Jetzt auch mit Links, rechts.
Valentinsverschwörung Und täglich grüßt das Murmeltier. So komme ich mir jedenfalls vor, am Morgen dieses jährlich wiederkehrenden 14. Februars und auch eine eindringliche Bitte an mein übermüdetes Spiegelbild, mir doch endlich mal zu erklären, warum das so ist, bleibt leider unerhört. Unerhört. Es ist in jedem Jahr das Gleiche. Schon bevor der Wecker klingelt, falle ich aus dem Bett, natürlich ohne dabei die blonde Schönheit aus ihrer nächtlichen Erholungsreise zu reißen, und verspüre diesen unbändigen Drang, endlich mal meine männlichen Pflichten zu erfüllen. "Wenn du eine Frau glücklich machen willst, dann kauf ihr regelmäßig Blumen" höre ich meinen Mutterkomplex aus dem Hintergrund rufen und denke, dass dies ein Fluch sein muss, der jedes Jahr an diesem Tag sein Partisanendasein kurzzeitig beendet. Es ist noch dunkel draußen und ich zwinge den armen Hund, eine Diva sondersgleichen, zu einem ausgedehnte Morgenspaziergang, obwohl sie doch so gerne noch ihren Schönheitsschlaf genossen hätte. Sie schaut mich mit müden Augen an und fragt sich wahrscheinlich, warum dieses komische "Ich kauf Blumen" - Ritual unbedingt im Winter stattfinden musste. Ein lauwarmer Sommermorgen wäre da schon schöner. Die Kälte lässt uns auch in diesem Jahr irgendwie nicht wirklich los und so wird dieser Morgenspaziergang, eine Shoppingtour zum nächsten Blumenladen, eine wahre Zitterpartie. Dort angekommen lächelt er mich schon an, dieser riesige Strauß duftender roter Rosen, den ich schon gestern unterbewusst aus den Augenwinkeln heraus betrachtet hatte, der muss es sein, kein anderer ist der blonden Schönheit würdig. Die mollige Verkäuferin lächelt mich an, als ob sie sagen will "Na, hast du es auch endlich mal in einen Blumenladen geschafft?", bettet meinen Superstrauß in valentinisch beherztes Blumenpapier und kräht fröhlich "Hab ich extra wegen Valentinstag besorgt, dit Papier. Schick, wa? Macht neunzehn neunundneunzig." Was? WAS? Neunzehn neunundneunzig? Ist das ihr Ernst? Ich werde ungläubig und schmettere ihr ein wenig verliebtes "Sagen Sie mal, kann es sein, dass dieser wunderbare Strauß gestern noch genau die Hälfte gekostet hat? Kann es sein?" Sie lacht und lächelt kauffrauisch und schmettert zurück "Tja, heute ist Valentinstag, da kommen sie alle raus, die Männer, die sonst die Brieftasche an jedem Blumenladen vorbeitragen ohne auch nur daran zu denken, ihre geizigen Füße dort reinzusteuern. Es steigt die Nachfrage und damit auch der Preis. Thats life. Also, her mit den neunzehn neunundneunzig." So war das also. Wie in jedem Jahr, fällt mir da ein. Also, liebe blogoeske Gedankentanke, im nächsten Jahr gibts die Blumen schon am dreizehnten. Denen werde ich es zeigen.
Ständig klein zu schreiben ist irgendwie unnatürlich. Wie nem Hund das Fell gegen den Strich zu bürsten.
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(geborgt bei flickr)
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Letzte Aktualisierung: 03.06.2024, 07:57 Links: ... Home ... Blogrolle (in progress) ... Themen ... Impressum ... Sammlerstücke ... Metametameta ... Blogger.de ... Spenden Archiviertes:
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