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Vereinzelt

Der Tag fängt doch schon gut an, wenn man sich heißes Wasser über die Finger schüttet, ach was, heißes Wasser: Kochendes Wasser!

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Gelesen: Mehr Marienkäfer als Urlauber an der Ostsee? - Hey, denke ich, das ist doch genauso wie 1989. Dieses verrückte Jahr. Was man da alles erzählen könnte. Auch über Marienkäferteppiche in Strandnähe und wenn man sich setzte, setzten sie sich auch (oder waren schon da), aber natürlich sind Marienkäfer harmlos, geradezu niedlich, wenn sie einen nicht gleich gelb anpinkeln oder vor Hunger in den Arm zwicken. Wer weiß, was das in diesem Jahr für ein Herbst wird, 1989 war der ja ziemlich ähem heiß.

Sie waren am Verhungern und Verdursten und begannen sich auch gegenseitig aufzufressen. Sie vertrieben durch ihr Zwicken in die Haut sogar die Badegäste. (Wikipedia)

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Hat das Verschenken eines Fahrrades ähnlich negative Auswirkungen wie das Verschenken von Schuhen?

Wenn du Schuhe verschenken willst, bedenke, daß dir deine Liebste / dein Liebster dann möglicherweise davonlaufen wird. (Aberglaube)

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Jemand fragt mich, ob ich von der Gesetzgebung ausgenommen bin. Ist man, wenn man von der Gesetzgebung ausgenommen ist, nicht vogelfrei? Sollte ich mich dann nicht in dunklen Wäldern verstecken, mich von Beeren und Insekten ernähren und vor meinen grässlichen Häschern verstecken, statt Mails zu verschicken?

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Gebärboykott der deutschen Frauen?

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Gewinnne, Verluste, Bilanzen, Kredite, Rezession, Deflation, Inflation, Hyperinflation. Sagt jemand Hyperinflation, denke ich an ein gewaltiges Wurmloch, durch das man sich schwuppdiwupp in eine andere Galaxie hypertransportieren kann, dort ist dann alles anders, oben ist unten, links ist rechts und die dort lebenden Kopffüßler sind ganz angenehme Zeitgenossen, die sich für materielle Dinge kaum interessieren, für einen guten Text aber töten würden. Grundsätzlich sind sie aber friedlich.
 
Do, 30.07.2009 |  # | (372) | 1 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 

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Heimwerkerking.
 
Mi, 29.07.2009 |  # | (413) | 9 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 

In die große Stadt geschaut

Einen Tag lang blauer Himmel, ganz weit in der Ferne sah man eine einzelne, verwaiste Wolke ziehen, wolkenloser Sommerhimmel und dazu ein warmer Wind, der, wäre ein See in der Nähe gewesen, das Wasser gekräuselt und leichte Schaumkämme in sanften Wellen ans Ufer getragen hätte. Am nächsten Morgen dann wieder Weltuntergangsstimmung, dunkelgraue bis dunkelblaue Wolken, in der Bahn eine leichte Schwüle - Mensch und Material immer noch vom Vortag erhitzt - und draußen tobt der düstere Sommer.

Wolkenturm

Vielleicht gibt es mal wieder ein schönes Gewitter?

Überhaupt: Die Bahn. Seitdem die S-Bahn nicht mehr fährt, muss man in der sonst so angenehm stillen und verlassenen Tram stehen, mit ständig schrumpfendem Platz auskommen, in irgendeiner Ecke, sich irgendwie festhaltend im Stehen lesen. Jeder bleibt in seiner eigenen Welt und während andere an Seen leben, entspannen und bei Torte und Tee über die bessere Gesellschaft philosophieren, sitzen wir hier und beugen uns dem Los der zur Gehaltsarbeit verdonnerten Schichten, stehen pünktlich an der Haltestelle, um ja nicht die Bahn zu verpassen, man würde ja schief angeschaut, von den oberen Zehntausend aus der Chefetage, täte man den Kampfplatz für das Wohl der Unternehmung zu spät erreichen, das wäre skandalös.

Es ist auch gar nicht schlimm, ein öffentliches Nahverkehrsmittel zu besteigen, zu normalen Geschäftszeiten tut es nicht weh, natürlich ist es voll und eng und man muss seine Atemluft mit Menschen, mit denen man üblicherweise nichts zu tun hat, teilen, aber es geht vorüber. Sicher ist eine Tour im offenen Coupé angenehmer und vor allem auch erholsamer, aber was soll man tun? Der Weg nach oben ist lang und beschwerlich und, nun ja, niemand bekommt etwas geschenkt und niemand ist etwas besseres. Abgründe hier und dort, da bin ich mir sicher.

