Zähne. Ich weiß noch, wie ich in der Dunkelheit des Kinderzimmers in meinem Bett lag und mich unermüdich an dem leichten Schmerz meiner immer lockerer werdenden Zähne erfreute, wie stolz ich war, wenn ich nach langer Ruckelei und Zeiherei endlich Blut in meinem Mund schmeckte und das Objekt der Begierde, auf dem Weg zum groß werden, in der Hand halten konnte. Ich war meine eigene Zahnfee. Alles wiederholt sich und die Zeit vergeht so furchtbar schnell. Und deswegen heißt es demnächst in diesem Hause: Zahnlose Minka, stolz wie Bolle.
Jaa, das lässt Erinnerungen hochkommen an Fäden um Türklinken und um einen Wackelzahn, dann das Warten, dass einer die Tür aufmacht und den Zahn endgültig rauszieht. WOW! Du wusstest, du bist ein Schulkind..
Also das mit der Türklinke habe ich immer als Märchen abgetan...Das ist doch pure Folter auf den Moment zu warten, bis die jemand aufmacht.
Ich habe da auch die Büffelsche Wackel-Knick-Um Methode verwendet. Gab dann anschliessend auch immer die jute alte Zahnfeebelohnung...
die wackel-knick-um-methode hab ich auch praktiziert. dann hing das ding irgendwann am letzten fädchen und wollte nicht ab. anziehen traute ich mich nicht, wollte meine mama ziehen, plärrte ich los und presste die lippen zusammen. irgendwann steckte ich dann in jacke und stiefelchen und musste zum zahnarzt. der war jung und süß und schenkte mir kleine bärchen, weil ich so blitzblanke beißerchen hatte. der zog mir den milchzahn dann gaaaanz sanft.
mein erster wunschberuf war zahnärztin. ich wollte so gern den jungen zahnarzt heiraten und dachte natürlich, dazu müsste ich auch zahnärtzin werden. ;)
Wenn so ein Schneidezahn dann nur noch an einer Ecke...und fast im Raum schwebend...
Und alle Erwachsenen sagten immer: "Jetzt muß er aber ganz 'raus - Eduard (mein Opa), mach' Du doch mal...", und genau wie Frau Morphine: Die zusammengepressten Lippen, energisch-bockiges Kopfschütteln...zwei Tage ging das. Und am dritten Tag, vor dem Mittagessen - ich sollte mir noch die Hände waschen - und dann der Entschluss: Jetzt muss es sein! Selbermachen - da kannste keinen 'ranlassen, die, mit ihren dicken Fingern! Badezimmertür verriegelt, damit kein Erwachsener stört, Hocker vor's Waschbecken, damit ich mich im Spiegel sehen kann, und dann rechts 'rum, links 'rum, im Kreis.... Und die Überraschung, als der erwartete und gefürchtete Schmerz ausblieb...Ehrfürchtiges Staunen, den Zahn in der Hand, nur ein ganz leichter Blutgeschmack, fast gar nichts, und die großen Augen der Erwachsenen, als ich stumm und stolz wie Harry den Zahn auf mein Teller am Esstisch drapierte... Ist das echt schon 31 Jahre her? Ja, Herr Büffel, Frau Büffel hat Recht: Bald zieht er aus!
Heute gibt es übrigens solche Säckchen, in denen man die Dinger aufbewahren kann. Und die Zahnfee bringt wohl "Taler", hörte ich die Mär im Kinderzimmer. Der will wohl für die Erstausstattung sparen.
>> Kommentieren und mir kam als erstes der gedanke, beim lesen der zeilen, dass sie in dem alter sind, wo lose zähne und blut im munde zum alltäglichen, morgendlichen stelldichein gehören und nur handwerkliches geschick dem abhilfe schaffen kann. >> Kommentieren Spamming the backlinks is useless. They are embedded JavaScript and they are not indexed by Google. |
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