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On Tour

Durch die Gegend geradelt, nicht ganz ziellos, bisweilen mit Gegenwind, Schlafposition des Fahrradsitzes für #Kind3 getestet: Mangelhaft. Nun hat es diesen sicheren Helm auf, knallt aber schlafend gegen mein Hinterteil, klassischer Fall von Fail. Beim “Goldenen M” wird das Kind wieder wach, krakeelt ein bisschen herum, wir wollen Wiesen, die sich hinter der Imbisskette erstrecken, radeln dort hindurch, ein paar Pferde schauen uns gelangweilt an, auch ein paar Menschen sind zu sehen. Das Smartphone behauptet, wir seien nur wenige Kilometer vom Hauptquartier entfernt, kaum zu glauben, hier in der brandenburgischen Wiesenlandschaft, in der Ferne Autobahn, wir fahren durch einen Torfstich, nebenan die Regionalbahn nach Werneuchen.

Von Malchow über Lindenberg, Wartenberg nach Falkenberg, “Willkommen in Berlin-Lichtenberg”, so bergig ist das hier gar nicht, kann immer noch im zehnten Gang fahren. Ein bisschen brennt die Oberschenkelmuskulatur, Gummibärchen sind unser EPO, fahrt doch zur Alchimistenhölle, Lance und Jan. Das große Kind summt Songs, die es zuerst auf youtube hörte. Hey, hey, hey, wir sind die goldenen Reiter. Das kennt der doch gar nicht.

An der Umgehungsstraße, kurz vor den Mauern der Stadt, steht ein Tierheim (aus Beton), wie es noch keiner gesehen hat. Darin: Katzen. Die traurig schauen. Ich sehe grumpy cat und schließe mich den traurigen Blicken an, Katzenhaarallergie ist unser steter Begleiter. In den Hundezwingern nur Staffords und so. Die schauen traurig und sind es auch. An Infotafeln werden die Insassen und ihre Geschichten vorgestellt: Schlimm. Ich hätte gern eine Deutsche Dogge, die sehen majestetisch aus, nur produzieren sie riesige Kackhaufen, wer will das denn?

Zum Abschluss noch ein Besuch auf dem Tierfriedhof. Menschen bestatten ihre Tiere, die sie im Zweifel mehr liebten, als Menschen. Mir fällt ein Nachbar ein, der passte gut hierher. Nun ja. So ist das manchmal. Das Grab von “Jerry” rührt uns, wir stellen uns einen kleinen Westie vor, wie er gemütlich auf der Couch einer älteren Dame liegt, deren Kinder und Enkel und Urenkel sich inzwischen über alle Kontinente dieser Welt verstreut haben, sie spricht mit ihm, als wäre er ein gleichberechtigter Partner, nun ist er fort, sie trauert, hoffentlich hat sie ein Internet, das sie tröstet, wenigstens hat sie diesen Ort.


ein "jerry" auf dem tierfriedhof. by @bufflon


Empathie, Sympathie, die Welt hinter unserem Hauptquartier ist so wunderbar weit und dennoch so nah und aus der Ferne sieht man immer noch den Fernsehturm.
 
Di, 02.07.2013 |  # | (2184) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: blogosophie











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Letzte Aktualisierung: 02.04.2024, 15:05


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