In der Bahn sitzt kaum jemand, der als Werbeträger in Frage kommen würde, keine roten Irokesen, keine iPhoneaddicts, niemand weiß hier, was der Appstore ist, hier brauchen nur die Damen mit den gefährlichen Fingernägeln teure Superflatrates, um vom Alexanderplatz bis zum S-Bahnhof Marzahn mit Tina zu telefonieren, um über heiße Nächte mit Sowieso berichten zu können, der Rest schweigt und erträgt die tägliche Last des öffentlichen Nahverkehrs. Und morgen wieder werde ich auf mein Rad steigen und die frische Luft, die Kühle, den Fahrtwind genießen, werde in die Pedalen treten und frei sein, frei vom Fahrplan, frei von der stickigen Luft, frei von den vor sich hin starrenden Menschen, nur für diesen einen Tag, denn übermorgen sind wir wieder alle gleich, die Straßenbahnmitfahrer der Linie M6.

(Und was es noch so gab: Passen Sie auf Ihre Überweisungen auf. - Vergessen Sie nicht die reale Welt. - Überlegen Sie genau, wo Sie Ihren Dienstwagen abstellen.)
 
Di, 28.07.2009 |  # | (555) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: haltestellenkino



 

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Schon wieder ein Gedicht in die graue Tonne - Bitte die komfortariffreie Zone beachten! - verfrachtet, diese Verdichtungen - ohne Rüttelplatte - also das Herunterbrechen riesiger Gedankengewitter auf, nun ja, drei bis fünf Strophen oder auch Zeilen, das ist doch eine Kunst, die an mir vorüber gezogen ist, in Lichtgeschwindigkeit, und nicht einmal gewunken hat. Hallo? Ungreifbar. Überhaupt scheint Kunst nicht so einfach zu sein, wie behauptet wird - "Das kann ich doch auch!" - sondern irgendwie, schwer? Also streiche ich stundenlang Betonwände mit Bitumen ein, das ist zwar keine Kunst, dafür aber - scheinbar - nützlich und auch gedankenreinigend.
 
Mo, 27.07.2009 |  # | (396) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie



 

Big Dichtercamp

Draußen ist es heiß, unerträglich heiß, aber wir sitzen drinnen. Draußen spielen Kinder am See, sie rutschen von einer großen Rutsche - eine Röhrenrutsche mit einem gigantischen schwarzen Tunnelrutschwerk - in den See, Wasser spritzt ins Sonnenlicht, aber wir sitzen drinnen. Deutschlehrer R. referiert, leitet an und fordert schließlich, natürlich Leistung. Neben mir sitzen die Zwillinge Jambus und Trochäus, sie dichten und verdichten was das Zeug hält, Bleistiftminen kratzen über vergilbtes Papier und Radiergummifussel türmen sich auf dem Boden. Mir gegenüber sitzt Pornoqueen Franzi und arbeitet an der "Ode an den Blowjob", sie ist unbekleidet, Lehrer R. betrachtet sie und ihre Zeilen wohlwollend, so wie den Dichterwillen der Zwillinge neben mir. Nur mich beäugt er argwöhnisch, schaut zweifelnd über meine Schulter, Unverständliches brummt aus seinem Mund heraus. Schließlich zieht er mir eins mit dem Rohrstock über das linke Ohr, Blut fließt meine Wangen entlang, schweißgebadet aufgewacht.
 
Fr, 24.07.2009 |  # | (862) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: auf der borderline nachts um halb zwei



 

Logging station

Zuerst „Wordpad“ starten und dann loslegen. Einfach los. Irgendwas. Vielleicht mal ein richtiges Schreibprogramm benutzen? Mit Echtzeit-Rechtschreibcheck und Änderungsverfolgungsmodus und automatischem Dings und Bums? Ach, nöö. „Wordpad“ tut es doch auch. Jeder kleine Editor tut es. Nun ja, ach. Egal.

Bloggerei, Schwätzerei. Oft gefällt mir das besser, als angestrengte Literatur, „richtige Literatur“. Natürlich, dort versuchte jemand, hart arbeitend, ein gewisses Etwas auf die Beine zu stellen, aber was soll man tun, wenn dieses Etwas einem die Augen zufallen lässt, einen so ermüdet, dass man das Etwas dann weglegt, vergisst, wo man es abgelegt hat, nach Jahren wieder findet und es dann in die unterste Schublade des Bücherschranks verfrachtet. Auf ihr könnte gut und gerne auch "Bäh!" geschrieben stehen.

Dann lieber Blogs. Klug geschrieben, vielleicht, am besten rotzig, provokant, aber nicht zu viel, nur ein Prise und alles ganz entspannt, ganz unangestrengt, irgendwie ehrlich, nicht im Sinne der Abbildung realer Zustände, nein, alles in allem sollte das Lieblingsblog Ehrlichkeit ausstrahlen. Beispiele? Nein. Zu viele dürften dann nicht genannt werden, das würde den Rahmen sprengen.

“FAZ-Blogs“ lesen, allerdings vermeiden, einen Großteil der unvermeidbaren Kommentatoren in irgendeiner Weise ernst zu nehmen. Nein? Nein. Grundsätzlich, zumindest. Sprachliche Profilierungsversuche, man will hier Zeichen setzen, Intellekt beweisen, Bildung als Schild und Schwert des Bürgertums, Klassengesellschaft, Klassendenken, Hierarchien, oben, unten. Kann ich nichts mit anfangen, das schreckt mich immer ab.

