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Notizen - 02.04.2024

Ohne Aprilscherz ausgekommen. Ungefähr drei Minuten darüber nachgedacht, ob das gut oder schlecht ist. Nicht drauf gekommen und meine Energie anderweitig verschwendet.

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In den sehr frühen Morgenstunden erscheinen wieder regelmäßig die Geister der Vergangenheit. Sie grüßen, nicht nett, eher bestimmt. Hier sind wir wieder, sagen sie, und nur der beherzte Griff zur Bettlektüre bringt den Schlaf langsam wieder und lässt die Geister und das Gedankenkarussel, das sie mit sich bringen, wieder verschwinden.

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Wenn ich zynisch werde, gehe ich in den Garten. Dann vergeht das wieder.

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Ich habe keine Ahnung, wie es dazu kommen konnte, aber in den letzten Jahren habe ich mir eine gewisse Leidenschaft für Corgies angearbeitet. Wahrscheinlich ein Überbleibsel aus den Corona-Jahren.
 
Di, 02.04.2024 |  # | (47) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie



 

In der Werkstatt

Saß in meiner Werkstatt, die keine ist, sondern ein Büro und die Handarbeit besteht meistens aus Tippen und Klicken. Das ständige Sitzen ist insgesamt nicht gut für den Rücken, aber man nimmt das in Kauf, wenn ab und zu etwas Gutes dabei herauskommt. Für die Gesellschaft!

Schrieb nebenher einen Text über mein sonntägliches Hobby und packte ihn dann doch in die Schublade. Nicht, dass er mich selbst nicht erfreute, inhaltlich gesehen. Nein, zeichnete er doch die sonntägliche Lieblingsbeschäftigung in pastellenen Farben, leicht verschwommen und doch erkennbar. Allerdings mag ich weder Aquarelle, noch Pastellfarben. Nicht immer, aber grundsätzlich. Also war ich nicht ganz ich, als ich schrieb.

Nun liegt der Text dort. Vielleicht verblassen die Farben mit der Zeit und dann kann ich mich noch einmal dran machen. Mit schwarzem Stift und Radierer. Dann könnte doch noch etwas draus werden, aus dem Bild vom Sonntag, nicht mehr ganz so bunt, doch dafür etwas schärfer. Mehr ich.
 
Mo, 11.03.2024 |  # | (60) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie



 

Splitter - 18.09.2020

Mir war gar nicht mehr bewusst, wie schön das Licht im September sein kann.

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Die Kamera meines Telefons ist kaputt und das sagt eigentlich schon alles.

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Hinausgehen. Im Eifer des Gefechts hat man es verlernt und muss es sich nun wieder selbst beibringen. Und dann radelt man durch den Wald und schreit laut “Hurra!”, weil es so schön erdig riecht und die Brombeeren schwarz werden und dick an ihren dornigen Büschen hängen. Ab und zu lädt Springkraut zum kindischen Schabernack ein, willkommene Pausen.

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Sonnenuntergang am Wasser.
 
Fr, 18.09.2020 |  # | (1087) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie



 

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Mein Leben als Twitch-Streamer.

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Mein Name ist nur noch eine Mail-Adresse auf dem Papier. Wobei, gedruckt wird gar nicht mehr. Alles nur noch virtuell.

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"jeder stirbt für sich allein"

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Großer Empfang im Hof des Bürogebäudes, alles luftig und frisch wegen der Pandemie. Abstand halten und trotzdem feiern, irgendwie. Hände werden nicht geschüttelt, Reden aber weiterhin gehalten. Zum Glück ist es noch warm, sonst stünden wir hier alle im Mantel und es gäbe Glühwein. Besser Kinderpunsch, denn Alkohol passt nicht zur compliance. Menschen werden gelobt. Dass sie stundenlang telefonierten, jeden Tag und mit einigen unangenehmen Zeitgenossen verhandelten und das alles während draußen die Pandemie tobte, das sei alles nicht selbstverständlich. Mir ist es Wurscht. Irgendwie hat es auch Spaß gemacht. Wie einem die Worte im Mund verdreht wurden, köstlich. Wie man dabei gelernt hat, etwas zu sagen, das nichts bedeutete und sich dennoch so anhörte. Man lernte für das Leben. Ab und zu ist man natürlich auch mal laut geworden. Und hat das später bereut. Denn laut wurde man immer nur, wenn man unrecht hatte. Nun ja. Man hat seinen Job gemacht, wie es erwartet wurde und schlecht bezahlt ist er auch nicht. Die Sonne scheint unbeeindruckt in den Hof, ihr ist das alles genauso Wurscht wie mir. Lächeln, leicht angedeutet mit dem Kopf nicken, dann gehen und weitermachen.

