, mit halber Lichtgeschwindigkeit durchs All zu reisen, dabei bisher unbekannte Spezies zu entdecken, Lebewesen aus Metall, aus Flüssigkeiten, dicke, dünne, nette, hässliche, faszinierend.
 
Do, 04.06.2009 |  # | (310) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 



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(geborgt bei flickr)


Online seit: 08.02.2006
Letzte Aktualisierung: 03.06.2024, 07:57


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