Mal was sagen dürfen Man wird doch wohl noch was sagen dürfen, schreits direkt vom Käseblatt und die Käseblattverkäuferin hat sich auch schon prächtig geschmückt, heute trägt sie ein besonders glitzerndes Piercing im Dekolleté, ja, Männer schauen da hin, das liegt in ihrer Natur. Ansonsten ist sie kein Blickfang, Mann muss ihr nicht ins Gesicht schauen, anders als einst Chantal K. Wird man doch wohl noch mal sagen dürfen. Ich allerdings kaufe kein Käseblatt, sage ich und gehe weiter zum besagten Bäcker, da gibt es Käsebrötchen und die sind lecker. Das ist Samstagmorgenpoesie. Statt nun aber dieses Buch zu lesen ("Deutschland schafft an" oder so ähnlich), von einem, der doch schon immer unbequeme Wahrheiten schonungslos aussprach ("Man braucht keine Heizungen, nur warme Pullover!"), die ja sonst niemand aussprechen darf, weil alles so politisch korrekt sein muss heutzutage (und früher alles besser war), begebe ich mich zum lokalen Fußballverein (auch so eine Spinnertruppe), nur mal so, um ne Wurst zu essen und doof in die Gegend zu schauen und zu quatschen, zum Beispiel mit einem von den guten Migranten, einem Engländer, der sich zwar irgendwann mal eine Englandfahne aufs Bein schweißen ließ, aber sonst ganz passabel deutsch spricht. Und beklaut hat er mich auch noch nicht. Flucht in die Muckibude, wo sich die Elite trifft, die endlich aussprechen darf, was so lange nicht gesagt werden konnte. Schlecht integrierte Migranten riechen schlecht und dumm sind sie sowieso, das muss so sein, wenn man aus wüstener Einöde stammt und nicht aus dem Land der flatscreengestählten Intelligenzbolzen, die in Vierraumvollkomfortwohnungen (elfter Stock im Elfgeschosser) wohnen und nicht in Höhlen, in denen höchstens finsternes Mittelalter ("Die wissen doch nichma watn Mülleimer iss") herrscht. Und jeder packt eine Geschichte aus, die jedes Vorurteil untermauert, jeder kennt einen, der einen kennt, dem schon dieses oder jenes widerfahren ist, alles schreckliche Geschichten, von schrecklichen Menschen und selbst in der FAZ kommentiert man schon wie auf Welt.de, willkommen in Deutschland, denk ich dann und versuche wegzurennen, auf einem Laufband, wohlgemerkt.
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