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Übergang

Ja, der Übergang von virtuell auf analog funktioniert am Ende so: Man betritt den abgedunkelten Raum, der am 16. Dezember um diese Uhrzeit überhaupt nicht abgedunkelt sein müsste, weil die Erde eben gerade nicht so zur Sonne steht, dass einem diese um halb sechs ins Gesicht scheinen wird. Man checkt Mails und Blogs und all diese zeitraubenden Dinge der virtuellen Welt und fragt sich jeden Morgen, warum man aufsteht und diese grundsätzlich unnützen Dinge checkt, also inspiziert, Morgenappell sozusagen, während andere noch im warmen Bett liegen und von schönen Dingen träumen. Schießt man sich wohl selbst ins Bein. Auf jeden Fall muss das Wetter-Widget gecheckt werden, es könnte ja sein, dass irgendwo in der Ferne Blizzards durch die Gegend streifen, um einen beim Verlassen der Hütte gnadenlos zu überrumpeln, dass man vielleicht eine dicke Mütze braucht oder doch eher die Badehose, in den Zeiten der Klimaerwärmung ist alles möglich. Leise rieselt der Schnee, behauptet das hypermoderne, bunte Wetter-Widget und man nimmt das so hin und pellt sich an, für einen ganz normalen Dezembertag. Und dann tritt man heraus in die weichende Nacht und riecht schon diese frische, kalte Schneeluft, man spürt, dass die Welt heute in Watte gepackt ist und dann macht man sich auf den Weg und sieht die kleinen weißen Kristalle fallen, weich und zart und kalt hüpfen sie einem auf der Nase herum und dazu hört man auch noch Musik aus der virtuellen Konserve und in einem drin wird es ganz warm und wohlig, weil man selbst unverbesserlicher Romantiker ist, der auf Schneegestöber unter Natriumdampflampen unglaublich steht und gar nicht anders kann, als diese Realität schön zu finden. An der Kurve stellte sich dann heraus, dass die Akkus vom Fotoapparat alle waren. Bleibt also nur das Gefühl des Romantikers beim Durchstapfen des ersten ernst gemeinten Schneefalls, den das bunte Wetter-Widget im abgedunkelten Zimmer angekündigt hatte.
 
Mi, 16.12.2009 |  # | (558) | 2 K | Ihr Kommentar | abgelegt: reality blogging


monopixel   (16.12.09, 08:17)   (link)  
Der Tag könnte auch schlechter anfangen.
Aber Schnee in Berlin? Da muß ich gleichmal schauen.


bufflon   (16.12.09, 08:34)   (link)  
Noch kein fantastischer Morgen - einen solchen erwarte ich in der nächsten Woche, mit viel Weihnachten im Bauch, denn für mich ist Weihnachten immer noch ein wahres Fest - aber ein ganz okayer Morgen.

Schauen Sie, schauen Sie, viel ist es aber nicht.










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Letzte Aktualisierung: 03.06.2024, 07:57


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