1726 morgens um dreiviertel acht im sagenumwobenen Prenzlberg einen Parkplatz zu finden, scheint reine Glückssache. Die sagenumwobenen Einwohner dieses Prenzlbergs sind vermutlich sämtlichst selbstverliebte Automobilverehrer, Automobilgläubige, ja, Automobilfanatiker, denn hier lagern stehend verdammt viele Automobile aus aller Herren Länder, Lücken im komplizierten Abstellsystem an der Bordsteinkante gibt es nicht. Doch, dort hinten tut sich eine Lücke auf, dort ganz hinten gibt es eine Chance, gefühlte vierzig Kilometer vom Verabredungsort, den man um acht erreichen sollte, tut sich ein Spalt in der Blechphalanx auf, mit Vollgas und dosierter Handbremse schlittert man hinein und beglückwünscht sich später, dass das Smartphone neuerdings mit Fußgängernavigation überraschen kann, mit aller Not erreicht man den Zielort, an dem man mit einem wunderbaren Sonnenaufgang und einer Mannschaft, die dem aktuellen FC Schalke 04 alle Ehre machen könnte, belohnt wird. Wieder ein Morgen im Arsch, doch was tut man sich nicht alles an, um den Nachwuchs glücklich zu machen, man ist leidensfähig und meckert auch nicht über die so furchtbar undeutschen Sitten des Halloweenfests. Viele Grüße dein Herr Bufflon
1687 Der rasierte Mann. Arbeitstitel eines Romanfragments. Ein Wiedergänger stolpert durch die post-postmoderne Welt und versteht nicht, dass es Frauen gibt, die von Nasen- bis Zehenspitze komplett enthaarte Männer irgendwie anziehend finden. # Politik, ist die Rache der Sith. # Die digitale Welt. Je länger man in ihr lebt, umso deutlicher muss einem werden, wie komplex, unübersichtlich, intransparent und sicher auch gefährlich diese Welt ist. Beispiel: Mein Telefon weiß auch ohne aktiviertes GPS immer genau, wo ich bin. Natürlich nicht auf den Meter genau, aber immerhin so genau, dass ich sowohl real als auch auf dem Bildschirm des Telefons die nächste zu überquerende Seitenstraße sehen kann (augmented reality?). Realität und virtuelle Welt überlagern sich also, ohne mein Zutun. Und wenn das Telefon schon weiß, wo genau ich bin, dann können das doch auch andere wissen? Und so wird man paranoid. Überhaupt: Das Leben verlagert sich immer weiter in diese digitale, virtuelle Welt. Kontoauszüge, Rechnungen, wichtige und weniger wichtige Informationen, alles mögliche wird nur noch digital ausgetauscht (Kostengründe! - als würde nunmehr alles billiger), in virtuellen Postfächern gesammelt, in unbeschreibbaren Wolken gespeichert und verarbeitet, nichts ist mehr physisch greifbar, man kann es nicht mehr aus dem Schrank holen und in die Hand nehmen, erfahrbar machen, nachschlagen, alles findet nur noch zwischen Bildschirm und Tastatur und Telefonleitungen statt. Und was bleibt vom Menschen, wenn alles in diese Welt transferiert ist? (Natürlich mag ich diese Welt, ihre Unbegrenztheit, die Fülle an Möglichkeiten, die einzigartig sind, wenn man mit ihnen umgehen kann. Trotzdem bleibt immer ein mulmiges Gefühl, wenn man sie hier und da betritt und sich fragt, welche Spuren man hinterlässt und welche Schlüsse andere daraus ziehen. Siehe auch und auch.) # Das Kind, dass sich auf Lomographie spezialisierte. Sehen, wie er die Welt wohl sieht. (Ganz schön quer.) # Wenn man morgens um sechs die Oranienburger entlang läuft, scheint es so, als wäre hier nie etwas gewesen. Keine Sauftouren, kein Straßenstrich, keine belebten Bars und Clubs, keine Touristengruppen auf der Suche nach dem touristischen Zentrum Berlins, das irgendwo am Hackeschen Markt vermutet wird, nichts deutet auf buntes, wildes Treiben hin, übrig geblieben sind nur ein paar Autos mit Menschen auf dem Weg ins Büro, ein paar Polizisten vor der Synagoge, ein paar einsame Gestalten, die still den Gehweg entlangmarschieren, ein paar Vögel, die sich vom Monbijou-Park in Richtung Sonnenaufgang aufmachen, um ihr Tagesgeschäft zu erledigen. Dieses Berlin, wie es einem gefallen kann, der die Einsamkeit liebt und auch - aus unerfindlichen Gründen - diese Stadt. # Na ja, doch ganz schön plemplem, so innerlich.