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Als ich das Wort “Pop-up-Radweg” zum ersten Mal hörte, dachte ich sofort daran, wie ich mal versuchte, ein Pop-up-Fußballtor zurück in seine Ursprungsform zu bringen. Das war ein Spaß.

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Sei Tagwerk im homeoffice zu verrichten bedeutet am Ende auch, keine neuen Stories im ÖPNV zu erleben. Keine nervigen Kapellen, die einen für die indigenen Klänge Südamerikas oder die melancholischen Melodien Sibiriens erwärmen und dabei ihren Lebensunterhalt ein wenig aufpimpen wollen, keine hippen, aber furchtbar lauten Youngster, auf der Suche nach dem coolen Berlin, keine vollgeschissenen Sitzbänke in der S-Bahn, kein Hitzestau im nicht klimatisierten Wagen bei einer Signalstörung am Ostbahnhof. Was für ein Verlust.

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Ich liebe Papierkram.
 
Di, 08.09.2020 |  # | (931) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie



 

nolffub

Durch die Stadt fahren, Apache hören. Sich mit Mitte vierzig den Musikgeschmack seiner pubertierenden und fast erwachsenen Kinder zu eigen machen, selbst noch einmal pubertieren. Irgendwie.

Midlife crisis haben sie gesagt. Doch sie irren sich.

Das beschreibt den Zustand der letzten Jahre nicht einmal annähernd. Das ist keine Phase oder so, das ist die Folge jahrelangen sich selbst Verleugnens. Weder Bauch noch Herz sprechen lassen, nur den Verstand. Sich selbst nicht kennen oder erkennen. Jetzt muss man schauen, dass man nicht ins Esoterische abrutscht. Ich muss mich nicht selbst finden, ich weiß, wer ich bin.

Regen an der Scheibe, es wird wieder kälter, die Luft riecht frischer, reiner, der Herbst steht schon in den Startlöchern. Lachen tut ganz gut und immer noch ein bisschen der Clown zu sein.

Übers Wasser fahren, ein paar Enten sagen “Hallo!” und der Schwan von nebenan verteidigt sein Revier. Berlins Seen werden wieder leerer, weniger Mietboote, kaum noch Partylärm, übrig bleiben nur die echten Seebären, die auch mal nen dicken Pulli anziehen und die Ruhe genießen, während Wellen an den Bug plätschern und ein paar Schlingpflanzen ihres Weges ziehen. Kaltes klares Wasser.

Die Nase in der Sonne. Das Leben ist gut, trotz der Tollereien und Verrücktheiten der letzten Jahre. Ein wenig Frieden für mich und immer noch die Frage, wie viel Ich man eigentlich wirklich zum Leben braucht, ohne das Wir dabei zu vergessen. Oder zu verlieren.
 
Mo, 07.09.2020 |  # | (1249) | 3 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie



 

Liest Bukowski

Ich lenke mich ab. Eigentlich wollte ich Bukowski lesen. Irgendein Gedanke sagte mir, dass ich wieder Bukowski lesen sollte, weil er wohl einer meiner Lieblingsautoren sei. Es ist lange her, dass ich konzentriert Bücher gelesen habe, denn monatelang habe ich mich abgelenkt. Auch vom Lesen. Benn, Bukowski, Kafka, äußerst amüsante Literatur, die sich in meinem Repertoire angesammelt hat, einem virtuellen Bücherregal, einer App. Ich gehe mit der Zeit.

Und nun auf die Rennbahn. Mit Bukowski. Keine Ahnung, was er da will. Glücksspiel konnte ich nie etwas abgewinnen, vielleicht scheitere ich deshalb so ungern. Ich stelle mir vor, dass ein noch nicht ganz so verrückter Spieler sich an das Scheitern gewöhnt und den Verlust von ein paar Euros (oder Dollar) gut verkraften kann, wenn die Quote zwischen Gewinn und Verlust sich die Waage hält. Am Ende macht das vielleicht den Reiz aus? Vielleicht ist es aber auch nur Ablenkung. Wer weiß.

