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Mein Leben als Twitch-Streamer.

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Mein Name ist nur noch eine Mail-Adresse auf dem Papier. Wobei, gedruckt wird gar nicht mehr. Alles nur noch virtuell.

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"jeder stirbt für sich allein"

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Großer Empfang im Hof des Bürogebäudes, alles luftig und frisch wegen der Pandemie. Abstand halten und trotzdem feiern, irgendwie. Hände werden nicht geschüttelt, Reden aber weiterhin gehalten. Zum Glück ist es noch warm, sonst stünden wir hier alle im Mantel und es gäbe Glühwein. Besser Kinderpunsch, denn Alkohol passt nicht zur compliance. Menschen werden gelobt. Dass sie stundenlang telefonierten, jeden Tag und mit einigen unangenehmen Zeitgenossen verhandelten und das alles während draußen die Pandemie tobte, das sei alles nicht selbstverständlich. Mir ist es Wurscht. Irgendwie hat es auch Spaß gemacht. Wie einem die Worte im Mund verdreht wurden, köstlich. Wie man dabei gelernt hat, etwas zu sagen, das nichts bedeutete und sich dennoch so anhörte. Man lernte für das Leben. Ab und zu ist man natürlich auch mal laut geworden. Und hat das später bereut. Denn laut wurde man immer nur, wenn man unrecht hatte. Nun ja. Man hat seinen Job gemacht, wie es erwartet wurde und schlecht bezahlt ist er auch nicht. Die Sonne scheint unbeeindruckt in den Hof, ihr ist das alles genauso Wurscht wie mir. Lächeln, leicht angedeutet mit dem Kopf nicken, dann gehen und weitermachen.

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Als ich das Wort “Pop-up-Radweg” zum ersten Mal hörte, dachte ich sofort daran, wie ich mal versuchte, ein Pop-up-Fußballtor zurück in seine Ursprungsform zu bringen. Das war ein Spaß.

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Sei Tagwerk im homeoffice zu verrichten bedeutet am Ende auch, keine neuen Stories im ÖPNV zu erleben. Keine nervigen Kapellen, die einen für die indigenen Klänge Südamerikas oder die melancholischen Melodien Sibiriens erwärmen und dabei ihren Lebensunterhalt ein wenig aufpimpen wollen, keine hippen, aber furchtbar lauten Youngster, auf der Suche nach dem coolen Berlin, keine vollgeschissenen Sitzbänke in der S-Bahn, kein Hitzestau im nicht klimatisierten Wagen bei einer Signalstörung am Ostbahnhof. Was für ein Verlust.

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Ich liebe Papierkram.
 
Di, 08.09.2020 |  # | (1057) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie











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Letzte Aktualisierung: 02.04.2024, 15:05


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