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Der Viereinhalbjährige aus atheistischer Familie, also komplett gottlos erzogen, dafür aber mit diversen Sendungen des öffentlich-rechtlichen sogenannten Kinderkanals betraut, bemerkte am sonntäglichen Frühstückstisch, unter freiem, blauen Himmel sitzend, dass der liebe Gott doch im Himmel wohne und ein bärtiger, alter Opa sei, woraufhin der Siebeneinhalbjährige, aus selbiger atheistischer Familie stammend und vom vermutlich gottneutralen Lebenskundeunterricht der Berliner Grundschule nicht verschont, hinzufügte, dass dieser Opa doch noch ein Sohn gehabt hätte, der zwischendurch mal tot war (ans Kreuz genagelt von schick gekleideten Römern) und trotzdem später irgendwie wieder auf der Erde rumrannte. Vergnügtes Schmunzeln, Abgang. Dies alles ohne Pro Reli.

[Und vielleicht bemerken, dass das sogenannte Motto dieses Blogs mitnichten einer gewissen Merkbefreiung huldigt, sondern genau das Gegenteil verlangt. Ab und zu mal selber denken.]
 
Mo, 27.04.2009 |  # | (661) | 3 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente


cabman   (28.04.09, 00:54)   (link)  
Manchmal schreibst du Dinge einfach so nieder, dass man ...

Lassen wir das! Du hast recht. Punkt.


jean stubenzweig   (28.04.09, 01:33)   (link)  
Das ist es, was ich Nnier gegenüber meinte mit: «Aber die Kleinen werden ohnehin ständig damit konfroniert.» Und Sie kommentieren so treffend: «Dies alles ohne Pro Reli.» Und Kinderkanal, wie Sie anmerkten: öffentlich-rechtlich – wobei ich nicht weiß, wie das auf den Privaten abläuft.

Aber Sie haben das plastisch gemacht. Vor allem mit der Bemerkung: «... der zwischendurch mal tot war (ans Kreuz genagelt von schick gekleideten Römern)...» Das ist einfach zu schön. Und dabei: selbst gedacht, kurz und knapp. Für sowas braucht der der Pfarrer eine Ewigkeit. Und trotzdem verstehen es die meisten (Erwachsenen) nicht. Doch verstehen ist ja wohl auch nicht der Sinn der Sache.


bufflon   (30.04.09, 11:41)   (link)  
Kinder glauben an so ziemlich alles. Weil sie es nicht besser wissen, weil man es ihnen so erzählt, weil sie erst ab einem gewissen Alter die Dinge in Frage stellen. Im Wald wohnt die Großmutter, die vom sprechenden Wolf gefressen wird, Hänsel und Gretel finden eine alte Hexe, Prinzen retten Prinzessinnen, der ans Kreuz geschlagene Jesus stirbt, steht wieder auf und fährt zum Himmel. Alles vermeintliche Wahrheiten, die Kind so hin nimmt und, sofern es nicht das Hinterfragen lernt, auch für wahr hält. Allerdings sollte es nicht die Aufgabeder Erwachsenen sein, zu sagen: Nein, nein, der Wolf kann nicht sprechen, im Wald gibt es kein Hexenhaus, ans Kreuz geschlagenen Menschen sterben und stehen auch nicht wieder auf. Vielmehr sollte es doch um das selbst erkennen gehen, um Fragestellungen, darum,s elbst in den Wald zu gehen und das Hexenhaus zu suchen.

(Insgesamt ein schweres Thema.)











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Letzte Aktualisierung: 02.04.2024, 15:05


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