Kleine Jammerei Zahnärzte. Also, aber wem sage ich das. Wer geht schon gern dorthin. Ich meine, man liegt dort auf dem Stuhl, der Kopf extrem nach hinten gebeugt oder zur Seite oder beides und dann fummeln einem ständig Finger im Mund herum, Finger mit Instrumenten, kalt blitzender Stahl (hier: Made in GDR) und Geräusche verursachend, mit denen man schlimmste Foltermethoden in Zusammenhang bringt. Licht an, Luke auf. Und dann wird der Mund zur Baustelle, Bagger, Rammen, Presslufthammer arbeiten sich durch die lädierte Landschaft und ständig fragt man sich: Wie lange noch? Wie kann ich mich am besten ablenken? Ich versuche es immer mit Gedanken an supischöne Ereignisse, bis mir überhaupt nichts mehr einfällt, weil die Geräusche im Kopf alles übertönen, furchtbar, weil der Rücken verbogen, nein, verrenkt wird, weil die Kieferknochen blockieren und irgendwann eine Maulsperre droht. Stellen Sie sich doch einmal vor, Sie kommen aus der Zahnarztpraxis und bekommen Ihren Mund nicht mehr zu. Schrecklich. Schön, wenn es vorbei ist. Dann stört auch nicht mehr das taube Fleisch, der Blutgeschmack im Mund oder das Gefühl, es würde einem Sabberfäden aus den Mundwinkeln laufen, weil man eine Gesichtshälfte noch nicht unter Kontrolle hat. Ja, schön, wenn es vorbei ist. Ende Mai gehts weiter. Ich freu mich schon.
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(geborgt bei flickr)
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