Viertelfinale WM-Splitter Niederlande vs. Brasilien, 2:1 Die erste Viertelstunde verpasst, damit auch das Tor nach einem Traumpass, was solls. Man kann nicht alles haben. Genauso schauten auch die Niederländer drein, außer Arjen Robben, wenn er italienisch litt, sobald er umgetreten wurde und das war oft. Brasilien spielte effizient, sie hatten ein Tor geschossen und nach der ersten Halbzeit stand für mich fest, dass Brasilien im Endspiel auf Argentinien treffen wird, so orakelte ich jedenfalls netzerhaft in die Hitze des Raums. In der zweiten Halbzeit blieben die Brasilianer in der Kabine und die Niederländer wollten im Endspiel gegen Deutschland spielen, wofür ihr kleinster Mann zumindest teilweise auch sorgte, mit seinem ersten Kopfballtor nach Ecke von Robben, der Rest war Selbstdemontage seelenloser brasilianischer Freunde und Brüder (O-Ton Julio Cesar). Am Ende fuhr ich los, um eine niederländische Fahne zu besorgen, alle ausverkauft, dann ebend nicht. Und Brasilien? Keine Ahnung. Uruguay vs. Ghana, 5:3 n. E. Baghana, Baghana, was hätte ich Ghana den Triumph gegönnt. Aber es ist schon ein Unterschied, ob der Druck eines ganzen Kontinents auf dir lastet oder der Druck eines Landes mit der Einwohnerzahl Berlins (billiger Fußballerspruch). Außerdem zeigte das phasenweise zerfahrene Spiel wieder einmal, dass zwischen Recht und Gerechtigkeit höchstens ein seidener Faden hängt, wenn überhaupt. Ein Stürmer, der auf der Torlinie steht, hat sich eher die Arme abzuhacken, als den Ball in die Hand zu nehmen, es sei denn, Gott führte seine Hand, was ich aber für ausgeschlossen halte. Nun ist es, wie es ist: Die eher unsympathischen Südamerikaner sind weiter, Ghana hat Geschichte geschrieben, wenn auch keine schöne, Afrika weint. Deutschland vs. Argentinien , 4:0 Meine größte Sorge war die Geburtstagsfeier, auf die das große Kind geladen wurde und von dort natürlich auch wieder abgeholt werden musste. Man beruhigte mich: Erst abholen, wenn das Spiel zu Ende ist. Zum Anpfiff rechnete ich vor, wieviele Zilliarden Euro europäische Klubs für diese argentinische Mannschaft ausgegeben haben und damit nicht ganz unschuldig an der Finanzkrise sind, die deutschen Spieler sind dagegen Schnäppchen. Hier spielte also Kik gegen Esprit, Aldi gegen Kaisers, Opel gegen Ferrari, wenn man so will und das Ende ist weitläufig bekannt. Wir beerdigten spontan ein Messi-Trikot und tragen fortan nur noch: Müller! Was für ein hysterischer ähem historischer Sieg, ich finde das alles unheimlich, ich habe Angst. Sollte Deutschland wirklich ins Finale einziehen, gehe ich am Sonntag in den Wald und komme erst wieder raus, wenn es knallt. Paraguay vs. Spanien , 0:1 Noch vom nachmittäglichen Spiel gepusht einen Hammer erwartet und nur ein bisschen Abkühlung zur Nacht bekommen. Mittelfeldfußball, langweilig. Ich hatte Spanien anders in Erinnerung und hätte ihnen vieles gegönnt, wären sie nicht so langweilig in diesem Turnier. Außerdem ist David Villa ein angeberischer Poser. Nach momentanen Kenntnisstand wäre der Einzug des spanischen Teams ins Finale völlig unberechtigt, ob der Fußballgott das auch so sieht, bleibt abzuwarten. Gerechtigkeit war bisher nicht so seine Stärke bei dieser Weltmeisterschaft. Und Paraguay? Fährt nach Hause, was sonst.
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