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Splitter - 18.09.2020

Mir war gar nicht mehr bewusst, wie schön das Licht im September sein kann.

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Die Kamera meines Telefons ist kaputt und das sagt eigentlich schon alles.

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Hinausgehen. Im Eifer des Gefechts hat man es verlernt und muss es sich nun wieder selbst beibringen. Und dann radelt man durch den Wald und schreit laut “Hurra!”, weil es so schön erdig riecht und die Brombeeren schwarz werden und dick an ihren dornigen Büschen hängen. Ab und zu lädt Springkraut zum kindischen Schabernack ein, willkommene Pausen.

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Sonnenuntergang am Wasser.
 
Fr, 18.09.2020 |  # | (1243) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie



 

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Mein Leben als Twitch-Streamer.

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Mein Name ist nur noch eine Mail-Adresse auf dem Papier. Wobei, gedruckt wird gar nicht mehr. Alles nur noch virtuell.

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"jeder stirbt für sich allein"

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Großer Empfang im Hof des Bürogebäudes, alles luftig und frisch wegen der Pandemie. Abstand halten und trotzdem feiern, irgendwie. Hände werden nicht geschüttelt, Reden aber weiterhin gehalten. Zum Glück ist es noch warm, sonst stünden wir hier alle im Mantel und es gäbe Glühwein. Besser Kinderpunsch, denn Alkohol passt nicht zur compliance. Menschen werden gelobt. Dass sie stundenlang telefonierten, jeden Tag und mit einigen unangenehmen Zeitgenossen verhandelten und das alles während draußen die Pandemie tobte, das sei alles nicht selbstverständlich. Mir ist es Wurscht. Irgendwie hat es auch Spaß gemacht. Wie einem die Worte im Mund verdreht wurden, köstlich. Wie man dabei gelernt hat, etwas zu sagen, das nichts bedeutete und sich dennoch so anhörte. Man lernte für das Leben. Ab und zu ist man natürlich auch mal laut geworden. Und hat das später bereut. Denn laut wurde man immer nur, wenn man unrecht hatte. Nun ja. Man hat seinen Job gemacht, wie es erwartet wurde und schlecht bezahlt ist er auch nicht. Die Sonne scheint unbeeindruckt in den Hof, ihr ist das alles genauso Wurscht wie mir. Lächeln, leicht angedeutet mit dem Kopf nicken, dann gehen und weitermachen.

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Als ich das Wort “Pop-up-Radweg” zum ersten Mal hörte, dachte ich sofort daran, wie ich mal versuchte, ein Pop-up-Fußballtor zurück in seine Ursprungsform zu bringen. Das war ein Spaß.

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Sei Tagwerk im homeoffice zu verrichten bedeutet am Ende auch, keine neuen Stories im ÖPNV zu erleben. Keine nervigen Kapellen, die einen für die indigenen Klänge Südamerikas oder die melancholischen Melodien Sibiriens erwärmen und dabei ihren Lebensunterhalt ein wenig aufpimpen wollen, keine hippen, aber furchtbar lauten Youngster, auf der Suche nach dem coolen Berlin, keine vollgeschissenen Sitzbänke in der S-Bahn, kein Hitzestau im nicht klimatisierten Wagen bei einer Signalstörung am Ostbahnhof. Was für ein Verlust.

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Ich liebe Papierkram.
 
Di, 08.09.2020 |  # | (1097) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie



 

nolffub

Durch die Stadt fahren, Apache hören. Sich mit Mitte vierzig den Musikgeschmack seiner pubertierenden und fast erwachsenen Kinder zu eigen machen, selbst noch einmal pubertieren. Irgendwie.

Midlife crisis haben sie gesagt. Doch sie irren sich.

Das beschreibt den Zustand der letzten Jahre nicht einmal annähernd. Das ist keine Phase oder so, das ist die Folge jahrelangen sich selbst Verleugnens. Weder Bauch noch Herz sprechen lassen, nur den Verstand. Sich selbst nicht kennen oder erkennen. Jetzt muss man schauen, dass man nicht ins Esoterische abrutscht. Ich muss mich nicht selbst finden, ich weiß, wer ich bin.

Regen an der Scheibe, es wird wieder kälter, die Luft riecht frischer, reiner, der Herbst steht schon in den Startlöchern. Lachen tut ganz gut und immer noch ein bisschen der Clown zu sein.

Übers Wasser fahren, ein paar Enten sagen “Hallo!” und der Schwan von nebenan verteidigt sein Revier. Berlins Seen werden wieder leerer, weniger Mietboote, kaum noch Partylärm, übrig bleiben nur die echten Seebären, die auch mal nen dicken Pulli anziehen und die Ruhe genießen, während Wellen an den Bug plätschern und ein paar Schlingpflanzen ihres Weges ziehen. Kaltes klares Wasser.

Die Nase in der Sonne. Das Leben ist gut, trotz der Tollereien und Verrücktheiten der letzten Jahre. Ein wenig Frieden für mich und immer noch die Frage, wie viel Ich man eigentlich wirklich zum Leben braucht, ohne das Wir dabei zu vergessen. Oder zu verlieren.
 
