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Baustelle Berlin

Berlin, Berlin, wir sind schon in Berlin.

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Mit dem Auto durch die Stadt fahren, also vom äußeren Rand, den so mancher Innenstädter eher ungern betreten wird, mitten ins Herz der Metropole, wo scheinbar alle sind, das fühlt sich an wie die bekannte Rede vom Stoiber, die mit dem Hauptbahnhof, dem Flughafen und dem Transrapid in München. Man holpert von Baustelle zu Baustelle, steht im Stau oder an der Ampel, verflucht seine Entscheidung, statt der Bahn das Auto zu nehmen und lässt sich zwischendurch von Taxifahrern und Radfahrern anbrüllen, wobei vor allem letztere in den letzten Jahren zunehmend mit den extremen Fahrradtaliban sympathisieren. Zum Beispiel diese Frau, offensichtlich aktive Mutter, denn umsonst wird sie den Kindersitz nicht auf ihr Citygeschoss montiert haben, überquert sechsspurige Hauptverkehrsstraßen ganz selbstverständlich bei roter Ampel und verlangt dabei die vollste Rücksicht jedes anderen, motorisierten Verkehrsteilnehmers und wenn man sie dann ganz dezent und freundlich auf verschiedene für alle geltende Straßenverkehrsregeln hinweist, erntet man einen Stinkefinger und einen Strauß buntester Schimpfwörter, die der sich im Auto befindliche Nachwuchs sicherlich überhört haben wird. Und schon saust sie davon, quer über die Danziger und man möchte ihrem möglicherweise total braven Kind wünschen, dass es am Abend noch eine unversehrte Mutter hat.

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Autofahrer sind aber auch nicht besser.

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DFB-Pokal, Olympiastadion, Dauerregen, Menschen jubeln, Menschen trauern. Ich bin außerstande, Hass zu empfinden, gegenüber Mannschaften, gegenüber Fans (also eher echten, nicht denen, die gern “besoffener Mob” spielen), gegenüber Mannschaften, ich freue mich, wenn Menschen sich über etwas freuen und verspüre den Schmerz des Unterlegenen, doch nie würde ich sagen, dass ich beispielsweise die Bayern hasse, weil sie oft gewinnen und Säckeweise Geld im Keller zu stehen haben oder Hoffenheim, weil es dort angeblich keine Tradition gäbe. Ich mag Fußball wie andere Schach mögen oder Briefmarken oder kleine Porzellanschweinchen im Sammlerschränkchen, bin ich deswegen ein schlechter Mensch?

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Fernsehen möchte ich nicht mehr ernst nehmen, es sei denn, es ist Tatort. (Na gut, nicht jeder Tatort ist ein guter Tatort, aber lieber ein schlecht inszeniertes Verbrechen mit öden Schauspielern als eine noch schlechter gecastete Folge Frauentausch. Wobei man sich wenigstens einmal in diesen Abgrund begeben sollte, einfach nur um festzustellen, was für ein toller, wunderbarer Mensch man selber sein kann, wenn man zum Beispiel weiß, das Salami keine Vitamine enthält. Insofern erfüllt auch RTL 2 einen Bildungsauftrag.)

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Traumjob “Gelegenheitsblogger”, weniger Muss, mehr Kann.
 
Di, 04.06.2013 |  # | (2626) | 2 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie



 
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