pixel pixel



Ruhe! Jetzt! Meer!

Homeland, dann Friedrichshain, ab Mitte wird es ekelhaft. Besoffene, Überreste einer dekadenten Nacht. Nichts gegen Dekadenz, aber wo sind die Frauen? Seid ihr alle nur noch aufgehübschte Metro-Typen, die sich in Kanak-Sprak unterhalten und in Ecken pinkeln? Keine Frauen am Horizont, dafür Typen, die sich prügeln, die irgendwie irgendwas rufen, in den Sonnenaufgang, den sie nicht zu schätzen wissen. Tacheles, Pisse, Kotze, es stinkt in jeder Ecke, zwei Typen wühlen in Mülltonnen, das ist mein Bild von Mitte. Jetzt.

*

Nebenan ein vermuteter Antityp. Bemühter Gegensatz zum Allgemeinen, ganz hübsch gelungen, nur das "Wir sind Helden" - T-Shirt passt nicht ganz zum Image und die arschbeweihte Freundin. Schubladendenker, ich. Egal. Bin ja auch kein Antityp. Äußerlich. Innerlich wäre ich gern Benn. Was hört er da? Ich kanns nicht hören. Sie steigt ein. Schwarz dominiert. Schwarze Haare, schwarze Nägel, schwarzes T-Shirt (ohne Totenkopf, Totenkopf ist Mainstream) schwarze Jeans, schwarze Sneaker. Geritzte Arme, hört irgendetwas mit vielen lauten Gitarren, warum denn nur geritzte Arme? Worauf man so achtet.

*

A kauft sich ein Buch, liest es und schreibt darüber. Dann schickt er es B, die liest es, schreibt darüber und schickt es C. C liest es, schreibt darüber und schickt es weiter an D. Sammlung individueller Leseerlebnisse, ohne Belehrungen, streng subjektiv, ein ganz privates Literaturarchiv. (!)

*

Dank-Bar. Reiner Selbstzweck, kein Kommerz. Schlichtes Design, warme Farben, Sofas, in der Ecke ein DJ, dessen Set ein Experiment mit Fundstücken im Internet frei verfügbarer Musik ist, er findet beim Mixen seinen Sound, minimale Beats und Synthi-Gedudel, trotzdem angenehm, alles im Hintergrund. Auf den Sofas, auf Barhockern und stehend Menschen, sich unterhaltend, ohne vorgeschobene Intellektualität, aber tiefgründig, Gedankenaustausch. Ein paar lesen. Hier tobt nicht das Leben, hier gibt es nicht den neuesten Scheiß, hier geht nicht die Party ab, für diesen Laden wird nicht im werbeinfizierten privaten Frühstücksradio geworben und Tickets verschenkt, hier ist man einfach nur da. Müßiggang. Öffnungszeit von nachmittags um drei bis nachts um eins, der Mensch soll schlafen, nicht nächtelang durch die Gegend zucken, von Drogen angetrieben. Dank-Bar, Traum-Bar.

*

Sich ab und zu selbst für einen Spinner halten und dann ganz normal sein. Mit Familie und so. Und wissen: The Pills Won't Help You Now

*

Ruhe! Jetzt! Meer! - Gehaben Sie sich wohl, in den nächsten Wochen. Schreiben Sie was oder lassen Sie es sein, ich werde nicht hier sein, sondern ganz woanders.
 
Fr, 10.08.2007 |  # | (511) | 3 K | Ihr Kommentar | abgelegt: reality blogging



 
Ältere Einträge >>>

pixel pixel



(geborgt bei flickr)


Online seit: 08.02.2006
Letzte Aktualisierung: 02.04.2024, 15:05


Links:

... Home
... Blogrolle (in progress)
... Themen
... Impressum
... Sammlerstücke
... Metametameta

... Blogger.de
... Spenden

Archiviertes:

August 2007
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 1 
 2 
 4 
 5 
 9 
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 


Suche:

 









pixel pixel
Zum Kommentieren bitte einloggen

Layout dieses Weblogs basierend auf Großbloggbaumeister 2.2

pixel pixel