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Ein wichtiges Bauprojekt in London. Es gibt Probleme und ich muss hin. Die Leute dort sind furchtbar inkompetent, es wird unangenehm, es wird geschrien, das ist immer schlecht, im Geschäft, man muss Abstand halten können und einen kühlen Kopf bewahren. Jemand hat die falschen Leute ausgesucht, ich war es nicht, ich muss die Suppe nur auslöffeln, dabei habe ich keine Zeit und muss wieder weg. Mein Schädel brummt, die Leute sind halbwegs auf Kurs gebracht, ich hetze durch die dunkle Stadt und flüchte in einen unterirdischen Bahnhof. S-Bahnen, U-Bahnen und Express-Züge fahren auf verschiedenen Ebenen wie wild durcheinander, Leute wuseln hecktisch durch das gelbliche Halbdunkel des Bahnhofs, mir wird schwindlig, ich weiß nicht, wohin, ich ringe nach Luft. Der Cabman kommt mir entgegen, gibt mir die Hand, er hat meinen Hund dabei, der ist furchtbar nervös. Wir gehen an die frische Luft. Komm, sagt der Cabman, ich zeig dir mein London, draußen die Themse, Nebel steigt auf, der Himmel leuchtet in gelborange, oben ist eine Bahn-Station, die wie der S-Bahnhof Ostkreuz aussieht. Dieser umgeben von futuristischer Architektur, in Stein gehauene Luxusdampfer, dunkel, schwarzer Granit, aber intelligent ausgeleuchtet, leere Balkone, leere Bürohäuser und dazu dieses melancholische Licht. Ich muss los, sage ich, Termindruck, ich zerre den Hund über die Rolltreppen, der ist immer noch nervös, reißt sich los und rennt die Rolltreppe wieder hinauf, der Cabman und ich hinterher, drängen Leute beiseite, draußen gewittert es, es regnet in Strömen, der Hund rennt und rennt, wir rennen hinterher, unglaublich lauter Donner lässt die Fenster der futuristischen Bauten erschüttern. Aufgewacht.
 
Mo, 23.07.2007 |  # | (630) | 2 K | Ihr Kommentar | abgelegt: auf der borderline nachts um halb zwei



 

Traumschaum

Mein Altersruhesitz liegt irgendwo im Süden Brandenburgs, Nähe Scharmützelsee. Tagsüber sitze ich auf der Terasse, es ist immer Sommer, und reime verschrobene Reime, während über den verlassenen Feldern der rote Adler hoch steigt. Die Liebste liest. Ab und zu streife ich durch die Wälder, mit meiner Hundemeute, in den Wäldern hält sich die Hitze, der Boden ist weich, aber knochentrocken, es gibt Heidelbeeren. Abends dann der Mann, also ich, am Grill, mit Schürze um und rufe dann: Liebste, das Grillgut ist fertig. Dazu gibt es kühles Bier aus Gläsern, an denen das Kondenswasser lustig abperlt. Später reime ich verschrobene Reime in die Nacht, die Liebste liest. Die Kinder leben in New York, Rio, Tokio, und wir haben unsere Ruhe, im Süden Brandenburgs, mit den knochentrockenen Wäldern voller Pilze und Heidelbeeren und darüber der rote Adler.
 
Mo, 16.07.2007 |  # | (654) | 5 K | Ihr Kommentar | abgelegt: auf der borderline nachts um halb zwei



 

"Dreht euch nicht um, die Preise gehn um."

Einen Alternativpreis für Blogliteratur erfunden. "Mach doch mal was mit nem Preis" oder "Winifred-Bufflon-Preis". Eine Jury aus weniger üblichen Verdächtigen zusammengestellt, es gab großartige Texte von Bloggern, die niemand kannte, auch einen Publikumspreis, keine Lesereise, kein Gerede von literarischer Zukunft, einfach machen und am Ende vielleicht eine Anthologie, furchtbar viel Spaß und ein kleines bisschen Ruhm für die, die sich trauten. Aufgewacht.
 
Fr, 01.06.2007 |  # | (646) | 14 K | Ihr Kommentar | abgelegt: auf der borderline nachts um halb zwei



 



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(geborgt bei flickr)


Online seit: 08.02.2006
Letzte Aktualisierung: 03.06.2024, 07:57


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