Jemand fordert mich zu einem Quizduell heraus. So kann ich nicht lesen. Ich muss sofort spielen. Quizduell ist wie “Wer wird Millionär”, nur ohne Jauch. Ist auch ganz gut so. Es reicht schon, wenn das eigene Scheitern im Familien- und Freundeskreis kommentiert wird. Lustig. Quizduell lenkt mich vom Bukowski ab, wo war ich nur stehen geblieben? Ich sollte erstmal einen Kaffee trinken, sonst schlafe ich ein.

Die Kaffeemaschine hat einen besonderen Pflegebedarf. Im Grunde glaube ich, diese Kaffeevollautomaten wurden nur erfunden, um Menschen mit ihrem umfangreichen Pflegebedarf in den Wahnsinn zu treiben. Vielleicht sollte ich einfach die Bialetti aus dem Schuppen holen und diese statt des Vollautomaten anschmeißen. Nur hätte ich dann wohl noch weniger Zeit zum Lesen.
 
Mi, 24.02.2016 |  # | (2255) | 1 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie



 

Stammtischfußball

Schon wieder muss ich Fußball in Gemeinschaft sehen. Grundsätzlich ist das weniger ärgerlich, doch würde ich Spiele der deutschen Nationalmannschaft wohl lieber im stillen Kämmerlein ertragen wollen, als einer unter vielen anderen Jogi-Löw-Beratern zu sein.

Unsere kleine Stammrunde erinnert immer auch ein wenig an Twitter: Jeder weiß alles und vor allem besser. Keiner der Spieler ist gut genug für irgendwas, der Trainer schon gar nicht, schau dir doch mal an wie der aussieht, das kann doch nichts werden. Der Neuer ist immer für einen Patzer gut, der Boateng zu unbeherrscht, der Mertesacker zu langsam, der Höwedes Schalker, den Mustafi kennt schon mal keiner, außerdem soll der Lahm rechts spielen und Khedira und Schweinsteiger als Sechser, obwohl die gar nicht fit sind, der Kroos ist ein Spielentschleuniger, der Özil vollkommen überschätzt, den Dortmunder Götze kennt kaum noch einer, der Müller ist überspielt. So und so und so geht das weiter und das stille Kämmerlein ruft immer deutlicher, je später es wird.

Nachdem die erste Halbzeit des Achtelfinales gegen Algerien fast in die Hose ging, droht die Stimmung bei den Stammtisch-Jogis zu kippen. Cola und Rum glätten die Wogen ein wenig, dazu Nüsschen und ein paar abwertende Sprüche über die Algerier und schont steigt die Laune um ein paar Prozent. Der Torwart als bester Abwehrspieler der deutschen Mannschaft, kein anwesender Experte hätte das erwartet, schon eher einen Patzer. Es regnet. Und wann kommt das Donnerwetter?

Fußballexperten wissen, das KO-Spiele durch Tore entschieden werden, Jogis 12te Männer wissen das natürlich auch. Während der zweiten Halbzeit verbissen gefolgt wird, fährt ein Nachbar mit Benzinrasenmäher an der public-viewing-location vorbei, mäht den Rasen des Gemeinschaftsweges der Anlage, wird wüst beschimpft und mit Nüssen beworfen. Vielleicht fühlte er sich ausgeladen und mähte nun als Retourkutsche. Das deutsche Spiel wird besser, doch jetzt macht man vorne Fehler, weniger hinten, alle sind entsetzt, die Algerier zeigen Herz.

Verlängerung. Die Nerven liegen blank, Kinder schlafen ein. Kind müsste man sein, man ist müde, wird nett gebettet und zack, schläft man den Schlaf der Gerechten, während irgendwo in Brasilien ein paar schnöde Fußballträume verwehen. Oder auch nicht, denn war Fußball nicht das Spiel, das mindestens neunzig Minuten lang gespielt wird und das am Ende immer die Deutschen gewinnen?

Was weiterhin zu beweisen wäre, Herr Löw und Co., am Freitag, in der Sporthalle der Grundschule, schlimmer als solche Spiele am üblichen Stammtisch sehen zu müssen, kann es doch gar nicht mehr werden, oder?
 
Di, 01.07.2014 |  # | (2217) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie



 

Leben mit 37

Das Alter kommt mit einem Schnupfen. Erst fühlt es sich wie ein Heuschnupfen an, laufende Nase, tränenende Augen, Kopfschmerzen, später, wenn du nachts nicht schlafen kannst, weil du das Gefühl hast, zu ersticken und schweißgebadet, auf zittrigen Beinen in die Küche schleichst, um dir einen rettenden Schluck Wasser in die ausgetrocknete Kehle zu stürzen, stellst du fest: Das ist kein Heuschnupfen, das ist wohl ein wenig mehr.

