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Buchkalender 876 - 1 Tag / 1Seite - 14,5 x 21 cm (2010)

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Wie einen die zur Verfügung gestellten Arbeitsmittel schon am frühen Morgen in den Wahnsinn treiben. Irgendein SQL-Fehler führt zu irgendeinem Rollback, aber mir ist völlig egal, aus welchen, wahrscheinlich banalen, Gründen diese digitale Mimose sich mal wieder zickig hat, mit einer Schreibmaschine wäre das nicht passiert. Allerdings, man nennt das wohl Fortschritt, wird ja alles viel leichter, haben sie mir versprochen. Trotzdem soll ich noch mindestens 35 Jahre aktiv am Kampf um Arbeitsplätze (damals war der Arbeitsplatz wenigstens noch der Kampfplatz, heute spricht man von irgendeinem Markt, der Kampfplatz sein soll, damals für den Frieden, heute kämpft man um seinen individuellen Vorteil) an digitalen Mimosen, die ständig alles leichter machen, teilnehmen und immer wird alles leichter und schneller, durch die unvermeidliche technologische Evolution, und trotzdem schenkt einem keiner Zeit, um beispielsweise einen ganzen Tag am Meer zu sitzen und nichts anderes zu tun, als sich den Wind um die Nase wehen zu lassen, nein, im Gegenteil, es wird ja behauptet, dass man insgesamt viel zu wenig Zeit mit den digitalen Mimosen verbringe und viel zu viel Urlaub hätte (wahlweise Krankheitstage etc.) Es geht ja auch gar nciht darum, faul im Bett zu liegen und sich in der Nase zu bohren, sondern allein um Zeit. Für Langeweile. Auszufüllen mit Dings und Bums, Sie wissen schon: Gedichte, Romane, epische Folkloresongs. Oder so. Aber nein, ich meckere nicht, ich stelle fest.

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photonische Schaltkreise

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Wieviel Unsinn man sich während einer Zigarettenlänge zusammenspinnen kann. Automatische online-Tageszeitungsabgraser zum Beispiel, die einem automatisch Schlagworte und häufig benutzte Wortkombinationen zu den Themen eines Tages liefern, die man zusammenfügt und daraus Drehbücher für kurze Videosequenzen fertigt, die dann frisch gedreht bei youtube veröffentlicht werden.

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Titel 13 - Unbekannter Interpret - Unbekanntes Album

Das ist doch heute Unsinn. Kennzeichnen Sie bitte Ihre Gratis-CDs. Immerhin höre ich noch ab und zu was, wobei man ja das meiste ganz umsonst im Internet hören und auch noch mixtapen kann. Unerhört, diese Kostenloskultur, dabei sagte schon meine Oma, dass nichts umsonst sei. Nichts.

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Schon wieder von einem Blogger geträumt. Der ist nebenan eingezogen. Was nicht unbedingt schlecht wäre. Prinzipiell.

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An der Tür stehen, rauchen, von rechts, der Kindige würde von Nordwest sprechen, nähern sich Wolken, man fragt sich, ob der Wetterbericht Wolken angekündigt hat oder ob das ein plötzlicher Wolkenüberfall ist, ganz unangekündigt, womöglich ein Wolkenblitzkrieg. Darf man Blitzkrieg sagen? Rammstein sagen das, in ihrem neuen Song, der genauso doof ist, wie alle anderen Songs vorher. Obwohl, die Zeile "Blitzkrieg mit dem Fleischgewehr" gefällt mir, ich mag pornografische Schweinelyrik. Immer noch rauchen, nach rechts winken und fein "Hallo." sagen. Ganz cool und lässig. Dabei fällt einem die Kippe aus der Hand, das ist uncool, gar nicht lässig, das bin ich. Immer so tun und dann doch nicht sein. Wasser läuft aus dem Auto aus, so eine Paste reinhauen, Wasser hinterher kippen, eine Viertelstunde durch das Industriegebiet kurven, dabei sehen, wie die Blitzkriegwolken dunkelrot zerstreut werden, auseinandergetrieben, eine Spätsommeroffensive im September 2009, morgen, übermorgen tolles Wetter, na, kann man noch ein bisschen an der Tür stehen und rauchen.
 
Fr, 18.09.2009 |  # | (351) | 2 K | Ihr Kommentar | abgelegt: fragmente



 
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