1667 Der M. ist nicht wie Frau B., obwohl er ihr wie aus dem Gesicht geschnitten scheint. Doch anders als Frau B. ist der M. kommunikativ eher zurückhaltend, zumindest in fremder Umgebung. Das hat er wohl vom Vater, sagten auch schon einige. Der wiederum behauptet, eine Kommunikationsstörung bei sich nicht erkennen zu können, er kommuniziert eben nur, wenn er will und dann auch nur mit ausgewählten Personen. Und manchmal will er gar nicht. (Wobei man nun einwenden könnte, dass man ja gar nicht nicht kommunizieren könne, wie einem mal gelehrt wurde, aber was wussten die schon vom M. und Herrn B.) Der M. jedenfalls ist also anders, so wie alle anderen anders sind, außer denen, die sich gern in großen Gruppen zusammen finden, um großflächig zu kommunizieren und auch herabzublicken, auf die anderen, die anders sind. (Neueste Regel im rauschenden Blätterwald: Irgendein dämlicher Sarrazin findet sich immer.) Allerdings sollte man das alles nicht überbewerten, neue Situationen schüchtern Menschen immer ein wenig ein, wir analysieren das noch einmal in zwei, drei Monaten. (Vererbungskryptik, Familienpolitik im Kleinen, man fragt sich ja schon manchmal, wo so manches Verhalten herkommt, wenn es nicht dem üblichen Umgang miteinander entspricht.) # Menschen, die von sich behaupten, mit irgendwelchen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verwandt zu sein. Man glaubt die Geschichten ja erst einmal. # In einem anderen Leben werde ich Wetterbeobachter. Ich sitze von früh bis spät in der Spitze eines kleinen Turms - ein gemütliches Plätzchen mit Rundumblick, vor allem aufs Meer - und wenn das Wetter wenig zu bieten hat, vervollständige ich meine Aufzeichnungen, gleiche sie mit den Aufzeichnungen anderer Wetterbeobachter und mit den neuesten Erkenntnissen der Wetterbeobachtungswissenschaft ab, ziehe meine eigenen Schlüsse und abends steige ich die lange Wendeltreppe hinab, glücklich und zufrieden, mit Vorfreude auf den nächsten Tag, der auch wieder das eine oder andere Wetter bieten wird. # Statistik, auch so ein beklopptes Hobby. # (Sie wissen schon, Gregor Samsa und so.) # Wie gerne ich doch "Moby Dick" las und dabei ab und zu aufs Meer schaute, auch in der Hoffnung, vielleicht einen Wal blasen zu sehen oder einen verrückten Kapitän, auf der Suche nach seinem Schicksal.
1629 Manchmal, denke ich, wäre es nicht schlecht, als Einsiedler auf einer Lichtung mitten in einem dunklen, undurchdringlichen Wald zu leben, eine kleine Hütte mit Ofen und Plumpsklo zu bewohnen und die tierische (und auch pflanzliche) der menschlichen Gesellschaft vorzuziehen. Wahrscheinlich würde ich drei, vier Tage überleben und mir dann verzweifelt einen Weg in Richtung Zivilisation bahnen, sicherlich auch um nicht aufgefressen zu werden, von den Tieren, deren Gesellschaft ich mir angenehmer vorstellte, als die menschliche. # Alles verschiebt sich, im Laufe der Jahre. # Die Nachrichtenwelt. Zuerst spürt man diese Betroffenheit, ein dumpfes Gefühl im Magen, ein Faustschlag in die Magengrube, unerwartet, die Muskeln im Augenblick des Treffers nicht angespannt. Und dann Abscheu. Abscheu, ganz natürlich, Abscheu für Kamerahinhalter, Allesfotografierer, für Betroffenheitsfanatiker, Heulendemenschenbegaffer. Aber, man schaut dann hin. Ein Freund zückte sein iPhone und zeigte Bild.de, was soll das denn? Aber, man schaut dann hin. Also kommt die Abscheu vor sich selbst dazu, wenn man merkt, wie man zum Rädchen wurde, zu einem Teil der Maschine, einem Teil der Masse, die hinschaut und gafft und Betroffenheit zeigt, als wäre es ein Reflex und kein Gefühl. # Menschen, die einen ganz wuschig machen. Menschen, die man gar nicht kennt, die einen aber ganz wuschig machen. Überhaupt das Wort wuschig. Schon die Gebrüder Grimm wussten, das wuschig ein wichtiges Wort dieser unserer Sprache ist. # Im Fitnesscenter. Nach neun Jahren Fettleibigkeit soll also nun Straffheit in den alternden Wanst kommen. Ja, würde mich gerne wieder anmelden. Dieselben Gesichter, nur älter. Frauen rennen hektisch auf Maschinen, Männer stemmen Gewichte und schauen dabei in riesige Spiegel. Muskeln, Schweiß und in den an den Wänden hängenden Fernsehern laufen Nachrichtenmagazine und daily soaps. Soll man das? Wäre es nicht schöner, durch den Wald zu laufen und seine Ruhe zu haben? Im Wald gibt es keine Folterapparate, im Wald gibt es keine persönlichen Trainer, im Wald gibt es keine hecktisch auf Rennmaschinen stampfenden Frauen, im Wald gibt es keine posenden Testosteronbolzen, die sich in der Umkleide noch schnell ein paar Pillen einwerfen, im Wald gibt es keine Sauna, nur Bäume, Vögel, frische Luft, im Wald gibt es keine Spinningräder, auf denen man sich die Lunge aus dem Leib hecheln kann, im Wald ist alles so natürlich und natürlich ist schlecht, in der postmodernen Welt. # Passend dazu: Der postmoderne Zeitvertreib - Werden Sie es wagen, Akinator herauszufordern?
