Nummer 5 Tokio Hotel machen - zum richtigen Zeitpunkt, mit druckvollem Marketing und professionellen Songwritern im Hintergrund - durchaus soliden, emotional geladenen und international anschlussfähigen Rock für zum Auf-dem-Bett-Liegen-und-sich-schlecht-Fühlen (das entsprechende Genre gibts schon länger und nennt sich derzeit "Emo"), mit Bill Kaulitz (18) als kalkuliert weibisch auftretendem Sänger, der sich vor allem jungen Mädchen als Seelenverwandter und Weltschmerzkumpel anbietet. Außerdem spricht er "eyes" wie "ice" aus und klingt in amerikanischen Ohren offenbar nicht nur süß, sondern auch irgendwie teutonisch schick. Schrei nach Liebe Nun ja. Zum Glück leide ich nicht unter dieser Form von schlechtem Musikgeschmack, sondern lebe mit meinem eigenen ganz gut und glücklich. Manchmal packt mich aber die Angst vor dem Nachwuchs, was wäre wenn, denn kürzlich las ich in einem mitgebrachten Poesiealbum (handgemachtes Analog-Blog für Grundschüler - in Papierform) unter der Rubrik "Lieblingsband" eben diese Formation von da oben. Allerdings auch kein Grund, sich aufs Bett zu legen und schlecht zu fühlen und Lieder über Regengüsse, gesungen von einem androgynen Höhlentroll im Stimmbruch, zu hören, nö, das würde auch nur alles verschlimmern. (Und jetzt gerade kommt mir der Gedanke, ob nicht Depeche Mode auch eine solche Emo-Formation war [ist?], denn die hörte ich damals™ immer, wenn ich auf dem Bett lag und mich schlecht fühlte.) Nun ja, alles halb so wild, es gibt wichtigeres. Glaube ich.
Irgendwer bezeichnete die sog. Emos vor Kurzem als 'Hello Kitty- Grufties'. Das kann man jetzt witzig finden oder nicht, passen tuts irgendwie.
Traurig sein und weinen in allen Ehren, aber wenn das zum Trend wird? Zur Marktlücke? Ja, ja, ich weiß, Popkultur und so, aber trotzdem und dann dieser Typ, also, ich lehne das ab. So für mich. Kann ja jeder machen, wie er will, ich will nichts mit Monsunen und Schreien zu tun haben.
Also mir kommt auch immer die große Heulerei, wenn ich so nen Scheiß -den einige gar "Musik" nennen- hören muss.
Und so, meine lieben Kinderlein, reiche ich euch die Tempobox, auf dass ihr alle eure Nasen schneuzt und vom überflüssigen Rotze befreit, auf dass ihr euch die längst überflüssigen Tränen trocknet und endlich diese bescheuerte Musik ausmacht, um euch wieder dem bedingungslosen Frohsinn zuzuwenden. Amen.
Ich habe eine Ewigkeit gebraucht, bis ich geschnallt habe, dass die kleine dunkelhaarige Sängerin ein Bengel ist.
Danke für die Sache mit dem Frohsinn, Herr Bufflon. Dermaßen erheitert fällt mir das Wühlen durch die Papiere zwecks Erledigung der Steuer doch gleich wesentlich leichter.
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