Ach, Kacke. Aber es regnet, das ist okay, dann riecht es nämlich nach Herbst und den mag ich ja auch und sowieso fragt der, der wahrscheinlich irgendwann ein Buch schreiben wird ("Wie ich durch Zufall Fußballprofi wurde"), ob er schon seinen Wunschzettel für Weihnachten klar machen sollte, während er angestrengt die mehr schlecht als recht vor sich hin vegetierenden (vegetieren ist sich aufgeben) Krabbeltiere in seiner Tierbeobachtungsbox beobachtet. Ach, Kacke, dachte ich mir auch, als ich durch Prekaristan wandelte und laut vor mich hin sagte: Marzahn - Land der tiefergelegten Hackfressen. Na ja, egal. Ach, Kacke, denk ich mir jetzt, wenigstens hab ich was zum reinschreiben in das Blog, obwohl wirklich viel zu viel rumgelabert wird, wie Frau [ach, hab den Namen vergessen, irgendwas russisches] kürzlich anmerkte. Schluss mit der Sabbelei, machen! Oder so. (Die Hündin fragte mich dann spät abends, ob ich mit der Gesamtsituation unzufrieden sei, weil ich doch so sehr an ihr herumzerrte und sie anknurrte und sich diese typische Falte zwischen meinen Augen, über der Nase tief in meine Stirn furchte. Nä! sagte ich natürlich, Gesamtsituationen, die gibts doch gar nicht mehr und schleifte sie dann durch die Nacht.)
Fotos. So viele liegen hier noch rum, digital, unsortiert, unbearbeitet, ja, sogar ungesehen, auch Türen, fällt mir gerade ein. Es ist ein Kreuz. [Allerdings: Es gibt schlimmeres. Unwetterwarnungen, zum Beispiel. Verleiten mich immer, stundenlang den Himmel zu beobachten, doch wenn man die ganze Zeit nach oben schaut, kommt man schnell ins stolpern.]
Lauwarme Balkonnächte, auch wenig Schlaf kann viel sein und dann: "Weißt du noch?" Ja, ich weiß alles und wenn du jetzt so vor mir sitzt, lachend, sehe ich das alles vor meinen Augen und ich weiß, ich würde nichts anders machen. Gar nichts. Alles ist gut, so wie es ist, das klingt so einfach und bedeutet doch so viel und wenn ich könnte, könnte ich jetzt ein dramatisches, romantisches Liebesgedicht aus Gedanken hauen, aber ich lache lieber mit dir und schau mit dir in den Sternenhimmel, es braucht nur ein paar Sekunden, um zu bestätigen, was ich längst schon weiß.
Vereinzelt Charles Bukowski: Ein Ablehnungsbescheid und die Folgen (Sammelleidenschaft) # Und wenn ich dann mal gehe, dann mit Anstand und Würde und am liebsten mit Nachruf, von Herrn Kid. # Am Wochenende fotografierte ich die Hörner eines Rindes, in der Absicht, diese bildgestalterisch weiter zu verwenden. Allerdings scheiterte ich, wie so oft, an mir selbst und an der Tatsache, dass ich meine unglaublich genialen Ideen selten umsetzen kann. Theoretiker, Ideengeber, Traumjob. (Ich malte schon kolossale Bilder, in Gedanken, Zeichnen - Malen kann man das nicht mehr nennen - kann ich allerdings nur mit Lineal.) # Könnte ich, würde ich. Blick aufs Meer, lauwarme Luft, riesige Terasse und jeden Morgen, bei Sonnenaufgang, Strandlauf, 5 Kilometer. Ich wäre furchtbar gesund, ausgeglichen und könnte endlich wieder einmal tief einatmen. # Jeden Morgen Sonnenschein und strahlend blauer Himmer, das ist doch auch irgendwie deprimierend. # Ich hieve mich aus dem Bette* und sogleich nach dem lieblichen Geläut des Weckers erlausche ich einen Song. An jedem verdammten Morgen. Ich könnte darüber bloggen. Überhaupt über Musik, die das Salz in meiner leckeren Lebensnudelsuppe, mit Buchstabennudeln, ist. # Was schlug die Uhr? Zwölf. Es war Mitternacht. Er wurde dreißig Jahre. In der Ferne rauschte ein Gewitter. In Mai-Wälder brach die Wolke auf. Gottfried Benn, Der Geburtstag "Wie lange noch?" - fragte ein kleiner Junge mit blitzenden Augen am gestrigen Abend. "Nachmorgen, stimmts? Übermorgen ist doch nachmorgen, oder?" "Ja." - sagte der immer noch relativ junge Mann und dachte sogleich an die immer wiederkehrenden Geschichten von Gewitternkindern und anderen Besonderheiten, die einem zugesprochen werden, immer dieselbe Leier, olle Kamellen, diesmal allerdings wird alles mehr werden, wegen der Rundung. Und am Sonntag ist Ruhetag. # Grundgefühl: Glücksselige Melancholie. Mal wieder "Dancing" von Lexy und K. Paul gehört. Zur Zeit nur noch elektronische Musik im Repertoire.