1621 Sich fragen, ob es überhaupt einen Vorzug des Kopfmenschseins gibt. Meistens steht man sich doch nur selbst im Weg. Und anderen. # Mein Berlin .de # Blaues Band, Birkenbaum. Sieben Brücken, aus der Traum. # Keine Lust mehr zu sagen "man sollte". Aus dem Sollen sollte also schnellstens ein Machen werden. Machen. Müssen. Weniger reden. Will man ja immer. # Ganz kurz überlegt, mir selbst so etwas umzuschnallen und der Liebsten tweetie Tweets zukommen zu lassen, wenn sich im Wanst etwas rührt. Albern. # Das Gewitter, abends draußen sitzen und warten, dass Wolken sich schieben, Winde einsetzen, Blitze zucken und Donner grollt, Regentropfen, dick und kühl herunter platzen und die Luft vom Staub der heißen Tage reinigen. In der Ferne das alles sehen, selbst im Trockenen sitzen und warten. Nachts dann taghelle Blitze, Donner lassen das Haus zittern, Regen prasselt gegen die Fenster, am Morgen die Flucht vom Tisch in geschützte Räume, zwei Stunden Regen. Der Sonntag dann, traumhaft. Zwanzig Grad zum Frühstück, fünfundzwanzig zur Fahrradtour durchs Hinterland, irgendwo Eis essen, irgendwo im Gras liegen und Grillen zirpen, irgendwo ein paar Vögel beobachten oder Menschen, in der Ferne flitzen Autos die Landstraße entlang, Lerchen fliegen übers Feld, das durchsetzt ist mit blauen Kornblumen, dem Romantiker geht das Herz auf, er atmet ein und fühlt sich gut, weit weg von allem.
1610 - WM-Splitter "Keine Sterne in Athen. Stattdessen Schnaps in Sankt Kathrein." # Claus Lufen zeigt, wie hässlich Empathie sein kann. »Ist das ein Riesentraum für Sie, der da geplatzt ist?«, fragt er Philipp Lahm doch tatsächlich. »Ja, natürlich«, sagt der. Was nicht so verwunderlich ist wie die Tatsache, dass er Lufen nicht einfach umsenst. - 11 Freunde # Es ist doch nur Fußball. Es ist doch nur Fußball. Es ist doch nur Fußball. (Sie weint.) # Die Nation - was auch immer das sein soll - ist mit schnurzpiepegal, hier geht es lediglich um den Sport. Aus rein sportlicher Sicht muss man gewinnen wollen. Und aus rein sportlicher Sicht war das Halbfinale für die deutsche Mannschaft ein Fiasko. Und aus rein sportlicher Sicht spielten die Spanier effektiv, wie es sich für einen angehenden Weltmeister gehört. Und aus rein sportlicher Sicht bedeutet moderner Fußball wohl, dass gefühlte vierzehn spanische Spieler den Ball auf höchstem Niveau hin und her passen und irgendwann eine Standardsituation nutzen, um ein einziges Tor zu machen. Heimlich wünsche ich mir jetzt eine holländische Glanzleistung, lekker voetbal, ohne die üblichen Schwächen. Aber am Ende steht wohl ein großes Aber. Große Geschichten gehören nicht mehr zum modernen Fußball. # Es ist doch nur Fußball. Es ist doch nur Fußball. Es ist doch nur Fußball. Oder: Man nennt das auch den Boden der Tatsachen. (Interessant zu sehen, wie jetzt teilweise grundsätzlich Fußballabgeneigte irgendwie aufatmen und behaupten, sie hätten schon immer gewusst, dass Deutsche überhaupt gar keinen niemals nie und unter gar keinen Umständen Fußball spielen können und so weiter. Ähem, ja. Menschen, die von sich sagen, dass sie Fußball nicht mögen und mehr dann auch nicht, sympathisch, der Rest kann sich zu betrunkenen vuvuzelatrötenden Schlandvollpfosten gesellen, auch nicht besser.) # Zum Marketingspektakel Weltmeisterschaft muss man auch nichts mehr sagen, außer: Schade Afrika. Nach Vuvuzelaalarm, buntbereihten Stadien, tanzenden und lachenden Menschen wird man in Europa demnächst wieder nur - und das auch nur ab und zu - ein bisschen Elend zeigen, meistens kurz vor Weihnachten. Afrika ist doch so weit weg. # Es ist doch nur Fußball. Es ist doch nur Fußball. Es ist doch nur Fußball.
