2050 In dieser Stadt hat man es als Melancholiker leicht. Du gehst aus dem Haus, womöglich scheint die Sonne und sagst du dir, nun ja, es könnte schlimmer kommen. Du bewegst dich ein wenig, weil du Termine hast, weil wichtige Dinge zu erledigen sind. Die Liebste hat diese CD im Auto gelassen, die du dir anhörst, während du am alten Kiez von Freunden vorbei fährst, und du singst mit, weil niemand dich dabei hören muss und erinnerst dich an die Freunde, die ins Grüne gezogen sind, ins wunderschöne Brandenburg, in den wunderschönen Wald, weit Weg vom Jubel und Trubel des Molochs, an den Arsch der Welt. Es gab Zeiten, da seid ihr einfach mal so vorbei gefahren, auf ein Bier, einen Plausch, eine Zigarette, waren ja nur fünf Minuten oder so, jetzt wäre es ein Tagesausflug, Auto fahren, Stau, jottwehde und so weiter. Und nach Zigaretten verlangt es dir inzwischen sowieso nicht mehr. So schaust du wehmütig auf den hässlichen Elfgeschosser, den sie eintauschten gegen die marode Bruchbude am Rande eines Kiefernwaldes, das Dach vom Holzwurm zerfressen, eine Hexenhaus, das für viel zu viel Geld neu aufzubauen ist und schaust noch ein bisschen wehmütiger, weil du keine Zeit hast, ihnen bei diesem eher sinnlosen Unterfangen zu helfen und weil niemand auf dich hörte, als du Vernunft ins Feld führtest. Nun ja. Sonne, ein paar Wolken, ein kühler Herbstwind, Elfgeschosser und Gedanken an vergangene Tage, das findet man hier an jeder Ecke, ein Paradies für melancholische Gemüter. # Es gibt Stimmen, die den Menschen der Piratenpartei (irgendeine, nicht näher definierte) politische Kompetenz absprechen. Diese Stimmen mögen recht haben. Trotzdem sollte man diesen Stimmen entgegentreten und darauf hinweisen, dass die Kompetenzen anderer wählbarer Parteien auch nicht überzeugen, zumindest wenn man die schöne bunte Welt der Wahlplakate mit dem grauen Alltag in Einklang zu bringen versucht. Man wird in den nächsten Jahren noch einmal darauf zurück kommen müssen. # Wir wissen im Prinzip überhaupt nicht, wie man Kinder erzieht. Wir wollen es auch gar nicht wissen. Und wenn man genau hinschaut, muss man behaupten, sie sind ganz gut geraten, die Kinder. Aber die Pubertät steht ja noch bevor. (Kürzlich mal so gegen halb neun am Abend durch den örtlichen Ikea gerauscht und über Menschen, die mit ihren kleineren Nervensägen gemütlich durch selbigen spazierten. Die Nervensägen wirkten aufgedreht und störten vor allem wegen ihrer spätabendlichen Lautheit. Man urteilt ja doch insgeheim über andere und hier dachten wir, dass diese Kinder wohl immer abends durch die Gegend heizen und ihre Erziehungsverpflichteten auf Trab halten, was wir nicht kennen, weil bei uns strenges Kasernenregime gilt: Zähne putzen, Vorlesen, Augen schließen. Klappt seit ungefähr neun Jahren ganz gut.) # Mein Gott, sind wir konservativ. Und eingebildet. # The reason I will never buy an eReader. (Obwohl man niemals "Nie!" sagen sollte. Ich kann es mir nur nicht vorstellen, rumzuliegen, sagen wir mal auf einer Hollywoodschaukel im Grünen, in der Hand einen solchen eReader, prall gefüllt mit eBooks, die hin und her und rauf und runter zu scrollen sind, ein paar tausend Seiten, eigentlich ein paar Kilo Papier, hinein gepresst in so ein elektronisches Ding, für deren Erwerb ich meinen langsam wieder in Form kommenden Körper nicht einmal mehr einen Millimeter bewegen müsste. Nö. - Ich hätte aber auch nie gedacht, irgendwann mal irgendwas ins Internet rein zu schreiben. Also.)
"The reason I will never buy an eReader."
Mir gehts genau so. Kann mir absolut nicht vorstellen einen eReader zu nutzen - gedruckte Texte lassen sich einfach angenehmer lesen als Texte auf Bildschirmen. MIr reichts den ganzen Tag auf der Arbeit auf einen Bildschirm zu schauen - abends darfs dann ruhig mal ein gedrucktes! Buch sein.>> Kommentieren Aufrichtig klassisch
eingebildet ist das, nicht wertkonservativ zu schreiben. Hier baut die Post noch nicht modern.>> Kommentieren ich überlege gerade einen zu kaufen. ich habe keine platz mehr, für neue bücher; müßte eine andere wohnung mieten. mein kompromiß: der reader ist für die nicht lebensnotwendigen bücher, die ich anfassen muß, die kaufe ich weiter in natura. als die reader neu waren, dachte auch ich "niemals!", aber.... >> Kommentieren Letztendlich wird man wohl von der Technik überholt werden, wie das schon immer so war. Der digital naive wird sich erst einmal gegen Neues wehren und am Ende aufgeben. Jahrelang behauptete ich, kein Smartphone zu benötigen, heute halten mich meine Kinder für internetabhängig, weil eben solch ein Ding uns ständig und jederzeit mit >> Kommentieren Spamming the backlinks is useless. They are embedded JavaScript and they are not indexed by Google. |
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