Und dann stürzt du dich auf die dir gereichten Medikamente, trinkst literweise Tee, spülst mit besten Meeressalz sämtliche Höhlen, die es in deinem Dickschädel zu geben scheint, denn du willst nicht krank sein, nicht im Bett liegen und schwitzen, die willst im Büro sitzen und ein bisschen von der Welt retten, du willst am Spielplatz stehen und deine Tochter beim Klettern bewundern, du willst am Spielfeldrand stehen und deine Jungs anfeuern, du willst und willst und willst.

Am Ende landest du dann in einer Röhre, an dir wird herumgedoktort, diagnostiziert, geschweißt, geschreinert, zerrissen und geflickt, du wirst gepiekst und untersucht und krank geschrieben und du stellst fest, dass du schon lange nicht mehr der bist, der nach einer Woche aufsteht und einen Marathon läuft, nein, du bist der, der nach fünf Wochen sagt: Es geht schon wieder. Ein wenig.

Ein Jammer.
 
Di, 24.06.2014 |  # | (1883) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie



 

Im Garten



Der Garten nimmt, der Garten gibt.

Oft kniest du in den Anlagen, nicht um einem Gott zu huldigen, nein, nur um Unkraut zu entfernen und alte Blätter und vielleicht auch Schnecken, mit ihrem Schleim, die gerne auch mal in einem Glas landen, mit Löchern im Deckel, das die liebe Tochter dann bald wieder vergisst und aus den Schnecken brauner Schneckenschleim wird.

Und doch arbeitest du dich nicht die ganze Zeit an Unkraut, Blättern und Schnecken ab. Irgendwann, an einem warmen Sommertag, liegst du abends zwischen Sträuchern, ein kühler Wind weht und Vögel zwitschern, die vorbei fahrende Straßenbahn ignorierst du locker, denn in deiner Hand hältst du eine Schale leicht gezuckerter Johannisbeeren, klein, rot und knackige, mit kleinen Kernen und immer noch ganz schön sauer und ein zufriedenes Lächeln macht sich in dir breit.
 
Do, 12.06.2014 |  # | (1279) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie



 

Altes Haus

Cout Yard of Old Beaupre Castle

"Papa, kommst du jetzt in die Gesichtsklapse?"

Kinder sind so charmant und einfühlsam. Mit 37 bist du für sie alt, obwohl du gerade noch mit den Nachwehen der Pubertät zu kämpfen hattest, und am Ende machen sie sich auch noch über deine Gebrechen lustig, statt dich ordnungsgemäß zu bedauern und zu pflegen, dir einen kühlen Pfefferminztee reichen und Gebäck. Was haben wir uns da nur heran gezüchtet?

Es ist zum Jammern und jammern -so lernte ich einst, kann mich aber auch täuschen - kann man am besten in einem dieser Blogs, die bereits zu Zilliarden das Internet bevölkern und wohl dem, der schon bloggte, als nur die wenigsten und hippsten aufschrieben, was sie antreibt. Oder auch nicht.

Und eigentlich ist Frau Novemberregen schuld an der Misere Reaktivierung des - fast - alten Designs und der viel zu kleinen und wenig funktionalen, aber doch sehr heimeligen Schreibbox, obwohl sie natürlich gar nichts dafür kann, dass sie hier als Grund für die Wiederherstellung herhalten muss. Aber es ist nun einmal so, dass ich vor allem bei ihr lese ich, was ich im Internetz so gerne lese: Alltag.

Dit is mein Ding, um es mit ortsüblicher Mundart kund zu tun. Und nicht immer nur dieser ganze Meta-Kram, diese digitale Sammelei, die ja durchaus ihre Berechtigung hat, aber.

Mal sehen, wie lange dieses Gefühl anhalten wird.

[Das Foto ist nicht meines, es ist von Simon Rowe, der auf Flickr zu finden ist, und steht unter CC BY 2.0 - Lizenz.]
 
Mi, 11.06.2014 |  # | (2622) | 5 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie



 

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(geborgt bei flickr)


Online seit: 08.02.2006
Letzte Aktualisierung: 02.04.2024, 15:05


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