Überhaupt sind diese Blogs in der FAZ eine gute Idee. Seitdem es dort Blogs gib, lese ich FAZ. Nicht immer mit Zustimmung.

Nachtleben, partnerschaftliche Musikgeschmäcker, die ja am liebsten ganz weit auseinandergehen, aber dann diese nächtliche Kompromissfähigkeit, dieses dunkle Kellergewölbe, in dem sich der Bass bis unter der Decke staut und einem dann fest in die Magengrube haut und man wieder weiß, warum man eben genau diese Musik mag und alles andere Nebenherdudelei ist, Fahrstuhlmusik für das gemütliche Leben am Tage, aber hier werden die Karten auf den Tisch gepackt, hier geht es um Alles oder Nichts, hier bummert und basselt es, hier wird der Mensch lebendig. Warum tanzt du erst ab Mitternacht? Vorher war ich noch zu müde. Komm, Baby, lass uns nach Detroit fahren, denn dort passen wir vielleicht am besten hin, sagt mein internes Musikanalyseprogramm, nach Analyse unserer beiden Playlists.

Entschuldigung. Am Wochenende immer netzlos. Keine Zeit für digitale Netze, denn die analogen stehlen soviel Zeit. Vor allem Brennesseln scheinen eine rege Kommunikation zu pflegen, sie bilden umfangreiche und kaum in ihrer Gänze erkennbare Netze, die schwer aus dem Boden zu entfernen sind.

Man sticht mit dem Spaten von früh bis spät,
fängt morgens an, wenn der Hahn laut kräht.
Und hört erst auf, wenn die Sonne sinkt,
zum Abschied die Tanne ganz leise winkt.

Eine geheime, geschlossene Google-Group eröffnen wollen, aber zu welchem Thema? Wie man mit Politikern umgehen soll, ohne gegen die Verfassung zu verstoßen. Zum Beispiel. Das wäre spannend.
 
Mo, 20.07.2009 |  # | (519) | 2 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie



 

Vereinzelt

Menschen, die meine ganz persönliche Ironie verstehen, sehr sympathisch. Leider gibt es nicht so viele.

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Im Kino: Menschen. Schon wieder. Weißt du noch, im Marmorpalast. Da waren wir ganz alleine. Dangerous Minds. Und nun?

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ARD und ZDF retten also die Kunst mit meinen Beiträgen, Vodafone bietet ganz wunderbare Internettarife für die Generation upload, wenn ich zum großen, goldenen M gehe, werde ich so aussehen und auch so eine Piepsstimme haben, wie Topmodel Heidi. Es gibt auch die Werbung für einen Bezahlsender, der sich jetzt umbenennen musste, was auch immer. Die zielt mitten ins Herz und genau in diesem Moment, in dem man das sieht und beginnt, darüber nach zu denken, erkennt man, wie ekelhaft diese Manipulationsversuche sind, worauf die es abgesehen haben. Diese ganze Maschinerie und wenn man sich mal die Aussagen der Leute, die in dieser Branche arbeiten, anhört, dann wird einem furchtbar übel, man möchte sofort weggehen oder auch fremd schämen, bei diesem Kauderwelsch und den Zielen, die da verfolgt werden. Vielleicht bin ich aber noch nicht genug infiltriert, von der Matrix erfasst, vielleicht lese ich auch zu viel oder denke zu viel nach, vielleicht pass ich da auch gar nicht richtig rein, vielleicht, vielleicht. War meine Zeit nicht schon immer meine Zeit?

(Hieße es nicht realer: Generation download? Aber das passte ja nicht zum sauberen Vodafone-Image.)

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Es bleibt einem gar nichts anderes übrig, als die Essenz der Tage aufzuschreiben. Irgendwie bedrückend, das Gefühl, dies nicht mehr machen zu wollen, können.

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Klingel, Zeugnisausgabe, Kinder klatschen, nette Worte, auch für die, die es schwerer haben als andere, sogar ein paar Tränchen, Erwachsenen sitzen im Hintergrund, ein bisschen stolz, ein bisschen gelangweilt, ja, wieder ein Jahr um und dann kommt das nächste und das nächste und die werden immer größer werden und Wege gehn, hoffentlich. Noch sieht es gut aus. Klingel.

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Die überbordende iTunes-Sammlung. Was für Unsinn sich dort ansammelte. Man ist ja digitaler Messi. Brrr. Ich glaube, ich werde mir mal vier Wochen Zeit nehmen, um das auszumisten. Und aufzufüllen. Es gibt ja auch viel Neues, das in das virtuelle CD-Regal passt. Bei "Rollin' and Scratchin'" rasten die Kinder komplett aus. Im positiven Sinne natürlich, diese vorpubertären party animals, höhöhö.

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Geständnis: Ich tanzte ausgelassen zu Dieter Thomas Kuhn und fühlte mich nicht einmal schlecht dabei. Weiter mit passenderer Musik.
 
Mi, 15.07.2009 |  # | (375) | 2 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 



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Letzte Aktualisierung: 03.06.2024, 07:57


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