Nachtflug Zu viel gegessen und zu viel getrunken, Sättigungsgefühl als Beilage und Trunkenheit, dann bleibt nur noch der Gang durch nächtliche Straßen, Musik aus vergangenen Zeiten auf den Ohren, der richtige Sound zur richtigen Stunde, mit einem Klick zu den goldenen Tracks der aktuellen Wohlfühl-Playlist, Nachtflug in den persönlichen Wellnesshimmel, hätte man nur nicht zu viel gegessen und getrunken, die Welt würde sich langsamer drehen und einem nicht so schwer auf dem Magen liegen. Die Musik muss der Schlüssel sein, wenn sie es schafft, dass man sich wohl fühlt, trotz allem, dann muss sie bewegen können, verändern, gerade biegen, wenn nur alles so einfach wäre wie der Beat, die Samples, der gleichmäßige Takt. Zu viel gegessen, zu viel getrunken, trunken ins Bett fallen und träumen, im Takt der Musik.
Sonne, Garten, Eindrücke tanken.
Unbestimmt Der Text, der nicht aus meinen Fingern flutschte. Geistiger Stau, einfach drauf los erzählen, aber nichts bewegliches mehr schreiben. Bloggen, ich könnte es keinem erklären, einfach machen, vielleicht, mal lang, mal kurz und mal ganz tief, alles ist erlaubt, denke ich mir, und das ist das Beste. Was soll man denn alles erzählen und vor allem: Wem? Den Traurigen die Welt erklären? Oder einfach nur den Fluss befahren, so lange er noch Wasser trägt, den eigenen Acker bebauen und durch einfaches Dasein da sein (wirken)? In einem Keller sitzen und denken, kühle Dunkelheit, ungebremster Fluss der Gedanken, Träume, Bilder, überschäumend und aufregend und dann doch wieder Beruhigung auf der mit Gänseblumen übersäten Wiese und das Zwitschern der Vögel, Sonnenuntergang. Alles ist unbestimmt, unergründlich, festlegen kann man sich doch überhaupt nicht und somit auch nicht abschließend urteilen. Verurteilen. Beurteilen. Oder doch? Idole. Schwirren durch meinen Kopf, obwohl ich nie welche hatte, sie machen mir etwas vor, doch ich kann ihnen nicht folgen, bin beschränkt, kann nichts erkennen, nicht einmal mich selbst, ich verfluche sie, mich selbst, alles.
Grüße 2.0 Mit f (Und dann verließen sie ihn. Sie. Aber das ist nicht so schlimm, man glaubt zu wissen, was gemeint ist, denkt sich seinen Teil. 2.0 - die Reduktion der Kommunikation auf ein wesentliches Grundgerüst, aus Zeitmangel oder Oberflächlichkeit, allerdings verbergen sich hinter diesen riesigen weißen Interpretationsspielräumen arglistige Missverständnisse.)
Leichtigkeit Und dann, dachte der kleine weiße Büffel, als er die Sonne hinter der Silhouette der Hochhäuser im Westen untergehen sah, und dann ist da immer noch die Sache mit der Leichtigkeit. Leichtigkeit, wie schnell geht sie verloren und dann sucht man sie, furchtbar hecktisch und angespannt, fast panisch an die schönen, leichten Stunden denkend, die verloren scheinen, irgendwo im Nirgendwo. Leichtigkeit. Ja, die Schwere kommt meist mit Wucht und dann brummt einem morgens der Schädel und auch abends, die Schwere scheint eine wahre Wuchtbrumme zu sein, dachte der kleine weiße Büffel. Er schmunzelte. Und dann lässt man sich eben hinreißen, schwer getroffen, suhlt sich selbst in dieser dunklen Lake, vergisst die Farben und die Gerüche, alles von schwerem, dunklen Pech verklebt. Kein schönes Gefühl. Doch, und dies war der erste Lichtblick, der beim sehnsüchtigen Blick in die vom dunklen Gelb in orangenes Rot wechselnde Sonne - wunderbar warm - erstrahlte, am Ende geht nichts wirklich verloren, wenn man nur will. Morgen geht die Sonne wieder auf, ein neuer Tag, ein neuer Versuch, das Leben schlingert sich so durch die Gegend, mal leichter, mal schwerer. Der Gedanke an das Auf und Ab und das man sich auch wieder besser fühlen wird, ließ den kleinen weißen Büffel ganz warm und leicht werden und sein Herz fing an, schneller zu schlagen, es war, als würde sich ein dicker Knoten lösen, seine Lippen, scheinbar erstarrt, formten ein ehrliches Lächeln, dass in dem Moment, in dem die Sonne endgültig hinter den Hochhäusern verschwand, zu einem breiten Grinsen wurde. Ja, diese Sache mit der Leichtigkeit, dachte der kleine weiße Büffel noch einmal und plötzlich ging alles in Lachen auf.
Juhuu! [Spontaner Jubelschrei, wegen grundsätzlich gutem Gefühl. Liegt wohl am Frühling. Oder so.]
|
(geborgt bei flickr)
Online seit: 08.02.2006
Letzte Aktualisierung: 03.06.2024, 07:57 Links: ... Home ... Blogrolle (in progress) ... Themen ... Impressum ... Sammlerstücke ... Metametameta ... Blogger.de ... Spenden Archiviertes:
Suche: |
|