Mo, 07.09.2020 |  # | (1510) | 3 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie



 

Liest Bukowski

Ich lenke mich ab. Eigentlich wollte ich Bukowski lesen. Irgendein Gedanke sagte mir, dass ich wieder Bukowski lesen sollte, weil er wohl einer meiner Lieblingsautoren sei. Es ist lange her, dass ich konzentriert Bücher gelesen habe, denn monatelang habe ich mich abgelenkt. Auch vom Lesen. Benn, Bukowski, Kafka, äußerst amüsante Literatur, die sich in meinem Repertoire angesammelt hat, einem virtuellen Bücherregal, einer App. Ich gehe mit der Zeit.

Und nun auf die Rennbahn. Mit Bukowski. Keine Ahnung, was er da will. Glücksspiel konnte ich nie etwas abgewinnen, vielleicht scheitere ich deshalb so ungern. Ich stelle mir vor, dass ein noch nicht ganz so verrückter Spieler sich an das Scheitern gewöhnt und den Verlust von ein paar Euros (oder Dollar) gut verkraften kann, wenn die Quote zwischen Gewinn und Verlust sich die Waage hält. Am Ende macht das vielleicht den Reiz aus? Vielleicht ist es aber auch nur Ablenkung. Wer weiß.

Jemand fordert mich zu einem Quizduell heraus. So kann ich nicht lesen. Ich muss sofort spielen. Quizduell ist wie “Wer wird Millionär”, nur ohne Jauch. Ist auch ganz gut so. Es reicht schon, wenn das eigene Scheitern im Familien- und Freundeskreis kommentiert wird. Lustig. Quizduell lenkt mich vom Bukowski ab, wo war ich nur stehen geblieben? Ich sollte erstmal einen Kaffee trinken, sonst schlafe ich ein.

Die Kaffeemaschine hat einen besonderen Pflegebedarf. Im Grunde glaube ich, diese Kaffeevollautomaten wurden nur erfunden, um Menschen mit ihrem umfangreichen Pflegebedarf in den Wahnsinn zu treiben. Vielleicht sollte ich einfach die Bialetti aus dem Schuppen holen und diese statt des Vollautomaten anschmeißen. Nur hätte ich dann wohl noch weniger Zeit zum Lesen.
 
Mi, 24.02.2016 |  # | (2506) | 1 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie



 

Ich beklage den Mangel an Aha-Erlebnissen und kleide mich in schwarze Gewänder, da mir diese Farbe nun mal am besten steht. Ein Foto habe ich heute für dich leider nicht.
 
Fr, 19.02.2016 |  # | (1835) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: auf der borderline nachts um halb zwei



 

State of decay

Der C. klärt über Flüchtlinge auf. Syrische Neger onanieren und scheißen ins Wasser im Schwimmbad um die Ecke, da könne man nicht mehr hingehen. So wie man überhaupt nirgendwo mehr hingehen könne, ohne auf “die” zu treffen. Die ausschließlich nach Deutschland kommen, um wie die Made im Speck zu leben. Bezahlt von unseren hart verdienten Penunsen.

Der M. klärt über die Regierung auf. Die sei ja von Wirtschaftsbossen wie dem Maschmeyer fremdgesteuert und würde über das Volk lachen. Hinter allem stecke ein großer Plan, nur wisse er nicht, wie der aussieht. Man sehe das ja schon an der Presse, die immer das gleiche und völlig unkritisch schreibe. Diese Lügenpresse ist gleichgeschaltet. Auf die Frage, wer denn Propagandaminister sei und wo sich sein Ministerium befände, zuckt er mit den Schultern.

Der J. klärt über Chemtrails auf. Kürzlich hätte er einen Piloten getroffen, der seine Vermutung, die er auf umfangreiches Wissen aus dem Internet stützt, bestätigen konnte. Ja, es gebe Chemikalien, die auf Linienflügen an ganz bestimmten Stellen abgelassen werden müssen. Angeordnet von Regierungsbehörden. Zu Testzwecken. Oder so. Hätte der Pilot ihm bestätigt.

Ja, sind denn alle irgendwie verrückt geworden?
 
Di, 09.02.2016 |  # | (2334) | 3 K | Ihr Kommentar | abgelegt: schleichender wahnsinn



 

Unveröffentlicht

Beim Aufräumen der GoogleDrive-Sammlung festgestellt, dass ich mich mal in erotischer Literatur versucht habe. Unveröffentlichte Werke, nichts, worauf man besonders stolz sein könnte.

Ich hatte auch mal eine Schreibmaschine, auf der ich Material-Bestelllisten für Flugzeugträger erfunden und mit Generalmajor unterschrieben habe. Entschuldigung, ich komme aus einem Lehrerhaushalt. Natürlich blieben die Werke unveröffentlicht.

Beim Schmieren der Frühstücksbrote heute morgen ist mir eine interessante Geschichte über einen mittelalten Mann eingefallen. Der mittelalte Mann, langweiliger Typ eigentlich, besuchte in dieser Geschichte jeden Montag eine Therapiegruppe für Angsthasen. Die Story war so spannend, dass ich sogar vergaß, auf das Brot der Lieblingstochter Butter zu schmieren, was sie mir aber nicht übel nahm.

Bisher ist die Geschichte noch unveröffentlicht. Bisher.
 
Mo, 08.02.2016 |  # | (1521) | 1 K | Ihr Kommentar | abgelegt: Schreib mal wieder



 



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Online seit: 08.02.2006
Letzte Aktualisierung: 02.04.2024, 15:05


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