1603 - WM-Splitter Public viewing, nur ohne public. Also Menschen. Nur die unvermeidlichen Nachbarn. Was soll man machen. # Mannschaften, die vielleicht besser nicht Weltmeister werden sollten: Brasilien. Spielt irgendwie Fußball, genaueres weiß man aber nicht. Tolle Defensive, tolle Offensive, die aber nur über ca. 5 Minuten, mehr ist meist nicht nötig. Schade. Wirklich. Globalisierter Maschinenfußball, wird spätestens in vier Jahren in China am Fließband hergestellt. - Argentinien. Dieser Trainer! Diese Haare! Starke Haudraufwienixe, außer Messi, der ist feinfühlig, wenn er nicht manngedeckt wird. Leisteten sich bisher kaum Schwächen, außer Messi, wie soll man da nur zittern und fiebern? Und außerdem: Dieser Trainer! Diese Haare! - Spanien. Ach, nee. Die sind doch schon Europameister, das muss reichen. # Arjen Robben und Thomas Müller, wie soll man da die Bayern verschmähen? # Der erste Tag ohne Fußball, man hat plötzlich Zeit. Ach ja, da hinten, die Johannisbeeren sind schon rot, ist mir gar nicht aufgefallen, Rasen könnte man mal mähen und vielleicht mit dem Auto in die Waschanlage, da ist ja immer noch das Salz des Winters dran, von vor zwei Jahren. Wir sind nicht so diese typischen Autowäscher, sonntags sieht man uns nicht an der Waschanlage, sie die Teppiche klopfend, er Kühlwasser nachfüllend, Kippe im Mund, im Radio läuft Atzenmusik. Nein. Machen wir nicht. Vielleicht mal ein netter Nationalistenhut, 'Schland, 'Schland, etwas Witziges, alles ironisch gemeint, haha. Ja, Auto aufräumen könnte man aber mal wieder. Man hätte ja Zeit. Ist aber zu warm. # "Immer die mit ihren Rasenflecken! Können die nicht mal ein bisschen aufpassen?" # Meine Politikerverdrossenheit hat die Intensität meiner Fußballbegeisterung inzwischen bei weitem überholt. Während die einen Possenspiele veranstalten, mit grinsenden Marionetten, entpuppen sich die anderen als das, was sie nun einmal sind: Reaktionäre, konservative Feiglinge (ein Wort mit Loch verkneife ich mir, der Anstand, der Anstand). Zu blöd, die Chance zu nutzen, eine Regierung bloß zu stellen. Nein, Die Linke ist nicht links, sie ist link. Und dann noch dieser, aber was rege ich mich auf. Gehts raus und spielts Fußball, was bleibt einem auch anderes übrig?
1597 - WM-Splitter Deutschland: BOAH! PENG! PENG! - HEUTE ZITTERPARTY! - Weitere Schlagzeilen, der Boulevard, so ist er. Heute steht er zu unseren Jungs, morgen sind sie dann Helden oder Pfeifen, je nachdem, werden hochgehoben oder mit Dreck beschmissen. Brot und Spiele, sagt mein Vater immer, Brot und Spiele. # Frankreich: Man hätte sie mit Tomaten und Eiern bewerfen sollen, so wie das früher üblich war - Brot und Spiele. # Nordkorea: Der Generalsekretär des nationalen Fußballverbands sagte, der "liebe Führer" habe ihm eine "tiefgehende Anleitung" zuteil werden lassen, wie der Fußball des Landes zu entwickeln sei, und der Trainer behauptete, er empfange sogar während des Spiels fortlaufend taktische Anweisungen durch Kim Jong-il - durch ein unsichtbares Handy, das dieser persönlich entwickelt habe. (FAZ) # Günter Grass (nicht immer nur Günther Netzer): Das Spiel gestern endete mit Elfmeterschießen, das die Deutschen gewannen. Ertappe mich dabei, wie ich nun doch bei englischen Torchancen den Deutschen die Daumen drücke. (Begleitschreiben) # Irgendwann im August im Meer liegen und denken: Fußball, die komischste Nebensache der Welt. Warum nicht Feldhockey? # Es ist ja nicht so, dass man nur in Deutschland Flagge zeigt: Dutch football supporters.
