Histaminphantasie Während draußen, im strahlenden Sonnenschein, die Erde immer trockener wird, fast schon katastrophal, und Menschen frühlingslustig durch die Straßen springen, ein Lied auf den Lippen oder einander im Arm, knutschend auch noch, sitzen von Heuschnupfen geplagte Blogger in dunklen Kellern und warten auf Regen. Ihr Medium bleibt still, nur ein paar vereinzelte Leidensgenossen treiben sich in den virtuellen Sphären herum, klicken hier und da, zwischendurch trocknen sie ihre tränenden Augen und schnäuzen sich laut, ein scheinbar niemals endender Fluss, vom überschäumenden Histamin angeregt, ein kühles Tuch bringt Linderung. Heraus ins sonnendurchflutete Leben trauen sie sich nicht, zu groß die Pein, zu klein die Taschen (für die Taschentücher), ach, lasst uns den Sonnenschein im second life genießen, dort ist die Luft noch rein. (Weniger verzweifelte wagen es trotzdem und werden belohnt, behaupte ich jetzt mal von mir.)
UNd was ist mit Zeit? Die, die man nicht in der Sonne oder beim Bloggen verbringt?
Ich habe gerade meine skeptische Zeit hinter mich gebracht und bin jetzt Macher. Das klingt nicht nur toll, sondern ist es auch. Zum Beispiel nutze ich einen freien Tag, um den Menschen, die beim Müllhof arbeiten, einen netten Blick zuzuwerfen und auch ein paar nette Worte. Das fühlte sich gut an und war sozusagen Aufwärmübung für Dinge, die folgten. Kleine Berührungen, Blicke, Lachen, die Geliebte, all das geschah in Zeit und war keine Verschwendung.
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