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Was der Tag denn sonst noch so bringt

Aus der Abt. "Wichtige Ansagen aus der Zentrale":

"Herr Bufflon, holen Sie die Kuh vom Eis." Ähem, ja. Ist man tatsächlich Zyniker, genau so, wenn man offensichtlich sinnlose Unterfangen ein wenig sarkastisch randbemerkt? Ich weiß ja nicht.

"Cause all you people are vampires" - In der Bahn sitzen und den Kopf hin und her wiegen, dabei mit dem rechten Fuß im Takt wippend, die Finger der linken Hand machen mit, fällt hier gar nicht auf. Alle starren auf die Anzeige der neuesten Nachrichten im U-Bahn-Unterhaltungsdisplay. Irgendwo Terroristen unterwegs?

Scheiße, wer hat mir die brennende Zigarette in die Hand gedrückt? Filed under: Kloppt den Loser in die Tonne. Fcuk.
 
Fr, 11.08.2006 |  # | (1044) | 9 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fetzen



 

Im Takt

Eilig durch ein Fernsehbild gerannt, wann werden die das senden? Sieht man dein angestrengt grübelndes Gesicht, deine Sieben-Meilen-Schritte, lang und ausladend, alles zur Seite drängend? Die Zeit drängt, jeden Tag wird alles knapper, die Routine läuft und läuft und läuft, nicht vergessen abzubremsen. Ganz langsam, denn so eine Vollbremsung tut weh, wenn der Gurt sich strafft, dich festhält, damit dein Gesicht nicht auf dem Lenkrad einschlägt, wenn der Kopf nach vorne flieht, Trägheit, und der Ruck im Rücken schmerzt, blutige Nasen kann man sich auch anders holen. Alles geht immer schneller und schneller und du regst dich immer mehr auf, wenn etwas nicht so schnell geht, wie du möchtest, die Strecke, für die der Bus jetzt 20 Minuten brauchte, schaffst du sonst in zehn, cool down, baby und abends dann ein wildes Lachen, zweisame Minuten vor einem Lego-Katalog auf dem Boden liegend, "was wir noch alles bauen müssen", wilde Verfolgungsjagd und das Bett ist ein Trampolin. Ein Lachen ein Weinen, tränenreiche Umklammerung zur Verhinderung dunkler Träume, sie wissen noch nicht, dass das dazu gehört. "Süßer", süßer gehts nicht, angenehme Süße am Abend, es ist schwer, die richtige Dosis für das Bremspedal zu finden, im Kopf ein Gewitter nach dem anderen, geht es zu schnell, tut es weh, läßt du dir zu viel Zeit, verpasst du vieles, bekommst es nicht mit, weil dein Kopf noch Meilen entfernt ist. Der Mond schaut dir keck ins Gesicht, die Müdigkeit ist wie weggeblasen, die gebremsten Gedanken dehnen sich aus, langsam, ein angenehmes Gefühl macht sich im Kopf und in der Magengegend breit, die Zeit bleibt stehen, für eine Sekunde, um mit dem nächsten Takt die Fahrt wieder aufzunehmen. Das Leben ist wie Musik, erst langsam, dann schnell, mal gezähmt, mal wild, kurze Pausen bis der Beat wieder einsetzt und am Ende, ganz am Ende, wenn alle Töne gespielt wurden, klingt die Musik aus, die Töne entfernen sich, langsam, bis zu absoluten Stille.
 
Fr, 11.08.2006 |  # | (854) | 6 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fetzen



 
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