Osterfeuer Die Aufgeschriebenheit des Lebens. Jeden Tag ein paar Gedanken, die einfach so fielen, zur Tastatur gebracht, dieses Verfahren ist schwer durchzuhalten. Manches reduziert sich, vieles wird unwesentlich, einiges ist geheim. Es gibt immer ein paar Geheimnisse, nicht jeder muss alles wissen, nur, dass am Ostersonntag die Sonne schien, für uns, das kann jeder wissen. Und es tut mir noch nicht einmal leid. Egoismus macht sich breit, Abschottung, zum Teil auch, ja, wie soll man es sagen, Ekel? Dies scheint eine Form von Selbstbewusstsein zu sein, gepaart mit Arroganz und Sturheit, vielleicht schon eine Alterskrankheit? Ich glaube, ich kann Multitasking. Ich bin der Multitask-King. Und ein Witzbold dazu. Finde ich. Ich kann zum Beispiel das Lenkrad eines Automobils halten und führen und gleichzeitig das Gaspedal bis zum Anschlag durchtreten und dabei die Zuckungen diverser Zeiger und drei Spiegel beobachten, dazu die richtige Musik auswählen und diese auch laut hören und sogar mitsingen - hört ja keiner - und dazu über den mitgesungenen Text nachdenken und dazu diese gesamte Situation zur späteren Verbloggung aufbereiten. Lernte ich jetzt noch dieses oder jenes selbstständig zu tun - wahrlich ein Mangel an Erziehung gepaart mit maskuliner Faulheit - würde sie mich wohl ein zweites Mal heiraten. Meer. Meer. Meer. Meer. Meer. Ganz egal welches, am liebsten ein dunkles, mit tiefblauen Wolken bedrohlich überdeckt und den Wind genau in der Kapuze, so dass man sein eigenes Wort kaum versteht, ja, nicht einmal mehr reden kann, weil es schwer fällt überhaupt den Mund zu öffnen, hohe Wellen brechen sich wuchtig an vorgelagerten Seebrücken oder Steinwällen, kleine Schiffe schaukeln wie Nusschalen, drohen unterzugehen und das riesige dunkelgrüne, fast braune Ungeheuer nagt an allem, was nicht rechtzeitig fort konnte, vorzugsweise an der Küste, dem hellen Sandstrand und den hohen Klippen, bis Bäume krachend in die Tiefe stürzen. Dieses Meer also ist in meinem Kopf und Herzen, tief mittendrin und wird wohl bis irgendwann nicht mehr herauskommen. Und Liebe. Liebe denken, fühlen, was ist das nur? Hört auf zu denken, fühlen sollt ihr, fühlen, möchte man schreien, tut es aber nicht, jemand könnte einen für verrückt erklären oder alles bezweifeln, aus Wut, Enttäuschung, Erfahrung, aber was kann denn ich dafür? Es ist doch nun einmal so wie es ist. Und am schlimmsten ist immer noch die Angst, die Angst, plötzlich alles zu verlieren, die Angst, Welten könnten zerbrechen und untergehen und das nichts mehr so ist, wie es einmal war. Hört auf zu denken, fühlt, verdammt nochmal, fühlt! (pathetisch) Und dann so eine Art Vollkommenheit entdecken: Ich kann nicht erwarten, den staunenden Schimmer In ihrem zärtlichen Auge zu sehn. Verschwindet, ihr Stunden, am besten für immer. Die Liebste will kommen, die Welt soll vergehn. Peter Hacks
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