1594 - WM-Splitter Kleiner Lagerkoller im WM-Lager B. Wahrscheinlich liegt es an den schlechten Tippergebnissen, so schlecht waren wir noch nie. # Ein kleiner Mittagsschlaf beim Spiel Niederlande gegen Japan, sehr wohltuend. Auch das Spiel Italien gegen Neuseeland war für ein erholsames Nachmittagsschläfchen geeignet, noch nie so viel geschlafen, bei einer Fußballweltmeisterschaft. # Italien nahe der Verzweiflung. Da stehen elf Typen, die normalerweise mit Koalabären am Baum abhängen, und trotzen dem amtierenden Weltmeister ein 1:1 ab. Ähnlich erschütternd wie damals die Nachricht, dass Milli Vanilli ihre Lieder nicht selber singen. Neuseeland besiegt Italien mit 1:1. # Das Kind fragt, was denn nun Anelka zu seinem Trainer gesagt habe und der Vater antwortet: "Er sagte: Putz mir die Schuhe, du Clown." Krass. # Kamerun gegen Dänemark beim private public viewing. Alte Freunde treffen und so. Man könnte auch sagen: Alten Freunden dabei zusehen, wie sie alkoholische Mixgetränke in sich hinein stürzen. Auf einer dreckigen Couch rumsitzen, Bier trinken und rauchen. Die Kameruner rennen und die Dänen manchmal auch und dann wird wieder ein Flasche geköpft und wieder eine. Es wird laut, hat aber nichts mit Fußball zu tun. Viele Alphamännchen im Raum, nicht ganz meine Welt. Irgendwann morgens gehen, dem Sonnenaufgang entgegen. Selbst die Musik hat nachgelassen, auch hier greift man zu oft in die Roland-Kaiser-Kiste. Ich selbst halte mich inzwischen doch für absonderlich. # Weltmeisterschaften sind einfach überbewertet.
1590 - WM-Splitter Dass Spanien gegen die Schweiz verliert, dass der sympathische Ottmar Hitzfeld bangend und zitternd am Rand sitzt, während die großen Namen über das Feld humpeln und jeden, wirklich jeden noch so schönen Ball am Tor vorbei treten (oder am wirklich überragenden Schweizer Torwart scheitern), versöhnt mich ein wenig. Spanische Fußballspieler mochte ich sowieso noch nie. # Ach, Frankreich. Was haben wir gelacht. Natürlich haben die überhaupt keinen Bock auf WM, viel zu kalt, viel zu anstrengend, viel zu laut, Urlaub wäre besser. Wahrscheinlich hatte einzig Thierry Henry wirklich Lust, in kalten südafrikanischen Stadien dem zarten Sound der Vuvuzelas zu lauschen, sonst hätte er ja gegen Irland den Ball nicht mit der Hand eingefangen. Zur Strafe darf er jetzt durchgängig auf der Bank sitzen und schmollen, darf sich zwanzig Minuten warm laufen, um den Mexikanern zum Sieg zu gratulieren. Wieviel Verachtung wohl drin steckt, in dieser Mannschaft und vor allem in diesem Trainer. Wirklich schade für Irland. # Lesen Sie Burnsters WM-Studio 2010. # Schland. Oh, Schland. Das schönste am Nationalfußball sind immer noch die Posen, die Sprüche, das Markige. Kaum einer ist sich für irgendeinen dummen Spruch zu blöd. Aber gut, was will man auch anderes erwarten, auch das ist Fußball. Besser, man hielte sich an Beckenbauers Rat: „Geht’s raus und spielt’s Fußball!“ # Mehmet Scholl!
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(geborgt bei flickr)
Online seit: 08.02.2006
Letzte Aktualisierung: 03.06.2024, 07:57 Links: ... Home ... Blogrolle (in progress) ... Themen ... Impressum ... Sammlerstücke ... Metametameta ... Blogger.de ... Spenden Archiviertes:
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