Hansi Kasupke und der Schwiemu-Express Während mir scheinbar die Gehirnzellen urlaubsreif verklebt sind, ist Hansi Kasupke durch die Hölle gegangen und hat sie trotzdem überlebt. [Disclaimer: Bufflon schreibt, Hansi Kasupke erzählt. Heute mal mit Torsten, Biggi und der Schwiegermutter.] Schwiemu-Express
Ick war unterwegs, am Wochenende. Zwee Fliegen mit eener Klappe, wie man so schön sacht. Zum ein hamwa uns um de Schmiemu, also de Schwiegermutta, die Mutta von de Biggi, jekümmert und zum andren noch den Torsten besucht. Dit mit der Schmiemu jefällt mir ja eijentlich nich so, die is imma sonen bisschen komisch, wie Schwiemus nun mal so sind, aber für die Biggi mach ick dit Spielchen imma mal mit. Wejen der Liebe und so, da wird man ja leidensfähich. Und weil ick nich so recht wusste, wat wa nun mit der machen und nich inne Bude rumhängn wollten, bei dem schönen Wetter draußen, hab ick se einjeladen inne Karre und die Biggi och, klar, und dann sind wa raus jefahrn, eben zum Torsten. Dit is nen alter Kollege von mir und der hatte vor kurzem, da war ick zum Glück dabei, sonen Unfall mitm Rücken, bei sich zu Hause. Konnt sich einfach nich mehr rührn, ick weeß, wat dit für Schmerzen sind, wa. Da hab ick den ins Auto jeschleppt, bin inne Notuffnahme jerast und da jing dit Dilemma eijentlich erst richtich los. Sone Notuffnahme is ja eijentlich ne richtije Hölle. Wenn de nüscht hast, wo de glei am abnippeln bist, musste stundenlang wartn. Der Torsten ja nich, weil der konnte sich ja nich mal mehr rührn, dit warn Akt, den aus der Karre zu hievn, da musstn alle drei Zivis ran, die wollten ja schon nen Flaschenzug holen oder den ausm Auto schneiden. Aber zum Glück hamse dit am Ende hinjekricht. Der wurde also glei behandelt und icke, weil ick ja nur der Freund und keene Familie bin, musste draußen wartn. Im Warteraum, so heißt der Vorhof der Hölle da. Und da saßen die nu alle. Die, die nich röcheltn und noch sitzen konntn und wartetn uff ihr Schicksal. Schlimm, find ick. Ick saß da nun neben ner jungen Dame, die ständich am heulen war und nach so zehn Minuten hab ick se jefracht, warum se in Jottes Namen nun so heulen muss. Da hatse gleich noch mehr jeheult und jesacht, dasse eijentlich nur Angst hat und nich so weeß, watse machen soll, so janz alleene. Sie wär ja schon dit dritte Mal in diesem Monat da, sacht se, und nu hatse Angst, dasse keener mehr Ernst nimmt, weil se ja vielleicht janüscht hat, so körperlich, und im Prinzip sonen Ding, von dem ick den richtijen Namen schon verjessen hab, et war irjendwat mit Angst, uff jeden Fall. Hab ick se nen bisschen jetröstet, soweit et jing und dann kam och schon die Dame von der Anmeldung und hat mich nach Hause jeschickt, weil der Torsten erstma da bleiben sollte. Da tat mir die Kleene doppelt leid und ick hab mir jefracht, warum denn da nich sonen Therapeut im Warteraum sitzen tut, dit würde bestimmt einijet leichter machen. Also der Torsten hat jetze och wat mitter Bandscheibe, wie icke, und da hamsen operiert und nu sitzter bei de Reha und ick mit der Biggi und der Schwiemu mit, für eenen Tach. Ick hab mit dem ordentlich jequatscht und die Biggi mit und wir ham jelacht und die Schwiemu hat imma dit Jesicht verzogn, ick glob, die kann lachen nich leidn. Ejal. Zeitung hatse jelesn, war ick natürlich froh, weil ick se nich einhakn und zum spaziern rumführn und mir dabei ihr Jelaber anhören musste. Irjentwann hab ick mir dann aber inne Nesseln jesetzt. Aba so richtich. Ick hatte grad die Jeschichte mit der Kleenen im Warteraum vonne Notuffnahme erzählt und wollte, weil mir ja sonen Thema relativ unanjenehm is, dit janze mit nem kleenen Scherz beenden und hab wat jesacht, so in etwa, dass ick froh bin, nich im Nahen Osten zu lebn, wejen Angst und Bomben und so. Na da hab ick ja nen Fass uffjemacht. So