Vereinzelt Die Vorstellung, als genetisch zurecht gebastelter, gefühlsgedämpfter Neo-Mensch in einer halb-virtuellen Scheinwelt zu landen, mich zwecks Ernährung in den Restpfützen eines austrocknenden Ozeans zu wälzen und dabei an praktisch nichts und niemanden zu denken, lässt mich ein wenig verstört zurück, obwohl die Vorstellung einer gepflegten Langeweile nicht ganz uninteressant erscheint. (Houellebecq - Die Möglichkeit einer Insel) # Die Bahnen fahren im Minutentakt ein. 5, 4, 3, 2, 1. Das ist mir nur beim Blick auf die Anzeigetafel aufgefallen. # Ein Typ trägt ein T-Shirt, auf dem Iron Maiden steht. Das war ja überhaupt nie meine Musik. Ich hatte allerdings mal eine einwöchige Metallica-Phase, fiel dann aber schnell wieder in meine elektronische Lethargie, in die Huldigung des Künstlichen zurück. # Sobald ich die Konsole öffne, kommuniziere ich mit der Seele des Computers, schaue in das verborgenene Innere und kann ihn vielleicht, unter Zuhilfenahme des fucking manual, ein wenig kurieren. Der digitale Medizinmann. # Einen weißen Mac gekauft. (aufgew.) # Etwas mehr als nur ein bisschen wollen und dabei merken, dass man selbst auch nicht besser ist, als alle anderen. Rückzug ist ja manchmal auch ein Angriff, reine Interpretationsfrage. # "Wie, ihr habt noch kein Haus gekauft?" (Rebellion im Mittelstand) # Anhand von Pokemon-Karten wird Kindern die Einfachheit des Marktes spielerisch bewusst gemacht. Angebot, Nachfrage und wenn man Glück hat, ist der Stapel abends höher als am Morgen. Dann hat Kind alles richtig gemacht, ist der Gewinner, während der zwangsläufige Verlierer sich zuhause das Genöle seiner Eltern ("die Alten") anhören muss, wie teuer doch die Anschaffung dieser Unsinnigkeit überhaupt war (im Verhältnis) und das demnächst gefälligst das Taschengeld dafür herhalten muss. Man kommt da übrigens auch gar nicht raus, das ist so ein Gesellschaftsding, bei dem man auch immer mitmachen muss. # In der S-Bahn sitzt ein alter Mann, er spricht laut und hört sich dabei ein wenig wie Benn an. Er benutzt zuweilen diesen Alt-Berliner Grundton, der sich irgendwie von der heute in der Öffentlichkeit gebräuchlichen Sprache unterscheidet. Heute redet man hochdeutsch, dreckberlinerisch oder irgendetwas mit "Alda, isch mach disch kaputt." oder so. Aber nein, das ist nur eine Feststellung, keine Wertung. # Ein wenig mehr Sonne wäre auch okay.
sogar mir spricht der letzte satz aus tiefstem herzen, bin soweit die wolken zu zerschießen. wir brauchen etwas mehr helligkeit. >> Kommentieren "in meine elektronische Lethargie, in die Huldigung des Künstlichen zurück." Sehr sympathisch. Nichts gegen Gitarren, aber Schweinegitarren müssen es dann doch nicht gleich sein. Freitag Morgen in Köln losgefahren bei 15 Grad und Sonne. Wie es in Berlin ist, wissen Sie ja selbst. Ich überleg mir das nochmal mit dem Umsiedeln ;)
Et iss bessa hia, als mansche behaupten, wa. Muss ja nich imma Prenzldings sein.
Da will ich eh nicht hin, mich ziehts in andere Stadtteile.
(Und klar isses besser da als hier, manchmal denke ich allerdings auch, überall ist besser als hier). >> Kommentieren |
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