Im Kreis laufen Tage, an denen man schon kurz nach dem Aufwachen von komischsten Gedanken getrieben wird. Liegt wohl am falsch gestellten Wecker. Und nachts schrieb jemand eine SMS, dass es immer noch schön warm sei, am Mittelmeer, nur stürme es ab und zu ein wenig. Schöne Vorstellung, rauschende Brandung, warmer Wind. Wäre es doch nur auf Rügen so. Draußen ist es zappenduster, ginge man hinaus, verschluckte einen das schwarze Loch des Spätsommers, Frühherbstes, wie immer man diese Übergangszeit nennen möchte. Altweibersommer, Spinnen im Haar. Achso, man hat ja doch nach draußen zu gehen. Der Hund knurrt bereits vorwurfsvoll und man vergleicht Tier und Kinder, beide sind bisweilen mürrisch. Man kennt das von sich selbst. Und Nachrichten ermüden, hört man sich sagen, die ganze Welt ermüdet manchmal, gut ist sie aber nicht, die Welt und die steigende Wahrnehmungslosigkeit, man wird teilnahmslos und wer teilnahmslos ist, schließt sich aus. Aber, könnten wir nur den ganzen Tag im Bett liegen, statt dieses zu tun oder jenes, statt Telefonhörer abzunehmen - wobei das ein Anachronismus ist, denn niemand nimmt mehr Telefonhörer ab oder dreht Wählscheiben, man telefoniert mit Tastaturen, ohne Kabel, vorbei, die schöne alte Zeit - und dumm zu labern, statt eins und eins zusammen zu zählen und auf korrekte Rechtschreibung zu achten, statt Spaten zu schwingen und Schubkarren zu schieben, statt zu jammern, dass man nicht mehr im Bett liegen könnte um sich Dingen zu widmen, für die man den Helm auch mal absetzen kann. Verträumt aus dem Fenster schauen, während der Staubsauger läuft. Auf den Haselnussbäumen hinterm Haus hüpft ein einsames Eichhörnchen hin und her und hin und her, eifrig rennt und springt es durchs Gebüsch, immer auf der Suche nach einer leckeren Nuss, von denen es hier reichlich gibt. Es hat einen fröhlichen Gesichtsausdruck, das Eichhörnchen, keine Sorgenfalten auf der Stirn, keine Augenringe, keine ausgebeulten Tränensäcke, kein graues Haar im buschigen Schwanz. Ach, denkt man, wäre ich doch nur ein putziges kleines Eichhörnchen, ich würde Nüsse knacken und Nietzsche lesen, durch Wipfel streifen und Eichhorndamen nachstellen, um mit der schönsten einen Kobel zu bauen, in dem man dann liegend Regentage verbringen kann. Und am Ende landet man wieder dort, wo man schon ist.
Und am Ende landet man wieder dort, wo man schon ist. im nerverending kreisel der gedanken und negativbilanzen. ich hasse sonntage. Aber, könnten wir nur den ganzen Tag im Bett liegen... sie haben aber merkwürdige sexuelle vorlieben. machen sie auch fesselspielchen? ;) Ach,
Sonntage können auch unheimlich toll sein. Wenn man zum Beispiel um sieben aufsteht, sich ins Auto setzt und Leute durch die Gegend kutschiert und dabei ein Blitzer ein tolles Blitzerfoto von einem schießt (Na und? Sonnenschein, Baby!) und danach macht man den Landschaftsgärtner, was ja grundsätzlich entspannend ist, aber nicht, wenn man mit Schulter-Arm-Syndrom mehrere Tonnen Erde durch die Gegend wirbelt (Echte Kerle!) und danach räumt man noch eine Wohnung um und danach merkt man, dass unausgeschlafene Kinder absolut unausgeschlafen sind und dann geht die Sonne unter und man fragt sich, wo der Tag hin ist, den man nun doch schon so wunderbar früh begonnen hat, nicht wie früher, als man wunderbar früh ins Bett ging, naja.>> Kommentieren Spamming the backlinks is useless. They are embedded JavaScript and they are not indexed by Google. |
(geborgt bei flickr)
Online seit: 08.02.2006
Letzte Aktualisierung: 03.06.2024, 07:57 Links: ... Home ... Blogrolle (in progress) ... Themen ... Impressum ... Sammlerstücke ... Metametameta ... Blogger.de ... Spenden Archiviertes:
Suche: |
|