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Mal Frohsinn verbreiten

Seid keine Netz-Neandertaler!

In der Bahn: Menschen. Versteht sich von selbst. Rechts eine Frau, liest "Feuchtgebiete", sieht aber nicht so aus. Gegenüber ein Mann, Jogginganzug, liest eine Boulevardzeitung, keine deutsche, Kosovoderso. Links daneben eine junge Dame, Pornobrille, siebenachtel Hose, sieht gut aus, schöne Stimme, telefoniert. Ich auch, schon wieder. Und dann.

Und überhaupt und sowieso, man sollte über dieses oder jenes etwas schreiben, einen kurzen Absatz, eine Randnotiz oder auch nen Essay, über Kläranlagen, über Kleingärten, über Mütter mit Kindern, über Väter mit Kindern, über Kinder mit Eltern, über Menschen ohne und mit irgendwas, über Moral, über melancholisches Mischgemüse und über ein paar Miesmuscheln, die auseinanderfielen und von Möwen gefressen wurden. Allein, es bringt nichts. Aufregungstsunamis versanden in den dichten Sandbänken der Bedeutungslosigkeit, der endlose Strom der Meinungen spült jede Individualität hinfort, überzieht sie mit grau-braunem Schlamm, stinkend, warm, ohne Nährwert und obenauf, ganz oben auf der Welle, der perfekten Welle, reitet der Dieter Bohlen, der weiß Bescheid, von Tötensen bis ans Ende der Welt und vielleicht auch zurück.

Zeit, den Nihilisten auszupacken, einfach mal den Apfelbaum umhauen, statt ihn zu hegen und zu pflegen, aber bitte, keine Gewalt. Nutzlosigkeiten. Winzigkeiten. Nichts. Liegt die Welt in Trümmern, auch dann wird noch gejammert, dieses ist blöd, jenes ist Scheiße und das alles sowieso unglaublich doof. Früher trug ich Markenschuhe und Markenunterhosen, von Hugo Boss, aber bitte so, dass der Schriftzug zu sehen war, schlüpfrig, schlüpfrig, heute kann ich mit Masterabschluss, Auslandspraktika und fließend kirgisisch glänzen und im Assessmentcenter lüge ich mich interessant, als wäre ich wer, und wenn es dann endlich, so mit Mitte Vierzig, um die Wurst geht, ist es dann auch egal, wenn sich das Peter-Prinzip plötzlich ganz schnell erfüllt. Ende der Fahnenstange. Witzigkeit kennt keine Grenzen, trallalla, das kann ich nicht, bin oft auch Griesgram, kann ich mit leben, ich muss keinen lieben, aber ich kann, ja, ich kann und dem Dr. House will ich sowieso nicht das Wasser reichen, bin ja auch kein Mediziner. Und überhaupt und sowieso, frisches Wasser auf die Mühlen der Bedeutungslosigkeit, hier und jetzt und berühmt wird man damit garantiert nicht, zum Glück, vielleicht, denke ich noch weiter und jetzt ein Bier und noch ein Bier, der Frohsinn kennt heut' mal wieder keine Grenzen.

[Erst heute habe ich festgestellt, dass rote Schuhe nicht per se hässlich sind, schon gar nicht an einem schlanken Damenfuß. Diese Feststellung birgt allerdings Konfliktpotenzial.]
 
Mi, 21.05.2008 |  # | (357) | 2 K | Ihr Kommentar | abgelegt: haltestellenkino



 
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