hab ick die Schwiemu noch nie erlebt. Ick will dit ja allet janich ausbreitn hier, wejen de schmutzije Wäsche und so, et fielen uff jeden Fall Worte wie "Molluckn", "Arschlöcher", "verdient" und "sollen die sich doch alle die Köppe jejenseitich einschlajen". Da bin ick wütend jewordn, bin uffjestandn und ne runde um dit Rehadings jerannt und am Ende wollt ick der Schwiemu immer noch ne Pilsette annen Kopp schmeißen. Jenau so. Dann hab ick zu der jesacht "Pass ma uff, wenn dir jemand dit Dach übern Kopf wegpustet und du müsstest die Überreste deiner Kleenen vonne Straße kratzen, nur weil deine Bekloppten Nachbarn Scheiße jebaut ham, würdeste dit dann och so sehn?" Da warn se alle ruhig. Ick och, weil ick mich vor mir selba erschrocken hab, so wütend war ick schon lange nich mehr. Hatse natürlich nüscht mehr jesacht, nur wat in ihrn kleenen Damenbart jebrubbelt und dann sind wa och bald jejangn. Die Biggi war och sauer uff mich, der Torsten och, weil der sich ja jefreut hatte. Aber zu dem fahr ick nochmal alleene, Ehrensache. Am Abend hab ick dann die Biggi innen Arm jenomm, hab se uff de Veranda zu nem Glas Wein entführt, nee, die Liebe verlangte grad mal nich nach ner Pilsette, und dann ham wa uns über beschissene Krieje und sowat unterhalten. Keen schönet Thema für nen romantischen Abend, wa. Aber man kann sich dit ja och nich imma aussuchn. Na ja, und bevor die Mücken rausjekomm sind, hab ick noch ne kleene Liebeserklärung rausjezaubert, obwohl ick ja eijentlich noch Majenschmerzen hatte, von der Schwiemu und ihrer Kodderschnauze und die Biggi hat mir doch glatt versprochn, dasset erstma für vier Wochen keen Schwiemu-Express jeben wird. Da freu ick mir. Also, rinnjehaun und bis denne, euer Hansi Kasupke.
Also, ich weiss langsam wirklich nicht mehr, ob ich den Büffel oder den Hansi Kasupke lieber lese. Ist eigentlich toll, ein Blog anschauen, zwei bekommen. wat in ihrn kleenen Damenbart jebrubbelt ist klasse; so Brubbler kenne ich auch, da platzt manchmal nur noch der Kragen. Nur, wo waren jetzt die Torten, hab ich die übersehen? ;-)
Dat is mir ma wieda ne schöne Jeschichte, wa!
schon nen Flaschenzug holen oder den ausm Auto schneiden. obwohl et ja eischentlich eene traurige Anlass is, aba det is zu lustich wie se dit beschriebn ham *jelacht hab ick kurz, bis et weiterging, also nur janz kurz, weil det is ja ne schlimmet Ding, so ne Warteraum inne Kranknhaus*
@Schlüssi: Ich lese lieber den Kasupke, geb ich ganz ehrlich zu. Noch lieber höre ich ihn, klar. Und die Torten hat der Torsten inzwischen alle aufgegessen, der alte Schlawiner.
@Cosmo: Kurz lachen ist ja immer noch besser als gar nicht lachen. Find ich jetzt.
den kasupe mag ich, der ist einfach sympathisch!
bleibt ihm ja auch gar nix anderes übrig herr bufflon ;-)
@bufflon: also ich habe da ja..dann noch ein paar mal, also gelacht..ich meinte jetzt nur diese eine Stelle..also..hach, das hab ich mal wieder blöd formuliert... :-(
hehe - gefällt, der kasupke! rinjehaun scheint ja ein allgemeingebräuchlicher begriff im berlinerischen zu sein. kannte das bisher nur von toni mahoni.
Frau Cosmo, nein, ich habe verallgemeinert, allerdings mit Absicht.
Herr Woody, ja, der ist allgemeingebräuchlich, zumindest wenn ich mir die Leute um mich herum so anschaue, also die, die sich noch trauen, wirklich zu berlinern, die sagen sowas ständig. Nich immer nur der geschätzte Toni Mahoni. >> Kommentieren Spamming the backlinks is useless. They are embedded JavaScript and they are not indexed by Google. |
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Letzte Aktualisierung: 03.06.2024, 07:57 Links: ... Home ... Blogrolle (in progress) ... Themen ... Impressum ... Sammlerstücke ... Metametameta ... Blogger.de ... Spenden Archiviertes:
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